2010 D-Türkei-Syrien-Jordanien-2011-Griechenland-Türkei-Bulgarien-Rumänien-Ukraine-Polen-D-Verschiffung- USA-Mexico-2012-Mexico-Guatemala-El Salvador-Nicaragua-Costa Rica-2013-Panama-Verschiffung-Kolumbien-Equador-Peru-Bolivien-Brasilien-Uruguay-Argentinien-2014-Chile-Bolivien-Uruguay-Argentinien-D-Verschiffung-Malaysia-2015-Thailand-Kambodscha-Laos-Thailand-Myanmar-Indien-Nepal-2016-Indien-Pakistan-Iran-Türkei-D-2017-D-Marokko-D Verschiffung D-Südafrika-Namibia-2018-Südafrika-D-Südafrika-Namibia-Botswana-Südafrika-Swasiland-D- Südkorea-Australien-2019-Vietnam-D-Polen-Litauen-Lettland-Estland-Russland-Aserbaidschan-Georgien-Türkei-Iran-VAE-Oman-VAE-Corona-Zwangspause-VAR-Oman

Mittwoch, 17. April 2019

Vietnam

Der  Rückflug von Sydney wurde durch Air Asia um fast 10 Stunden vorverlegt. Und auch aus anderen Gründen werden wir nicht wieder mit dieser Fluggesellschaft fliegen. Sie bieten zwar einen tollen Preis an, dafür fehlt aber auch jeder Service. So muss nicht nur die jedes Essen, für jedes Trinken extra bezahlt werden, auch wenn man als Paar neben einander sitzen möchte kostet das extra.
Durch die Vorverlegung kommen wir in Kuala Lumpur schon am frühen Abend an, unser Weiterflug geht aber erst am Morgen. Am AA-Service in KL erkundigen wir uns nach einem Plätzchen für die nächsten 12 Stunden und bekommen eine Umbuchung auf einen Abendflug angeboten. Da die visafreie Einreise für Vietnam noch einen Tag mehr zulässt, nehmen wir das Angebot an und buchen gleich noch ein Zimmer in Saigon für diese Nacht. Das klappt für uns beide auch alles super, leider ist Rucksack nicht ganz so schnell.
In Ho Chi Min-City angekommen, brauchen wir ewig bis unsere Rucksack-Verlustmeldung fertig ist. Inzwischen ist dann auch der letzte Bus in die Stadt weg, also geht es mit dem Taxi zum Hostel. Wir schlafen super und fahren gleich am Morgen noch einmal zum Airport. Der Rucksack ist inzwischen mit unserer planmäßigen Maschine angekommen. Wir sind froh, dass dieses Problem geklärt ist und können unser gebuchtes Zimmer beziehen. Am Nachmittag geht es bei feuchtwarmen 37 °C in die Stadt. Der Unterschied zu Australien könnte kaum größer sein, wir sind nun mal in Asien.
Das Ganze erinnert uns sehr an Phnom Pen vor ein paar Jahren, die Anzahl der Mopeds auf der Straße ist schon gewaltig.
Wir mieten uns am nächsten Morgen auch gleich eins und stürzen uns in den dichten Verkehr. Es sind fast nur Mopeds auf der Straße, dazu ein paar Autos, dazwischen immer mal wieder ein Fahrrad und zwischendurch versuchen Fußgänger die andere Seite zu erreichen. Die Busse schaffen sich mit viel Hupen Platz, Dreiräder transportieren schwere Lasten und von dem  Moped, das ein paar 4m-Eisenstangen zur nächsten Baustelle bringt, hält man sich lieber fern. Nach ein paar km in diesem Trubel bin ich nicht nur von der Wärme durchgeschwitzt. Erst außerhalb der Stadt kann man aufatmen, der Verkehr ist nicht mehr ganz so dicht und die Luft nicht mehr ganz so stickig.
Unser Ziel sind die gut 50km entfernten Tunnel von Cu Chi. Während des Vietnam-Krieges haben hier im dichten Dschungel die Vietnamesen ein weitverzweigtes Tunnelsystem angelegt und den Amerikanern während der Tet-Offensive schwere Verluste zugefügt.
Die Tunnel sind für Besucher vergrößert worden, trotzdem wird es stellenweise so eng, dass es nur noch auf den Knien durch geht. Und da hier tropische Temperaturen herrschen, ist es auch unter der Erde scheißtreibend warm.
Die Rückfahrt ist dann schon angenehmer, die Luft nicht mehr so dick und der Verkehr etwas ruhiger. Unterwegs lassen wir uns in einem Dorf einen leckeren Eiskaffee schmecken und schwimmen dann in der dichter werdenden Moped-Traube zurück nach Saigon.
Am 17.4. schauen wir uns noch einige Museen an, bevor es am Abend zum Bahnhof geht. Unsere weitere Reise durch Vietnam wollen wir weitgehend mit dem Zug bewältigen. Die Fahrkartenbuchung ist über das Internet ziemlich einfach und wenn man das früh genug macht, bekommt man auch ohne Problem einen Platz im Liegewagen. Wir bleiben in dem 4-Mann-Abteil zu zweit, es ist sauber und ruhig und wir schlafen auf den etwas harten Liegen ganz gut. Zum Frühstück gibt es heißes Wasser für den Kaffee und dazu die Aussicht auf die ländliche Gegend mit ihren vielen Reisfeldern.
Am Mittag erreichen wir Da Nang und fahren mit dem Bus die paar Km nach Hoi An weiter.
Wir beziehen unser Zimmer und machen gleich erst einmal einen Spaziergang durch die historische Altstadt mit ihren vielen Lampions.Hier gibt es viele gut erhaltene alte Gebäude, viele Tempel und Gemeinschaftshallen der eingewanderten Chinesen. Leider haben auch viele Reiseunternehmen dieses Weltkulturerbe entdeckt und so sind am Nachmittag die Gassen extrem voll. Wir schauen uns deshalb am nächsten Morgen die Sehenswürdigkeiten an, schlendern über die japanische Brücke (mit Dach) und bewundern die filigranen Seidenstickereien mit der darüber liegenden Seidenraupenzucht.
Am 20. 4. Fahren wir mit dem Bus wieder zurück nach Da Nang und dann weiter mit den Zug bis Hue. Diese Strecke ist wohl eine der Schönsten durch Vietnam. Hier liegt der Wolkenpass, der Zug schlängelt sich aber langsam in engen Kurven immer an der steilen Küste entlang.
Zum Nachmittag kommen wir in der alten Kaiserstadt Hue an. Unser Zimmer liegt in der von Stadtmauer und Wassergraben geschützten Altstadt. Am nächsten Morgen starten wir mal wieder mit dem Moped und schauen uns die alten Pagoden und die schönsten Kaisergräber entlang dem Parfüm-Fluss an. Einige dieser Grabanlagen gleichen eher Parks mit idyllisch angelegten Seen, Palästen und Pavillons und wurden auch schon zu Lebzeiten vom Kaiser genutzt. Da Hue auch nicht sehr weit vom Meer entfernt liegt, schauen wir uns zum Nachmittag den Badestrand der Stadt an. Der ist dann allerdings so dicht bevölkert, das er uns zum Baden doch nicht so reizt. Am nächsten Morgen schauen wir uns die weitläufige Zitadelle des Kaisers in der Altstadt an. Die Anlage ist nochmals mit Wassergraben, befestigten Toren und Mauer geschützt. Im Inneren liegen u.a. die Paläste des  Kaisers und seiner Bediensteten.
Am späten Abend geht es ein letztes Mal zum Bahnhof um den Zug nach Hanoi zu erreichen.
Mittags erreichen wir die Hauptstadt Vietnams, fahren zu unserem Hostel und schauen uns unser Viertel an. Am Morgen geht es schon weiter, wir haben eine 2-tägige Tour zur Halong-Bucht gebucht. Der Bus holt uns pünktlich ab und bringt uns die gut 120km zum Anleger nach Halong.  Dort wartet schon unser Boot, die Rosa Cruise und bringt uns in die faszinierende Karstlandschaft. Nach dem leckeren Seafood-Mittagessen schauen wir uns eine Pearlfarm an und paddeln im Kajak an den steil aufragenden Felsen entlang. Bei dem anschließenden Bad im trüben kalkigen Wasser wird Edith leider von Qualle erwischt. Die langen Nesselfäden sind ganz schön schmerzhaft… Nach dem Abendessen stand Squid-Fisching auf dem Programm. Bei mir wollte einfach keiner anbeißen, aber vielleicht hatte ich auch keine Geduld. Na egal, am nächsten Vormittag konnten wir trotzdem noch etwas zum Essen beisteuern. In der cooking-class darf  jeder die richtige Zubereitung der vietnamesischen Frühlingsrolle lernen und zum Mittag dann auch gleich verkosten. In der Zwischenzeit fuhr unser Boot langsam durch die Halon Bucht zurück zum Hafen. Von Halon bringt uns unser Bus wieder zurück in das quirlige Hanoi. Durch dichten Moped-Verkehr geht es langsam bis zum Hotel. Am letzten Tag unserer Reise schauen wir uns ganz gemütlich die Altstadt von Hanoi an. Für den Nachmittag besuchen wir das traditionelle Wasserpuppen-Theater. Die Puppen werden dabei im Wasser über lange Stangen mit Seilzügen bewegt. Zu den meist lustigen Szenen erklingt traditionelle vietnamesische Musik, sehr sehenswert und unterhaltsam. Dann gibt es noch einmal zum Abend die typische Pho- Suppe in einer kleinen Suppenküche.
Es waren 2 interessante Wochen in Vietnam, ein toller stop over auf dem Weg zurück von Australien.  
Am 27.04.2019 geht unser Flieger von Hanoi über Singapur zurück nach Berlin.