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Dienstag, 30. Dezember 2014

Malaysia

Endlich, am 23.12.2014 haben wir unseren Bulli wieder. Am 22.12.waren wir noch einmal bei unsrem Logistikpartner, am nächeten Tag hat uns Andrew vom Bahnhof abgeholt und nach dem Bezahlen ging es direkt zum Hafen. Der Container stand schon da, wurde geoffnet und alles war in Ordnung. Die Zollabfertigung war in ein paar Minuten erledigt ,  ein Sück weiter wurde der leere Tank gefülltund schon konnte es losgehen. Um wieder alles einzuräumen hatten wir uns ein paar km nördlich einen kleinen Strand ausgesucht.Am 24.12. Heilig Abend, konnten wir in einer kleinen Garküche gemütlich essen. Der 25.12. ist auch hier ein Feiertag, auf der Wiese wurden viele Stände aufgebaut, für die Kinder gab es eine Hüpfburg und natürlich konnte man mal wieder so einiges Unbekanntes probieren. Der Strand war leider nicht zum Baden geeignet, dafür gab es jede Menge Muscheln im knietiefen Schlamm/Lehm. Am 27.12. sind wir nach Putra Jaya, dem Regierungssitz von Malaysia gefahren. Die Stadt wurde erst 1995 etwa 40 km südlich von KL errichtet, ausgelegt für 300.000 Einwohner, leben hier erst 45.000.angelegt. Das heißt leere Straßen und freie Parkplätze, ideal um sich langsam an den Linksverkehr zu gewöhnen. Die Stadt ist sehr weiträumig und mit vielen großen künstlichen Wasserflächen angelegt. Direkt am Wasser liegt aich die 15.000 Menschen fassende pinkfarbene Putra-Moschee. Wir waren in diesen Ort gefahren um hier Sylvester mit dem landesweit größen Feuerwerk zu feiern. Leider hat uns der Monsun einen Strich durch die Rechnung gemacht. Während wir hier an der Westküste an fast jeden Nachmittag wegen einem Schauer im Auto bleiben oder in ein Einkaufscenter flüchten, wurden an der Ostküste, also nur 300 Km weiter ganze Landstriche überschwemmt. 100.000 Menschen sind in Notunterkünften untergebracht, Orte von der Außenwelt abgeschnitten. Bei solch einer nationalen Katastrophe wurden in Malaysia auch alle Sylvester-Feierlichkeiten abgesagt. Wir sind trotzdem geblieben und am Silvesterabend auf den großen Platz vor der Putra-Moschee gefahren. In der Moschee gab es sogar auf einer Bühne etwas Musik, auf dem großen Platz davor jede Menge Menschen, die dort herum bummelten oder für die Kinder Elektroroller ausliehen. Um Mitternacht passierte dann überhaupt nichts, ich dachte schon, meine Uhr geht falsch.  Ein paar Ausländer wünschten sich ein glückliches neues Jahr (wir natürlich auch) und alle gingen gemütlich nach Hause.  Im Auto haben wir dann erst mal mit einem Glas (alkoholfreiem) Sekt auf das neue Jahr angestoßen. Wir haben ja schon so einige Jahreswechsel in verschiedenen Ländern verbracht, aber so unspektakulär war noch keines. Am nächsten Tag sind wir in Richtung Norden aufgebrochen. In der Mitte der malayischischen Halbinsel erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung ein Mittelgebirgszug mit Höhen um die 2000 m.  Unsere Strecke führte uns in die Cameron Highlands, etwa 200km nördlich von KL. Hinter Tapah verlassen wir die gut ausgebaute Landstraße und biegen in eine schmale kurvenreiche Bergstraße.   Auf Grund der  Höhenlage bietet sich für tropische Verhältnisse ein angenehmes Klima um die 25 °C. Während der Kolonialzeit war die Gegend ein beliebtes Ausflugsziel  der Briten.  Im indisch geprägten Tanah Rata finden wir einen schönen Stellplatz als Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen durch die umliegenden Bergwälder. In den Orten wird viel Landwirtschaft betrieben,wegen der Temperaturen wachsen hier Gemüse (Tomaten, Kohl ), aber auch Rosen und Erdbeeren. Bekannt ist diese Gegend aber vor allem wegen der ausgedehnten Teeplantagen. Hinter Binchang fahren wir einen schmalen Weg  zur Boh-Teeplantage, schauen uns die Herrstellung des schwarzen Tees in der Fabrik an und trinken zum leckeren Kuchen eine Tasse schwarzen Tee. In der kleinen abgelegenen Siedlung gibt es neben der Fabrik auch gleich die Siedlung für die tamilischen Teepflücker mit  Tempel und Schule. Der meiste Tee wird hier allerdings schon mit einer Maschine geerntet. Nach ein paar Tagen angenehmer Kühle geht es wieder hinunter in die schwül-warme Ebene. Bei Ipoh besuchen wir ein paar chinesische Höhlentempel (mit den dazu passenden Räucherstäbchen in allen Großen), bevor wir uns die von einem Inder entworfene  Moschee in Kuala Kangsar anschauen. Natürlich erhält Edith wieder einen angemessene Bekleidung für den Besuch. Die unweit des Sultans-Palastes  mit britischer Hilfe bebaute Moschee  gilt als eine der schönsten im Land. Auf dem Rückweg durch den Ort passiert uns allerdings etwas sehr unschönes. Ein uns entgegenkommender erwachsener Mopedfahrer wirft während der Fahrt einen Pflasterstein in Richtung unserer Windschutzscheibe. Glücklicherweise war er zu schwer und schlägt uns 3cm unterhalb der Scheibe ein Loch ins Blech. Ich denke, ich brauch über unsere Gefühle in diesem Moment nicht viel schreiben. Wir waren ganze 2 Stunden in dem Ort, hatten außer einem netten Gespräch mit einem Malayen ( über Fußball) keinen Kontakt zu irgendjemanden. Da eigentlich der Islam als sehr gastfreundlich gilt, finden wir keine vernünftige Erklärung für diesen Vorfall. In diesem Land steht die Moschee in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem hinduistischen oder chinesischen Tempel, oder einer Kirche. Vielleicht war ja jemand nach der Rückkehr aus den ehemals so schönen Syrien noch immer auf dem Kriegspfad und hoffen wir auf keine Fortsetzung.  Notdürftig abgedeckt ging es nach diesem Schrecken zu Bekannten an die Küste. Die Beiden, Gisela und Lorenz, haben mit ihrem Auto ein schönes Eckchen am Strand gefunden. Mit der Hilfe von Lorenz wurde erst einmal das Blech wieder ausgebeult und das Loch mit Spachtel verschlossen. Den Abend konnten wir nach langer Zeit mal wieder mit etwas deftigem vom Grill ausklingen lassen. (Die großen Supermärtke bieten neben den Lebensmitteln für Muslime auch Non-Halal-Produkte für die andersgläubige Bevölkerung an.)  Nach ein paar Tagen hieß es Abschied nehmen, es ging weiter nach Norden, über eine 15km Lange Brücke auf die Insel Penang.  Im Norden der Insel gibt es noch einen großen Nationalpark mit ausgedehnten Dschungelwegen. Und so ging es bei „schönem tropischwarmen“ Wetter (ohne Regen, aber trotzdem nass) durch dichten Urwald mit allerlei Getier am Wegesrand.Und hier auf der Insel hat auch endlich die Wasserqualität wieder zum Baden eingeladen.

Der Hauptort der Insel ist das 1786 von den Briten gegründete George Town. Hinduistische und buddhistische Tempel, Moscheen und christliche Kirchen, Wohngebäude von Malaien, Europäern, Chinesen und Indern zeugen vom multikulturellen Erben der Stadt. Wir erwischen für unseren Besuch einen richtig heißen Tag und verschieben den Rundgang durch den historischen (weltkulturerbe)Stadtkern auf einen späteren Besuch.  Im Norden der Stadt liegen zwei buddhistische Tempel, ein thailändischer mit einem 33m langen liegenden Buddha und gegenüber ein burmesischer Tempel.  Zum Nachmittag bummeln wir durch den etwas kühleren botanischen Garten der Stadt mit den vielen frechen Affen. Hier haben wir auch gleich einen passenden Übernachtungsplatz gefunden. Am Morgen verlassen wir die Insel über die zweite nur 8 km lange Brücke und  kaufen im riesigen Tesco-Supermarkt im gegenüberliegenden Butterworth noch mal richtig ein. Das Einkaufen ist in Malaysia wegen dem kolonialen Erbe übrigens relativ einfach. Viele Malaysier sprechen  gut englisch, sie verwenden lateinische Buchstaben und fast alle Verpackungen sind auf der Vorderseite malaysisch und auf der Rückseite englisch bedruckt und viele  Wörter wurden einfach ins malaysische übernommen,  teh ist Tee und Wain ist ??? Wein. Das klappt allerdings nur sehr selten so toll. Für uns ging es anschließend  auf  gut ausbebauten Straßen oder der mautpflichtigen Autobahn weiter Richtung thailändischer Grenze nach Norden.  Auf der Strecke sind wir dabei nur noch sehr selten durch intakten Dschungel gefahren, dafür wie überall im Land über viele km durch ausgedehnte Palmölplantagen.( Ein Gutteil davon wird übrigens für die so ökologische Biodiesel-gewinnung in Europa genutzt.) An der Grenze auf der malaysischen Seite war es ganz schön voll, aber mit etwas Anleitung haben wir dann auch unser Carnet fürs Auto abgestempelt bekommen.

Samstag, 6. Dezember 2014

Malaysia, Kuala Lumpur



Am 01.12.14 sind wir von Singapur nach Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia geflogen. Mit dem KL Express und der Monorail, der  Einschienen-Bahn ging es in unser erstes Hotel im Stadtteil Bukit Bintang (Golden Triangel). Hier befinden sich die großen Shoppingmalls und viele Party-Locations und Hotels. Unser Hotel war frisch renoviert, leider so frisch, dass es noch intensiv nach irgendwelchen Lösungsmitteln roch und das extra gebuchte „Zimmer mit Fenster“ hatte nur ein Fenster zum lauten Flur. So sind wir nach ein paar Tagen nach Chinatown in ein Zimmer mit Balkon gezogen. Der Container mit unserem Bulli befand sich auf dem Weg zum Hafen von Port Klang, das ist etwa 40 km entfernt von KL, unsere Logistikfirma befindet sich auf dem halben Weg dazwischen. Leider mussten wir noch bis Mitte Dezember auf das Schiff warten. Mehr als genug Zeit also,

Litle India

die Stadt anzuschauen. Leider war auch hier (wie schon in Singapur) das Wetter etwas wechselhaft, morgens nur sehr warm (so 27°C), ab Mittag richtig schwül-heiß und nachmittags oft Regen oder Gewitter. Glücklicherweise sind alle Geschäfte, Einkaufszentren, Busse und Bahnen kräftig gekühlt, manchmal allerdings so kräftig, dass es dann draußen wieder angenehm zum Aufwärmen ist. Von unseren Hotels kamen wir mit Bus und Bahn gut überall hin. Die sind günstig, 2 Buslinien sogar kostenlos, kühl und haben Wlan. Leider sind zu den Hauptzeiten die Straßen total verstopft, dann dauert es schon mal. Chinatown empfanden wir als nicht so interessant, schön bunt und lebhaft, aber fast nur Billig-Uhren, -Taschen und-T-Shirts, Andenken, ein paar Essenstände das war`s. Essen kann man hier natürlich an jeder Ecke wie auch in den Einkaufszentren. Wir waren wegen der großen Auswahl verschiedener Küchen oft im Pavillion. Hier gab es auch als Attraktion den Weihnachtsmann und manchmal entsprechende Auftritte . An einem schönen Tag ging es zu den 452m hohen Petronas-Twin-Towers. Nach einem kurzen Ausblick von der Skybridge  in 170m Höhe zwischen den Türmen, konnten wir aus der 86. Etage einen Überblick über die Stadt gewinnen. Es ist schon erstaunlich, wie intensiv rings um an vielen Stellen weitere Hochhäuser entstehen. Unterhalb der Türme erstreckt sich ein kleiner Park und der Springbrunnen präsentiert am Abend eine kleine Wassershow mit Musik.  Auch für den Ausflug zu den Batu-Caves hatten wir gutes Wetter erwischt. In den 15km nördlich der Stadt gelegenen Kalksteinhöhlen befinden sich mehrere Hindu-Tempel. Anfang Februar wird hier das hinduistischen Taipusam-Fest mit seinen teilweise masochistisch anmutenden Riten gefeiert. Eine weit angenehmere Feier konnten wir in dem Hindu-Tempel gleich hinter unserem Hotel erleben. Schon beim Rundgang wurde uns süßer Reis angeboten. Anschließend begann die etwa 2 stündige hinduistische Trauzeremonie, die von vielen Riten und symbolischen Gesten  gekennzeichnet war.