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Sonntag, 28. Oktober 2018

Australien, Ost und Nord


Eigentlich sollte ja unser Bulli von Südafrika nach Australien verschifft werden. Aus Kostengründen hatten wir dann diese Variante verworfen, weil ein Miet-Camper preislich günstiger kommt. Zumindest theoretisch, denn man kann z.B. auf der Seite von Motorhomerepublik super tolle Angebote finden.
Wenn dann aber Visa und Flug endlich klar sind und das Fahrzeug fest gemacht werden soll, ist die konkrete Buchung zu diesem Preis nicht mehr möglich. Wir haben dann für unsere etwas ungewöhnliche Mietdauer Angebote zu wesentlich höheren Preisen erhalten. Nach einigem Hin und Her entscheiden wir uns, für diesen Mietpreis können wir dann in Australien auch einen Camper kaufen. Gumptree hat da immer wieder tolle Angebote, sagt aber auch, man solle das Fahrzeug vor Kauf besichtigen. Es gibt immer wieder schwarze Schafe. . . .
Also buchen wir für eine gute Woche ein Zimmer und einen Mietwagen, um den passenden Camper zu finden. Wir kommen also in Sydney an und machen uns gleich am nächsten Morgen auf den Weg. Von Seoul hatten wir bereits einige Verkäufer angeschrieben und nun setzten wir uns ans Telefon. Wir versuchen Kontakt aufzunehmen, denn auf all unsrer Emails hatte keiner geantwortet. Bis auf eine Nummer erreichen wir aber auch am Telefon nichts, also ab zu diversen Autohändlern. Ich will es nun kurz machen, auch das klapp nicht wirklich.  Wir hatten aber auch bei diversen Camper-Vermietern neben Kaufangeboten auch nach Mietfahrzeugen gefragt und so mieten wir schließlich vor Ort doch einen kleinen Camper für knapp ein halbes Jahr.
Damit haben wir zwar ein ordentliches Loch in der Reisekasse, müssen uns aber keine Sorgen um den ganzen Papierkram für Autokauf, Registrierung, Versicherung usw. machen und haben auch am Ende unserer Reise keine Probleme mit dem Verkauf des Campers.
Also nutzen wir die restlichen Tage in Sydney, um die City mit Opernhaus, Habor-Bridge, China-Town anzuschauen. An Bondi-beach, dem angesagten Badestrand von Sydney find auch noch gerade eine Skupturen-Ausstellung statt.  Wir besuchen die Blue Mountain, dem westlich von Sydney gelegenen NP und kaufen bei unseren Runden durch die Stadt so nebenbei noch einiges für den Miet-Camper ein.
Eigentlich sollte unsere Runde um Australien zunächst in Richtung Süden starten. Da die Wetterprognosen für den Süden in der nächsten Zeit frische Temperaturen vorhersagen, schauen wir nochmal  unserer Unterlagen zum Reisewetter in Australien an und entscheiden uns, die Fahrtrichtung zu ändern. Da wir vor 14 Jahren schon einmal mit einem Camper die Ostküste von Sydney bis Cairns bereist haben, wollen wir zügig die Ostküste hoch und dann Richtung Darvin  ins Northern Territory, bevor dort die Wet-Saison beginnt. Ab Anfang Dezember und richtig dann im Januar/Februar fallen dort Niederschlagsmengen, die viele Straßen einschließlich dem Kakadu-NP für uns unpassierbar machen. Schon hier an der Ostküste haben viele Nebenstraßen kaum Brücken, sondern Flooting-Bereiche, wo das Wasser über die Straße fließt. Eine Höhenmarkierung zeigt die Wassertiefe an. Im Gegensatz zu unserem guten alten Bulli trau ich dem Camper aber nicht allzu viel Wasser zu.
Also geht es von Sydney Richtung Brisbane auf einer flotten Autobahn nach Norden. Hier liegen viele tolle Surf-Strände, die immer mal wieder zum Baden einladen. Mit dem Übernachten hat sich seit unserem letzten Besuch leider so einiges geändert. Wegen der vielen Touristen steht an fast jedem Strand, Park usw. ein Camping verboten- oder Nicht im Auto Übernachten-Schild. Die gab es damals noch nicht, wir fahren also auf den Campingplatz oder finden doch mal eine freie Stelle. Vor Coffs Harbor geht es hoch in die Berge, zum Dorrigo NP. Hier fangen so langsam die Subtropen an. Der Park hat uns schon beim letzten Mal mit seinen Baumwipfel-Pfad und seinen verschlungenen Wegen durch den üppigen Regenwald begeistert. Weiter nach Norden wird auch das Wasser langsam wärmer, hier beginnt dann die Gold Coast. Vor Brisbane wird es dann richtig touristisch, die Küste ist mit Hotelkompexen gesäumt und entlang der Straße liegt ein Vergnügungspark neben dem anderen. Nördlich von Brisbane, an der Sunshine Coast hat es uns schon besser gefallen. In einem kleinen Dorf, in Yandina liegt das Zentrum den australischen Ingwer-Anbaus. Die Ginger-Factory liegt in einem netten Park und bietet leckere Variationen für den Fan dieser Wurzel. Hier sehen wir auch endlich mal die Känguru mit kleinem Nachwuchs im Beutel. Von den nebenan liegenden Hausberg erstreckt sich der Blich bis zur Küste.
Ein paar hundert km weiter liegt inmitten ausgedehnter Zuckerrohrfelder der Ort Bundaberg mit seiner traditionsreichen Rumfabrik. Die Werksbesichtigung ist sehr interessant, die Verkostung noch mehr. Gut das man auch gleich auf dem Parkplatz übernachten kann.
In Rockhamton verlassen wir den Bruce Highway und damit die Küste und fahren Richtung Outback in das rote Herz Australiens. Der Capricorn Hwy. überquert den südlichen Wendekreis, nun sind wir wirklich in den Tropen angekommen. Gut, dass wir eine Klimaanlage im Auto haben, denn so langsam erreichen die Außentemperaturen die 40 grd C- Marke. Und hier merkt man auch, dass in Australien vieles etwas größer ist. Da weist schon mal ein Schild darauf hin, dass es bis zur nächsten Tankstelle fast 300km sind. Oder das der Road-Train, den man gerade überholt, ein Track mit bis zu 3 Anhängern ist und über 53m lang sein kann. Oder das der mit Kohle beladene Güterzug neben der Straße mit über 100 Wagon von 3 E-Loks gezogen bzw. geschoben wird und fast kein Ende findet. Naja und das die Entfernungen wirklich gewaltig sind: von Sydney bis nach Darvin werden es weit über 4000km sein und viele davon durch das wenig abwechslungsreiche rote Outback. Weite, locker mit Bäumen bewachsene trockene Steppe wechselt mit noch trockenerem Buschland ab. Manchmal grasen fernab ein paar Kühe auf  trockenen Ebenen, meist sind keine Tiere zu sehen. Dafür zieren unzählige Termitenbauten der verschiedensten Arten die Landschaft neben der Straße. Es ist hier oben eben Ende der Trockenzeit und hier gibt es nur die Extreme, entweder richtig trocken oder richtig nass, heiß ist es immer.
Bei Tennard Creek machen wir einen kleinen Abstecher nach Süden Richtung Alice Springs. Wir schauen uns die Devils Marbeles an. Unweit des Stuard Hwy liegen große wackelig aufeinander getürmte Granitblöcke, häufig fast kugelrund verwittert. Die hier ansässigen Warumungu-Aborigines glauben, dass die Felsen die Eier ihrer mythischen Regenbogenschlange sind. Ein Teil des Geländes ist heiliger Grund und darf nicht fotografiert werden. Am frühen Morgen, kurz nach Sonnenaufgang strahlen die Felsen in kräftistem Rot.
Nach der Übernachtung auf dem einfachen Campingplatz mit Plumsklo und kostenlosem (unendlich langsamen) WLAN (über Sat) fahren wir die Straße wieder zurück Richtung Darvin. Hier hat es in der letzen Woche den ersten kräftigen Regen gegeben und das frische grüne Gras sprießt überall. In Mataranka machen wir  einen kurzen Nachmittags-Stop und legen uns in eine Thermalquelle, oder besser gesagt in einen Thermalfluss. Zwischen Palmen hindurch schlängelt sich der lauwarme Bach mit kräftiger Strömung. Wir können uns gemütlich von einer Leiter bis zur nächsten treiben lassen. Ein Schild verspricht sogar, dass hier keine Krokodile baden.
200km weiter, in Pine Creek wurde vor 100 Jahren Gold gefunden. Ein kleines Museum zeigt Maschinen aus der Zeit des Goldrausches und einen historischen Bahnhof.  Gleich hinter dem Ort zweigt die Straße zum Kakadu-Nationalpark ab
Eigentlich hat der Name nichts mit den überall in Australien zu findenden Kakadu- Vögeln zu tun, sondern ist von „Gagudju“ abgeleitet, der Bezeichnung der Aborigines für diese Landschaft. Der Park besteht aus felsigen Plateaus, zahlreichen Wasserläufen, die sich teilweise durch enge Schluchten zwengen und zahlreiche Wasserfälle bilden, sowie weite Ebenen. Viele Gebiete sind nur mit Allrad und oft auch nur mit zusätzlicher Genehmigung erreichbar. Die ersten Pisten sind bereits wegen der vergangenen Regenfälle gesperrt.  An der Cooinda Lodge finden wir einen tollen Pool und einen guten Campingplatz für die Nacht. Für den nächsten Morgen buchen wir eine Bootstour auf den Yellow Water River. Wie fast alles in Australien ist auch dieser Ausflug nicht billig, aber immerhin gibt es für 60€ pP neben der  2 stündigen Flussfahrt hinterher auch noch ein gutes Frühstück in der Lodge. Die Tour ist unterhaltsam und gut, wir sehen viele Vögel und jede Menge  Salzwasserkrokodile. Die bis zu 5m langen Tiere sind auch für die Menschen sehr gefährlich. Deswegen sollte man in dieser Gegend nur im Pool baden gehen und auf den Wanderwegen in Flussnähe immer besonders vorsichtig sein. Der Guid zeigt uns auch, wie hoch hier das Wasser in 2 Monaten, zum Höhepunkt der Wet-Saison, stehen wird. Dann ist hier kein Fluss mehr zu sehen, das ganze Gebiet wird dann zu einer riesigen Wasserfläche und der Park ist in weiten Teilen geschlossen. Die Temperatur soll dann noch höher sein, ich weiß aber gar nicht, ob das noch geht. Wir versuchen unsere Ausflüge am frühenVormittag zu erledigen, denn ab 10 Uhr wird es heiß und auch die Nacht ist nicht richtig kühl. An manchen Abenden haben wir um 22 Uhr immer noch 30 grd C und unser kleiner Ventilator leistet jeden Abend Schwerstarbeit.
Der Kakadu-Np ist neben den Vögeln auch berühmt für seine umfangreiche gut erhaltene Felsenkunst der Aborigines. Bis zu 20 000 Jahre alte Felszeichnungen sind am Nourlangie und am Ubirr Rock zu bewundern.

Vom Np führt eine gute Straße bis zum TopEnd von Australien, ins entlegene Darvin. Von hier aus ist es bis Sydney weiter als nach Jakarta in Indonesien und bis Vietnam ist nur ein paar km mehr.
In Darvin gibt es nur wenige historische Bauten,  der Wirbelsturm Tracy hat Weihnachten 1974 mit 280km/h Windgeschwindigkeit nicht viel von der Stadt übrig gelassen. Trotzdem ist die Stadt interessant, wir schauen uns einen Wochen- und den Weihnachstmarkt ( in der klimatisierten Halle) an und genießen die schattigen Wege im Botanischen Garten. An einer kleinen Bucht, Doktors Gully, kann man täglich zur Flut die Fische mit der Hand füttern. Wegen der Quallen sind um diese Jahreszeit die Strände leer, dafür gibt es nördlich der Stadt gleich neben dem Strand einen kleinen See, in dem man baden kann. Das Wasser ist warm wie in der Badewanne und es gibt für uns auch ein schattiges Plätzchen für unsere Decke.
Nach 3 Tagen machen wir uns so langsam auf den weiten Weg Richtung Ostküste. Über 4200km sollen es bis Perth sein. Mit Einsetzen der Regenzeit kann es schon mal passieren, das die Straße, zumindest bis Broome, wegen Überflutung zeitweilig gesperrt wird. Eine Ausweich-Route gibt es nicht. An der Grenze vom Northern Territory zu Western Australia werden wir bei der Quarantäne-Kontrolle unsere Zwibeln und den Honig los. Ansonsten kann man auf dieser Strecke um diese Jahreszeit nur Fahren. Wir übernachten unterwegs auf den mit Toilette und Wassertank ausgestatteten Rastplätzen an der Strecke und sind froh, dass wir bei bis zu 43grd Außentemperatur eine gut funktionierende Klimaanlage im Auto haben. Bei Halls Creek machen wir einen kleinen Abstecher zum China Wall, einer senkrecht aufgetürmten freiliegenden weißen Quarz-Ader. Nach der halben Stunde sind wir froh, wieder im Auto sitzen zu dürfen. Entlang der Strecken stehen viele Flaschenbäume, die in ihrem dickbauchigem Stamm eine Wasserreserve für die langen Trockenperioden angelegt haben. Die Termitenbauten wechseln immer mal wieder die Form und sind bis zu 3m hoch. In größeren Abständen gibt es immer mal wieder ein Roadhouse mit kleiner Tankstelle und Einkaufsmöglichkeit für Lebensmittel. Auf Grund der großen Entfernungen sind hier natürlich die Preise erheblich höher, das Benzin kostet aber trotzdem immer noch viel weniger als in D. Allerdings brauchen wir bei den vielen km auch eine ganze Menge davon. Die elektronischen Anzeigetafeln an der Straße melden, dass zur Zeit alle Streckenabschnitte bis Broome open sind. Mehrmals machen wir unterwegs unsere Mittagspause im Auto bei laufender Klimaanlage, weil man draußen sofort durchgeschwitzt ist. So extreme Temperaturen hatten wir es bisher noch nie, aber in Küstennähe ist das dann auch schon überstanden. 

Montag, 22. Oktober 2018

Südkorea

Bei der Reise 2018/19 werden wir das erste Mal von unserer langjährigen Tradition abweichen und nicht mit dem eigenen Bulli reisen. Der ursprüngliche Plan war ja, nach der Südafrika- Rundreise das Auto dort über den Sommer stehen zu lassen und dann im September die Verschiffung nach Australien zu organisieren. Ein aktualisierter Kostenvoranschlag hat dann aber schon für die Hinverschiffung rund 3000€ ergeben. Dazu kommt noch die Garage über den Sommer in SA, der Flug nach SA und zurück, um das Auto zu verschiffen, später dann die Rückverschiffung usw. Das war uns dann insgesamt doch etwas zu viel.
Also geht es dieses Mal nicht mit dem eigenen Fahrzeug auf Reisen.
Zunächst mussten wir aber erst einmal ein Visum für Australien bekommen. Da wir 2015 etwas länger in Indien waren, wurde wegen dem dortigen Tuberkulose-Risiko ein Gesundheitszertifikat gefordert. Da das alles dauert, gab es das Visum erst im zweiten Anlauf ( und für die doppelten Kosten). Und da uns der Flug bis Australien zu weit war, haben wir uns als Zwischenstopp Süd-Korea ausgesucht. Und so geht es am 21.10. 2018 zunächst von Berlin über Helsinki nach Seoul, der Hauptstadt von Süd-Korea.
Da wir über die Nordroute (also Sibirien, Mongolei) fliegen, sind wir schon nach 8,5h in dem modernen Flughafen von Seoul. Mit dem Bus geht es fast direkt bis vor unsere Unterkunft. Das über Airbnb gebuchte Zimmer liegt direkt an einem Metro-Kreuz, wir kommen also einfach zu unseren verschiedenen Zielen in der Stadt. Da die koreanischen Stationsnamen schwer auszusprechen und noch viel schwerer zu merken sind, gehen wir keinen Schritt/Fahrt ohne Stadtplan. Am ersten Tag schlendern wir gemütlich durch die Straßen des traditionellen Namdaemun Market und ins moderne Myeongdon-Viertel mit Shoppingpalästen und der kath. Kathedrale. Während das Frühstück in der Unterkunft ganz europäisch ausfällt, gibt es zum Abend natürlich koreanisch in allen Varianten. Das heißt, mal sitzen wir auf dem Fußboden vor kleinen Tischen und löffeln unsere Suppe, mal wird der Kocher am Tisch angeheizt und dort das Mahl zubereitet. Die Vielfallt ist schon erstaunlich und meist auch recht lecker, dazu gibt es immer diverse Schälchen mit (teils recht scharfen) Beilagen. Am 24.10. geht es zu dem größten Palastkomplex der Stadt, dem 1395 fertig gestellten Gyeongbokgung Palast. An der Statue des Kaisers demonstrieren mal wieder einige Koreaner gegen das innige Hoffieren von Kim Jong un. Direkt vor dem Palasttor findet ein Food-Festival (Wettbewerb)statt, viele Kochteams stellen sich mit frisch zubereiteten Speisen der Jury. Und auch wir kosten so einige ungewöhnliche Varianten.
Der Palastkomplex erinnert von der Anlage her sehr an die Verbotene Stadt in Peking und ist sogar 25 Jahre früher erbaut. Im Inneren liegen mehrere Palasthöfe mit prächtigen Gebäuden hinter einander. Und das Ganze wirkt besonders interessant, da sich viele der  Besucher im nebenan liegenden Viertel traditionelle koreanische Kleidung ausleihen. Vor dem National Folk Museum lauschen wir noch ein wenig der koreanischen Musik, die doch für unsere Ohren recht angenehm ist.
Am nächsten Tag besuchen wir das daneben liegende Bukchon Hanok Village und schlendern durch den der Rest der mittelalterlichen Bebauung der Stadt. Ansonsten bestimmen die vielen Hochhäuser das Stadtbild. Neben dem Viertel schließen sich zwei weitere Paläste mit den dazwischen gelegenen Secret Garden an. Der Garten ist jetzt besonders sehenswert, denn die vielen Bäume bilden mit ihrer Laubfärbung einen besonderen Kontrast zu den an kleinen Teichen und Pagoden. Nach dem  Rundgang durch den Jongmyo Schrein, dem religiösen Zentrum der koreanischen Buddhisten, geht es über die Bummelmeilen der Insa-dong Street Richtung Metro. Das letzte Stück führt übrigens an einem Bach entlang, der mitten in der Stadt zwischen Hochhäusern und Hauptverkehrsstraßen zu einer ruhigen grünen Spaziermeile ausgebaut wurde. Richtig nett angelegt und übrigens so sauber, wie auch der Rest der Stadt. Hier liegt kein Papier oder Trinkbecher rum und Zigarettenkippen sowie so nicht, denn in der Stadt herrscht Rauchverbot. Die einzige Ausnahme bilden die wenigen kleinen Raucherpavillons in den Fußgängerzonen. Insgesamt also eine angenehme Stadt, denn auch die Koreaner sind sehr höflich, rücksichtsvoll und hilfsbereit. Selbst vor der vollen Metro gibt es kein Drängeln und Schieben.
 In Seoul hat die Stadtmauer ein wenig das Flair der chinesischen Mauer. Die Verteidigungsanlage verläuft weiträumig über recht steile Berge um das alte Stadtgebiet herum. Da Teile auch heute noch im Militätgebiet liegen, geht es nur mit Registrierung und Pass auf den manchmal anstrengenden Pfad. Dafür entschädigt uns aber auch die Aussicht von den Bergen auf die Stadt. Unten wieder angekommen, gibt es gleich nochmal etwas zu sehen. Vor dem Palast findet mehrmals am Tag eine Wachablösung statt. In farbenprächtigen Uniformen marschieren die Soldaten zu interessant klingender Militärmusik. Am 28.10. endet unser interessanter Kurzbesuch in Seoul. Wir fliegen weiter über Kuala Lumpur nach Sydney.