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Montag, 10. Februar 2020

Iran

Die Grenzformalitäten auf der iranischen Seite sind schnell erledigt. Nachdem der Zöllner hört, dass wir aus D sind, werden wir herzlich willkommen geheißen und durchgewunken.
Die Strecke durch den Iran verläuft fast vollständig in Höhen zwischen 1000 und 2000m. Trotzdem ist es nicht ganz so kalt, wie erwartet.

Wir waren bereits vor 4 Jahren einmal quer durch den Iran gereist. Es war April, warm und sonnig,
die Iraner hatten Ferien, alles super. In den 4 Wochen hatten wir die wichtigsten interessanten Städte besucht und viele nette Begegnungen mit Iranern gehabt. Wegen der kühlen Witterung wollten wir uns diesmal nicht so lange aufhalten und sind zügig durch den Iran gefahren.
Leider sind die Straßen inzwischen wesentlich schlechter geworden, als beim letzten Mal. Zu allem Überfluss gibt es auch noch an allenmöglichen und unmöglichen Stellen, Kreuzungen, Einmündungen, Orts-Ein- und Ausfahrten, Überwegen usw. Bodenwellen als Geschwindigkeits-Bremse. Oft warnt auch kein Schild davor und bei mehr als 20km/h fällt fast das Auto auseinander. Nach ich zum 2.mal so ein Ding übersehen habe, werde ich dann doch sehr vorsichtig.
Weite Strecken sind mautpflichtige Autobahn. Mehrmals kommt es vor, dass wir mit unserem deutschen Kennzeichen mit einem freundlichen Welcome ohne Bezahlung weiter fahren können.
Ein Problem ist auch das Tanken. Im Iran gibt es keine privaten Diesel-Fahrzeuge. Alle PKW fahren mit Benzin oder LPG und die LKW-Fahrer haben alle eine Tank-Karte. Ohne Karte kein Diesel und in Grenznähe schon gar nicht. Der Diesel kostet
selbst nach Bank-Kurs keine 10 €-Cent, ich bin aber trotzdem voll rüber gefahren. Nach 500km fange ich langsam an, eine Tanke zu suchen. Nach 3 vergeblichen Versuchen bringt uns dann ein Iraner mit seinem Auto zu einer Tankstelle, wo der Tankwart die entsprechende Tank-Karte für Ausländer hat. Hier kostet der Sprit zwar doppelt so viel, ist aber trotzdem super billig.
Unseren ersten Halt legen wir in Isfahan ein. Der
Stellplatz an einem Hostel im Zentrum ist eine Baustelle, der Inhaber vermittelt uns aber gleich
ein Hotelzimmer zu einem vernünftigen Preis um die Ecke. Eine warme Dusche ist sowieso mal wieder dran, also schlagen wir zu. Von hier ist es auch nicht weit bis zum Basar.
Unser nächster Halt sollte eigentlich Schiraz sein. Wir finden auch den Parkplatz am Rand der Stadt. Mit dem Taxi fahren wir ins Zentrum, um dann dort festzustellen, es ist Freitag. Alles ist geschlossen, selbst durch den Basar kommen wir nicht. Wir machen einen Stadtbummel, erkennen
viele Orte wieder und beschießen weiter zufahren.
Leider wird der Freitag auch von vielen Iranern zu einem Ausflug genutzt. In den Bergen hat es in den letzten Tagen geschneit und so finden wir uns am Ortsausgang in einem gewaltigen Stau wieder. In Stop and Go geht es langsam bis in die Berge hinauf, wo dann so langsam ein Auto nach dem anderen ausschert, sich einen Parkplatz am Straßenrand sucht und gemütlich die Picknick-Decke im Schnee ausbreitet. Dann wird Tee getrunken, gegrillt, ein Schneemann gebaut oder
auf einem mitgebrachten LKW-Schlauch den Berg hinunter gerodelt.
Wir machen auch noch einmal eine letzte Kaffee-Pause im Schnee, schauen uns das Ganze an und fahren dann so langsam die Berge hinunter. Endlich haben wir es geschafft und können den Winter hinter uns lassen.
An der Küste ist es richtig warm und wir finden sogar einen abgelegenen Platz, wo Edith im Badeanzug ins Meer steigen darf. Ansonsten sind die Bekleidungsvorschriften im Iran sehr streng,

immer mit Kopftuch, auch im Auto, keine körperbetonten Kleidungsstücke usw.
Wobei wir den Eindruck hatten, dass es seit dem letzten Mal schon etwas liberaler geworden ist.
Nach den kahlen trockenen Hochebenen ist es hier unten richtig grün. Es wird viel Gemüse angebaut und überall stehen die kegelförmigen Wasserstellen.   
Nach fast 3000km durch den Iran kommen wir

dann endlich in Bandar Abbas an. Von hier wollen wir die Fähre über die Meerenge von Hormus nach Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten nehmen.
Wir sind natürlich erst am falschen (Passagier-)Hafen, finden dann aber doch den Richtigen.
Nachdem wir die Preise geklärt hatten, fragt mich der Hafenagent plötzlich, ob wir morgen oder
schon heute fahren wollen. Eigentlich solle erst morgen eine Fähre fahren, das Auto muss dann schon am Morgen zum Hafen gebracht werden und nach der ganzen Abfertigung geht dann am späten Abend erst das Schiff. Den Tag kann ich mir sparen, also sage ich für heute zu, wenn wir das noch schaffen. Ja, ich könnte sogar als letzter auf die Fähre fahren, damit ich auf der anderen Seite zuerst runter kann.
Am Abend ist dann alles geschafft, ich habe alle
Papiere und auch die Bordkarten und kann das Auto auf die Fähre fahren. Ich wundere mich noch, das ich dann doch das erste Auto an Bord bin, aber ist ja egal, ich hab ja Zeit.
Wir machen es uns an Bord im Sessel gemütlich, staunen, das unsere Fähre mit Namen Sunny früher Trelleborg hieß und zwischen Saßnitz und Trelleborg als Eisenbahn-Fähre über die Ostsee schipperte.
Nach dem Essen erhalten wir die Einladung, mit dem Kapitän einen Tee zu trinken. Von ihm erfahren wir u.a. dass heute die erste Fahrt mit der neuen LKW-Bordklappe ist, unser Bulli also das erste Auto auf dieser Linie ist. Daher auch die vielen Video-Aufnahmen, als ich an Bord gefahren bin. Sie wollen ein kleines Video drehen, also gibt es nebenbei noch ein kleines Interview. Als Dank können wir am nächsten Tag die Brücke anschauen und für die Nacht erhalten wir kostenlos eine komfortable Kabine.
Auf der Brücke stauen wir nicht schlecht, wie viele Schiffe gleichzeitig in dieser Meerenge unterwegs sind.
Bald zeichnet sich die Skyline von Dubai am Horizont ab, wobei der Fährhafen gleich daneben im Nachbar-Emirat Sharjah liegt.  

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