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Sonntag, 26. Dezember 2021

VAE 2

 Nach fast 2 Jahren machen wir uns endlich wieder auf den Weg in die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Dubai. 

Im März 2020 wurden wir wegen der Corona-Pandemie mit der Botschaft ausgeflogen. Da alle Grenzen geschlossen waren, musste unser Bulli in Dubei bleiben. Er hatte zwar einen sicheren Platz auf einer Farm gefunden, die Fotos vom Auto zeigten uns aber einen traurigen Bulli. Das Auto hatte etliche Rostflecken, an der Fenstereinfassung richtige braune Rosttränen. Höchste Zeit also, dass wir mal nach dem Rechten sehen.

Da wegen Corona immer noch einige Grenzen für Ausländer geschlossen sind, kommt für uns eine Rückreise über Land noch nicht in Frage. Nach den Weihnachtsfeiertagen machen wir uns am 27.12. auf den Weg nach Berlin, um den PCR-Test für den Check in zu haben. Der ist negativ, also fahren wir am nächsten Tag wieder nach Berlin zum Flughafen. Wir fliegen mit der Royal Jordan Air komfortabel, allerdings mit Maske, nach Dubai, Ankunft morgens um 3 Uhr. Dort wird nochmal kontrolliert, ob wir unsere Auslandskranken-Versicherung, den negativen PCR-Test, den vollständigen Impfnachweis und die VAR-Corona-App dabei haben. Nach der Passkontrolle geht es für alle natürlich noch einmal zum- PCR-Test. Nach gut 90 min haben wir endlich alles geschafft und können Einreisen.


Da wir sowieso zu früh sind, tauschen wir noch etwas Geld, holen eine Sim-Karte und machen uns langsam auf den Weg zur Farm. Mit Metro und Bus landen wir fast vor der Haustür, ein Arbeiter wartet schon auf uns. Der Bulli ist frisch gewaschen, sieht aber furchtbar aus. Die fast 2 Jahre Standzeit unter freiem Himmel haben ihre Spuren hinterlassen. Durch die hohe Lustfeuchtigkeit ist das Auto jeden morgen richtig nass, dazu kommt die hohe Temperatur, das war dann doch zu lange keine Pflege. Es gibt jede Menge Roststellen, innen ist er durch den Wüstenwind ziemlich eingestaubt, beide Batterien sind leer, die Reifen fast platt, die meisten Lebensmittel hinüber usw. Jede Menge Arbeit also.

Auf der Farm haben wir Platz, der Inhaber ist sehr hilfsbereit, wir reparieren, räumen aus, werfen weg, füllen Wasser auf usw,.

Am Motor sieht eigentlich alles gut aus, einen porösen Gummischlauch kann ich nachsetzen und mit geladener Batterie springt er auch gleich an.

Von der Farm fahren wir erst einmal in den nächsten Supermarkt zum Einkaufen und dann zu unserem Strand an der Palme.

Da wir die letzte Nacht fast überhaupt nicht geschlafen haben, werden wir am nächsten Tag erst gegen Mittag wach. Wir genießen die Sonne und das angenehme Wasser, aber das war es dann auch schon. Ab dem nächsten Morgen ist es kühl und in den nächsten Tagen gibt es täglich heftige Regenfälle, Gewitter und heftigen Wind. Ein guter Tag um in einem der vielen Shopping-Center einkaufen zu gehen. In der Emirates Mall gibt es neben unendlich vielen Geschäften und Restaurants auch eine Skihalle.

An Sylvester unternehmen wir einen Ausflug nach Sharjah zum dortigen Meeres-Aquarium. Sehr sehenswert und für über 60jährige mit kostenlosem Eintritt. Die Fahrt mit dem Auto dauert allerdings etwas länger, viele Straßen sind überflutet, einige unpassierbar und es gibt etliche Unfälle und jede Menge Stau..

Nach dem Abendessen fahren wir wieder zum Strand und finden gerade noch einen freien Parkplatz mit guter Sicht auf die Bucht. Und es kommen immer mehr Autos. Der gesamte Platz ist mit hunderten von Autos vollgeparkt. Die meisten haben eine Decke oder Teppich dabei und machen es sich auf dem Strand gemütlich. Wir setzen uns vor das Auto und genießen den Abend bei einem Glas Wein. Damit sind wir allerdings die Ausnahme, denn es wird gegrillt, erzählt, mit den Kindern gespielt, aber natürlich wird in dem muslimischen Land öffentlich kein Alkohol getrunken. Es gibt keine Musik oder sonstige Unterhaltung, kein Verkaufsstand und es werden auch keine Silvester-Knaller oder Raketen gezündet. Das findet für die Touristen alles in der Nähe der Hotelanlagen statt. Pünktlich um Mitternacht zählt der Count Down an dem illuminierten Riesenrad die letzten Sekunden des Jahres 2021 herunter und dann gibt es gegenüber auf der Palmen-Insel an mehreren Hotelanlagen schöne Feuerwerke. Wir köpfen unseren mitgebrachten Sekt und stoßen auf das neue Jahr an.

Die letzten Standgäste verlassen den Platz in den frühen Morgenstunden. Wir legen einen Strandtag ein und versuchen mal wieder richtig auszuschlafen.

Vor Corona war dieser Stand mit zig Trailern und Wohnwagen belegt und man konnte hier gut campen. Das ist jetzt alles verboten, er ist ein reiner Badestrand und auch wir fahren immer zum Abend auf einen anderen Platz.

In den nächsten Wochen sind wir meist in Dubai unterwegs. Wir besuchen unseren alten Stellplatz am Strand in Sharjah, streichen die Roststellen, lackieren die Stoßstangen, reparieren ein wenig und baden natürlich.

Wegen der Corona-Pandemie hatte Dubai die Weltausstellung Expo 2020 um 1 Jahr verschoben. Und so hatten wir die Gelegenheit, die Expo zu besuchen. Da wir beide über 60 sind, bekamen wir bei
unserem ersten Besuch kostenlos eine Dauerkarte, gültig bis zum Ende der Expo und die haben wir auch ausgiebig in Anspruch genommen.


Die meisten Länder der Erde haben entweder einen eigenen großen Pavillon errichtet, oder presentieren in Ausstellungsräumen die Besonderheiten ihrer Region. Da auch wir schon etwas herum gekommen sind, haben wir natürlich alle Länder besucht, in denen wir schon waren.

An den Wochenenden finden regelmäßig Konzerte und Auftritte auf der Freilichtbühne statt, im großen Dom konnten wir tolle Musicals und Video-


Präsentationen erleben. Wegen der Temperaturen sind wir meist erst Nachmittags dort hin gefahren, aber die Innenräume waren alle klimatisiert und die Außenbereiche großzügig beschattet. Viele Gebäude erstrahlten erst am Abend mit riesigen Led-Fassaden. Wir waren meist bis Schließung der Ausstellungen auf dem Gelände und oft gab es hinterher noch Life-Auftritte mit Cocktail.

Wir waren im gesamten Zeitraum wohl mindestens 8 mal auf der Expo und haben jedes Mal neues entdeckt. 


Zwischendurch haben wir natürlich auch mehrere Ausflüge unternommen.

Wir sind an die Seen des Naturparks El Quadra gefahren und konnten dort neben vielen anderen Wasservögeln auch Flamingos beobachten. Die Seen sind alle sehr naturnah, aber künstlich angelegt und man fährt wie in den USA mit dem Auto durch den Park. Bei den Temperaturen ist das in den klimatisierten Autos auch keine schlechte Idee. Und wir kurbeln einfach die Fenster herunter,


geht ja auch und man sieht mehr.

In Dubai gibt es nicht nur Hochhäuser, ein paar alte Gebäude hat es dort auch schon früher gegeben
Da der Verkehr in der Stadt trotz mehrerer 8 spuriger Autobahnen am Nachmittag nicht ohne tägliche kilometerlange Staus abgeht, haben

wir mehrmals die Metro für unsere Ausflüge genutzt. Wir fahren zum Creek, einem natürlichen Meeresarm, der das alte Dubai teilte. Hier geht es mit altertümlichen Holzbooten auf die andere Seite zum Deira Souk. Hier kann man fast alles kaufen. Das Problem ist nur, die richtige Straße zu finden. Wie in Arabien üblich, sind die Sortimente räumlich getrennt, also eine Straße Töpfe und Geschirr, ein Stück weiter gibt es Stoffe und wieder ganz wo anders Gold und Schmuck.

Leider  nehmen inzwischen die typischen Touristen-Andenken-Schnick-Schnack-Läden auch in den traditionellen Souks überhand. 

Aber das ist wohl überall so, wo zu viele Touristen auftauchen und nicht allzu weit entfernt, liegt ja auch die Anlegestelle für die Kreuzfahrtschiffe. 


Eine Tour führte uns auf den höchsten Berg der VAE, den Jebel Jais. Hier kann man in den trockenen Bergen mehrere Wanderrouten laufen und wer will, kann die längste Zippline der Welt erproben, oder sich auf der höchsten Sommerrodelbahn versuchen.

Die Aussicht von hier oben ist natürlich grandios und eine ruhige milde Übernachtung gibt es dazu.


An einem Wochenende fand in Sharjah ein Lichterfest statt. Am Nachmittag hatten wir uns noch den Gold-Suq  angeschaut. Mit Einbruch der Dämmerung wurden mehrere Gebäude in immer wechselden Farben illuminiert. Viele Menschen machten am Weg um den See mit der Familie ein Picknick Und hier gab auch Imbiss-Stände mit verschiedenen Angeboten.






Zum Ende unseres Aufenthaltes mussten wir noch eine Angelegenheit bereinigen. Bei der Einfuhr 2020 wurde unser Bulli als Kfz mit dem Carnet registriert, allerdings nur für ein Jahr. Da diese lange überschritten war, wollten wir die Anmeldung aktualisieren. 

Dazu muß man allerdings über eine Grenze neu einreisen. Also haben wir einen neuen PCR-Test gemacht und sind zur nördlichen Exklave von


Oman, nach Musadam gefahren. Die Grenzabfertigung ging ziemlich fix. In Musadam gibt es ein Fort zu besichtigen und die Nacht konnten wir an einem allerdings recht belebten Strand verbringen.

Leider hatten wir unterwegs mal wieder ein paar Probleme mit dem Starten des Bullis. Beim Drehen des Zündschlüssels gab es nur ein Klick und nichts weiter. In Dubai hatte ich schon einmal das

Problem, aber eine neue Batterie und ein neuer Anlasser hatte nur zu einer kurzzeitigen Besserung geführt. Schließlich hatte ich einen Kabelschuh am Pluskabel des Anlassers als Übeltäter gefunden, aber leider keine Werkstatt, die den Schuh ordentlich verpressen kann. Mit meinen Mittel hatte es eine ganze Weile funktioniert, aber nun war wieder Schluss. Nachdem ich mich hatte anschleppen lassen, haben wir auf einem Parkplatz an der Straße eine längere Pause eingelegt.
Also wieder unter das Auto gelegt und alles                                                                                                ausgebaut. 
Darin hatte ich ja inzwischen schon Übung. Anschließend wurde am Küchenherd über der Gasflamme alles schön verlötet. Jetzt sollte es eigentlich halten.Und natürlich haben wir uns nebenbei auch noch Musadam angeschaut, sind in einem Wadi geklettert und haben eine Nacht am Strand verbracht. Wegen dem PCR-Test hatten wir nur 72 Stunden, denn noch einen wollten wir nicht machen. 

Ja und ein letztes Problem war noch zu lösen. Ursprünglich wollten wir auf dieser Reise den Bulli nach Hause fahren. Der Plan war, von den VAE über Saudi Arabien und Jordanien nach Israel zu fahren. Von dort sollte es mit der Fähre nach Italien oder Griechenland gehen und dann weiter nach Hause. Leider kam mal wieder Corona dazwischen, denn noch im Dezember hatte Israel wegen der Omnicon-Variante die Grenze für Ausländer geschlossen.

Also mussten wir für den Bulli noch einmal einen Stellplatz finden. Unsere Farm hatte wegen einer Baumaßnahme abgelehnt.

Man kommt aber als Exot mit dem kleinem Bulli immer wieder ins Gespräch mit den Leuten. Natürlich haben wir unser kleines Problem des öfteren angesprochen. Am Ende hatten wir 2 Optionen und haben uns dann für einen Parkplatz in einer ruhigen Siedlung entschieden. Hier soll der Bulli geschützt unter einer Faltgarage, am Haus von Peter, einem Deutschen, bis zu unserer Rückkehr im Herbst stehen.