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Mittwoch, 27. Februar 2019

Australien, South Australia

Der 2700km lange Eyre-Highway durchquert auch den südlichen Rand der großen Nullabor- Ebene. Der Begriff Null Abor kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „kein Baum“ und so präsentiert sich auch diese endlose flache Ebene. Nur Büsche und Gräser können auf dem porösen Untergrund überleben, trotzdem ist es relativ grün. An der Küstenlinie fällt die Ebene über hunderte von km steil in den Ozean ab. Am Roadhouse Nullabor tanken wir noch einmal und weiter geht es bis Ceduna, der ersten Stadt nach 1700km.
 Die Temperaturen liegen wegen der nahen Küste bei angenehmen 30°C und es gibt trotz der Entfernungen relativ viel LKW-Verkehr. Da es nur durch den südlichen Zipfel der Nullabor geht, säumen bald wieder vereinzelte Bäume und Buschland die Straße. Nach etlichen Übernachtungen auf  relativ teuren Campingplätzen und sehr einfachen freien Plätzen an der Straße finden wir in Kimba mal wieder eine RV-friendly Town. Hier hat die Stadt einen Platz für die Camper geschaffen, wo man für eine freiwillige Spende übernachten kann, es eine saubere Toilette, Entsorgung und sogar eine Münz-Dusche gibt. Alles sehr sauber, ordentlich und der Hinweis, dass ein Einkauf vor Ort sehr gern gesehen wird, ist ja auch in Ordnung.
In Port Augusta gehen wir noch einmal richtig einkaufen, bevor es ein letztes Mal Richtung Outback über den Stuard Hightway nach Norden geht. Unsere erste Station nach 530km  ist Coober Pedy, ein kleiner Ort, aus dem die Hälfte der weltweit geförderten Opale kommt. Die farbensprühenden Edelsteine werden in unzähligen, meist kleinen Minen gefördert. Über 100.000 Abraumhaufen zieren das weite Umland. In der Stadt kann man sich mehrere unterirdische Minen anschauen und erfährt so alles über das Leben der Minenarbeiter und die Arbeit in der Mine. Weil es im Sommer hier über 50°C heiß wird, die Nächte dagegen sehr kalt sind und es auch noch häufig Sandstürme gibt, sind viele der Minen zu Wohnungen ausgebaut worden. Auch viele Geschäfte, Schulen, Kirchen, Hotels und sogar ein Campingplatz sind im Untergrund zu finden. Auch wir steigen nach der Besichtigung bei 43°C wieder schnell ins klimatisierte Auto und fahren bis die Sonne untergeht. Da es wieder kurz nach Northern Territory geht, müssen wir mal wieder die Uhren umstellen.
Nach weiteren 30km sind wir endlich an einem der Wahrzeichen Australiens, dem Ayers Rock Uluru angekommen. Wir sind im Dunkeln aufgestanden, denn wir wollen den Sonnenaufgang am Felsen erleben. Der Monolith leuchtet dann in den schönsten Rottönen auf. Am frühen Morgen starten wir auch eine knapp 10km Wanderung um den Felsen herum, denn ab 11 Uhr sind bereits einige Streckenabschnitte wegen der Hitze wieder gesperrt. An dem Felsen gibt es einige Höhlen, Überhänge und bei Regen auch Wasserfälle. Das Besteigen des für die Aboriginales heiligen Uluru ist übrigens nicht mehr möglich. Wir verbringen die Zeit bis zum Sonnenuntergang auf dem Campingplatz am, oder besser im Pool. Am nächsten Morgen starten wir wieder im Dunklen, dies mal zu den Kata Tjuta (viele Köpfe), wie die Olgas in der Sprache der Anangu heißen. Vom Aussichtspunkt hat man eine gute Sicht, allerdings ist das Gestein von dieser Seite nicht so rot gefärbt, seltsame Gebilde sind die 36 Gesteinskuppeln trotzdem. Der Wanderweg durch das Vally of  Winds bietet eine schöne Sicht auf die Rückseite, der Sturm bleibt heute aus. Am Nachmittag schauen wir uns eine Aboriginal-Aufführung im kleinen Theater des Ayers-Rock-Ressort an.
Vom Ayers Rock geht es zum nebenan (nur 300 km weiter) liegenden der Kings Canyon. Der Rundweg bietet interessante Aussichten auf den Kamm und die Schluchten. Auch hier ist frühes Aufstehen angesagt, denn der anstrengende Trail wird wegen der Temperaturen bereits ab 9 Uhr geschlossen. Die Runde lohnt aber wirklich.
Vom Kings Canyon fahren wir in mehreren langen Tagesetappen wieder nach Süden, bis zur Hauptstadt von South Australia, nach Adelaide.
Tollerweise ist genau an diesem Wochenende ein Musik-Festival in der Stadt und damit sind auch alle Campingplätze ausgebucht. Wir haben Glück und können für die erste Nacht auf dem schmalen Parkplatz einer Ferienhütte stehen. Vom Campingplatz können wir mit einem Bus direkt in die Innenstadt fahren. Das Festival im Botanischen Garten ist nur mit Eintrittskarte (300$/3Tg) zu besuchen, in der Stadt kann man aber auch vielen Straßenkünstlern zuschauen.
Gleich hinter Adelaide werden wir ganz patriotisch und statten Hahndorf einen Besuch ab. Das Dorf wurde als eine der ersten deutschen Siedlungen Australiens bereits 1838 von ostpreußischen Lutheranern gegründet. Heute bestimmen allerdings eher das bayrische Bierhaus und allerlei Touri-Läden das Ortsbild.
Wir fahren von den Adelaide Hills wieder hinunter in das flache Land mit den endlosen Weizenfeldern. Da es immer weiter nach Süden geht, werden inzwischen die Nächte schon empfindlich kalt. Während wir vor einer Woche noch Tag/Nacht-Temperaturen von 40/27°C hatten, sind wir nun in langen Sachen bei 16/7°C angekommen.
Bei Mount Gambier grüßt schon von weitem der Kraterberg über der Ebene. Die Besonderheit liegt aber im Kratersee, der von Oktober bis März in einem kräftigen Blau leuchtet. Seltsamerweise sieht der nebenanliegende Kratersee Vally Lake wieder ganz normal aus. In der Stadt gibt es auch noch ein paar sink holes, Löcher von eingestürzten Höhlen, die teilweise kleine Gartenparadiese geworden sind. Wir übernachten noch einmal an der wild-zerklüfteten Küste von Port Mc Donnell, bevor es in den Bundesstaat Victoria geht.