Für uns ging es nun schon zurück nach Syrien. 2 Stunden später und viele € ärmer hatten wir die chaotische Grenzabfertigung geschafft. Zunächst fuhren wir bis vor Damaskus zum Einkaufen in ein großes Center. Hier hatten wir uns auch auf dem Hinweg versogt und kein weiteres in Syrien gefunden. Dann auf der Autobahn in Damaskus einmal falsch abgebogen, schon waren wir mitten in der Stadt mit ihren Einbahnstraßen. Also durch die Altstadt, ein Stückchen durch den überdachten Suq und immer nach der Himmelsrichtung weiter (Schilder sind hier knapp). So hatten wir “bald” die Straße Richtung Palmyra gefunden. Durch den kleinen Umweg sind wir dann allerdings erst im Dunkeln dort angekommen und haben uns daher 10km vor der Stadt seitlich einen Schlafplatz in der Wüste gesucht.
Palmyra ist eine riesige Oase und lag einst am Schnittpunkt der Handelskaravanen, die von Asien über die Seidenstraße zum Mittelmeer zogen. In den ersten 3 Jhd. N Chr. war Palmyra ein blühendes Königreich, wo u.a. auch die legendäre Königin Zenobia regierte. Die Ruinenstadt wurde von langen Säulenstraßen durchzogen und findet ihren Höhepunkt in dem Tempel des Baal. Dieser Tempel wurde 150 n.Chr. für den Gott des Himmels und der Fruchtbarkeit erbaut. In dem riesigen Innenhof befindet sich der Opferplatz. Der Tempel ist noch fast vollständig erhalten, die Kultnischen haben reich verzierte Decken aus riesigen Monolithen mir Abbildungen u.a. der Tierkreiszeichen. Außerhalb der alten Stadt befinden sich zahlreiche Turmgräber und über der Stadt liegt eine arabische Festung aus dem 12.Jht. Sie erhebt sich 150m über der Ebene, war einst von einem Wassergraben umgeben und bietet einen schönen Überblick über Palmyra. Als wir zum Nachmittag die Aussicht bei einer Tasse Kaffee genossen, kam noch ein Fiat-Bus Baujahr 1960 mit Gästen zum Sunset(Sonnenuntergang) hier oben an. Auch wenn der
Bus nicht so aussah, der Fahrer hat uns bestätigt, die Route fährt er täglich. Beim abendlichen Stadtrundgang gab es noch ein paar Datteln zum Falaffel und Süßes vom Bäcker als Kompott. Zum Schlafen sind wir ins Tal der Gräber gefahren und hatten so zum Frühstück einen schönen Blick auf die Säulenstraße. Über eine Piste konnten wir dann gleich zu einem geöffneten Turmgrab fahren. Das sehr massive gut erhaltene Gebäude bot für die Familie viele Grabkammern, verteilt über 4 Etagen. Nach der Besichtigung sind wir (am 23.11.) Richtung Osten gefahren. Die erste Station in der Wüste war die Ruinenstadt Qasr al Hair nördlich von Asa Sukhnah.
Mitten in der Wüste erheben sich plötzlich die riesigen Mauern dieser Stadt. Leider ist außer den Mauern und einigen wenigen restaurierten Gebäuden, Säulen und Toren nicht sehr viel erhalten. Auch die 100km weiter nördlich gelegene Stadt Al Rusafa ist in einem ähnlichen Zustand. Auch hier gibt es eine viereckig angelegte Stadt mit gewaltige Stadtmauern. In Römischer Zeit Sergiopolis genannt, war diese Oase später Hauptstadt des Königreiches der arabischen Ghassanieden.
Als Nachrichten über die Verwüstung von Bagdad durch das Mongolenheer des Enkels von Dschingis Khan nach Rasufa drangen, verließen die Einwohner die Stadt. Seitdem ist die Stadt verlassen. Die Überreste der Kathedale sowie mehrere sehr große und tiefe unterirdische Zisternen sind neben der Stadtmauer die einzigen Zeugen dieses blühenden Ortes. Von der grünen Oase ist außer den aus tiefen Brunnen ringsum bewässerten Feldern nichts übrig geblieben. Und da zur Zeit auch hier Herbst ist, sind alle Felder kahl und trocken. Hinter der Stadtmauer haben wir auch an einem Caffee einen ruhigen Schlafplatz gefunden. Einzig die vielen herumstreunenden Hunde haben uns zum Abend etwas vorgeheult. Da wir schon mal in der Gegend waren, haben wir man nächsten Tag einen Abstecher zum Euphrat unternommen. Ziel waren die Schwesterburgen Halabiyah und auf der anderen Seite Zalabiyah 80km östlich von Ar Raqqah. Halabiyah liegt direkt am Ufer des Euphrat und wird von einer auf den Berg gelegenen Burg überragt. Zur anderen Seite des Euphrat geht es hier über eine Schwimmbrücke. Da der Iraq nicht weit weg ist, wurden wir vor der Überquerung nach dem woher und wohin gefragt. Alles wurde von dem freundlichen Polizisten samt Autonummer fein säuberlich schriftlich festgehalten. Die Zufahrt zur Burg auf der anderen Seite lag im Staub einer Steinbrechanlage.Die haben wir uns dann geschenkt. Dafür gab es für uns ein Stückchen weiter direkt am Euphrat ein idyllisches Plätzchen.
Das Wasser des Euphrat ist kristallklar und wird als Trinkwasser genutzt. Am Morgen ging es dann auf Nebenstraßen weiter zum Asad-Stausee.Hier liegt auf einer kleinen Halbinsel die Burg Jabar.
Von außen imposant bietet sie allerdings außer einer schönen Aussicht nicht viel. Dafür gab es dann in der Gaststätte an der Burg frischen gegrillten Fisch aus dem See. Mit unserem “geländegängigen” Bulli haben wir direkt am Wasser einen schönen Platz für die Nacht gefunden. Am 26.11. ging es ganz gemütlich zurück nach Aleppo auf den schon von der Hinreise bekannten Campingplatz. Hier kamen kurz nach uns ein australisches Paar mit wüstentauglichen Fahrzeug an. Die beiden lassen sich für ihre Welt-Tour 5 Jahre Zeit und kommen auch aus Aqaba. Sie haben eine Woche vor uns 2km neben unseremPlatz gestanden. Am letzten Tag in Syrien war noch mal ein gemütlicher Spaziergangdurch die Altstadt von Aleppo angesagt. Nach Schauen, Einfaufen und Essen ging es per Minibus zurück zum Campingplatz und dann ab zur Grenze.
Was nun folgte war der mit Abstand mühseligste Grenzübertritt, den wir je hatten. Die Ausreise aus Syrien war noch schwieriger wie beim ersten Mal. An der letzten Kontrolle stellten sie fest, dass noch ein Stempel fehrt, also zurück. Für den Stempel mussten aber noch mal etliche syrische Lira fließen, wir hatten jedoch mit vielen Schwierigkeiten unsere letzten bei der Bank in $ getauscht. Die Beamten waren wohl überarbeitet, ein Russe meinte wir sollen ein paar $ in den Pass legen. Glücklicherweise hat dann ein Türke geholfen, es fehlte noch eine Wertmarke, obwohl die bei der ersten Ausreise nur für Reisende ohne Visa erforderlich war.
Nach dem ganzen Hin und Her, wollte er uns zum Abend noch einladen. Soweit ist es aber nicht mehr gekommen. Nach der Abfertigung in Syrien ging es über die Grenze, vor dem Tor zur Türkei war dann Schluss. Die Grenze war kurz vor uns für alle Fahrzeuge geschlossen worden. Vor dem Tor aufgebrachte Fahrer und 10 Fahrzeuge nebeneinander mit kilometerlanger Schlange. Die Computer der Abfertigung waren ausgefallen.
Nach über 4 h ging es dann weiter. Da der Türke weit hinter uns stand, haben wir ihn nicht mehr gesehen. Die türkische Abfertigung war dann schnell erledigt und wir sind zum Schlafen an unseren von der Hinreise bekannten Platz in Iskenderun gefahren.
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