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Montag, 31. Oktober 2011

Kalifornien

Geografisch kann man Kalifornien in die Teile vor und hinter den Bergen ( vom Pazifik aus gesehen) unterteilen. Hinter den Bergen sind alle Wolken abgeregnet und so gibt es dort nur Wüste. Unser erster Abstecher führte uns von Las Vegas nach Norden zum Death Vally. Das Tal ist fast 200km lang , liegt in einer Tiefe von max.86m unter dem Meeresspiegel und ist von extremer Trockenheit und Sommertemperaturen um die 50 °C gekennzeichnet.Im Sommer sind entlang der Straße Wassertanks zum Kühler auffüllen aufgestellt. An den Tiefsten Punkten befinden sich ausgedehnte Salzpfannen. Wir waren bei angenehmen 25° unterwegs und haben uns einpaar Seitentäler und natürlich das Museum angesehen. Um 1890 wurde hier auch Borax abgebaut und mit mehreren von 20 Mulis gezogenen Wagenzug zur 1000m höhergelegenen 180km entfernten Eisenbahnstation transportiert. Anschließend ging es wieder südwärts in Richtung  Mojave-Wüste.
Unterwegs sind wir an mehreren riesigen Dünen vorbei gekommen, zu denen etliche Womo unterwegs waren. Also nichts wie hin, man könnte ja ein was verpassen. Dort haben wir dann von Bob erfahren, dass zum Halloween-Wochenende (vorher ist es hier noch zu heiß) die Düne mit dem Sandbuggi erkundet werden. Dann stehen hier hunderte von Womos. Bob  hat uns dann auch noch zu einer kleinen Spritztour mit seinem Buggi eingeladen und so ging es mit 300 PS bis hinauf auf die spitze der Düne und andere Seite wieder runter. Wahnsinn!!!!









Anschließend ging es auf der anderen Seite der Berge über Bakersfield zum Sequoia Nationalpark.
Um dorthin zu gelange , hieß es wieder hoch  in die Berge, in die der Sierra Nevada Mountains mit dem höchsten Berg der USA, dem 4417m hohen Mount Whitney. Bei rund 2000m liegen im  Sequoia Nationalpark ausgedehnte Bestände mit den Riesensequorias, den bis zu 3000 Jahren alten Mammutbäumen.

Hier steht auch der mit einer Höhe von 84m und einem Durchmesser von 10m größte Baum der Welt, der General Sherman Tree.  Man kommt sich wirklich ganz schön klein zwischen diesen Riesen vor. Das in dem Holz enthaltene Tannin macht die Bäume resistent gegen Schädlinge und verhindert auch die Verrottung des Holzes. Und so konnten wir durch die Baumstümpfe der vor über 130 Jahren gefällten Sequoias wandern. Auch die seit Gründung des NP1890 verlassene Behausung eines Farmers, ein ausgehöhlter Mammutbaumstamm, war noch intakt. Am 30.10 sind wir weiter in den anschließenden Kings Canyon NP gefahren. Leider war von oben wegen einem heftigen Waldbrand im Tal nicht sehr viel zusehen. Als wir nach unendlich vielen Kurven im wohl tiefsten Canyon der USA angekommen waren, haben wir uns bei einer Wanderung irgendwie wie im Harz gefühlt. Vielleicht alles etwas größer, aber zwischen den Granitfelsen gab es einen schönerWald.Da inzwischen hier oben fast an jedem Morgen Raureif auf den Wiesen lag und wir vor dem Schnee auch den letzten hoch liegenden NP besuchen wollten, fuhren wir weiter zum Yosimite NP. Der meistbesuchte NP der USA war glücklicherweise nicht so voll wie befürchtet. Er begrüßte uns an seinem Südeingang, an Mariposa Grove mit einem ausgedehnten Hain der Mammutbäume. Leider kann ich den wohl bekanntesten Baum der


Welt nicht mehr im Original fotografieren. Der Waaona Tunnel Tree, der 1881 als Besucheratraktion ausgehöhlt wurde, ist 1969 unter einer riesigen Schneemasse zusammengebrochen. Aber auch an dem California Tunnel Tree ist man überrascht, wie widerstandsfähig ein solch alter Baum doch ist. Die Rinde, die über einen halben Meter dick werden kann, ist teilweise schon wieder um den Einschnitt herumgewachsen. Und auch der Teleskop Tree, ein in ganzer Länge von einem Brand ausgehöhlter Baum wächst weiter. Das nördlich gelegene Yosimite Valley ist die Hauptattraktion des Parks. Links und rechts erheben sich über 1000m hohe glatte Felswände, von denen u.a der Yosimite (Wasser) Fall aus 740m in 2 Stufen ins Tal stürzt. Der höchste Wasserfall der USA ist aber nur nach der Schneeschmelze, also im Frühjahr und Sommer wirklich sehenswert. Wir haben dafür eine etwas längere Wanderung am Merced River entlang zum Vernal und Nevada Fall gemacht. Dieser Fluß, der auch das gesamte Tal geschaffen hat, führt auch zu dieser Jahreszeit für einen richtigen Wasserfall genügend Wasser und der Trail führt auch ein gutes Stück in die Bergwelt hinein.
Am 4.11. stand nach so vielen Nationalparks mal wieder eine Stadt auf dem Programm, San Francisco. Durch die Lage an der Bucht und die Hügel in der Stadt gab es viel zu sehen. An den Piers lagen die unterschiedlichsten Museumsschiffe, von alten Segelschiffen über ein U-Boot aus den 2. Weltkrieg bis zum Ruderboot, mit dem 2 Briten von Japan nach San Fransico gerudert sind. Am Pier 39 haben sich die Seelöwen in der Sonne um die besten Plätze gestitten und wir haben uns zu Mittag  Shrimps,

Chips und  Clam Chowder (Muschelsuppe) schmecken lassen. Nach Chinatown sind wir mit der Cablecar gefahren, einer Straßenbahn, die von unterirdisch laufenden Stahlseilen gezogenen wird.
In der Mitte der Bay, vielleicht 2 km vor der Stadt liegt die Insel Alcatras. Da wir nicht vorreserviert hatten, mussten wir einen Tag auf  unsere Bootsfahrt zur Gefängnisinsel warten. Der Rundgang durch das sicherste und strengste Gefängnis der USA, war sehr interessant (und Dank deutschem Audio-Guide haben wir auch mal alles verstanden). Die einzigen 3 Gefangenen, die jemals aus diesem Hochsicherheitsgefängnis ausgebrochen sind, wurden übrigens nie gefasst. Ob sie allerdings bei dem 7-10 Grad kalten Wasser und der stanken Strömung in der Bucht jemals das rettende Ufer erreicht haben, ist zweifelhaft. In dem 1963 geschlossenen Gefängnis hat auch Al Capone 5 Jahre (meist in der Isolierzelle) verbracht.
Vor unserer Abreise  sind wir mit dem Bulli durch die “krummste Straße der Welt”, die Lombard Street gefahren. Da die Straße mit 27 Grad Gefälle zu steil für Fahrzeuge war, wurden in den 1920iger Jahren acht scharfe Kurven in die Straße eingebaut.  Und natürlich haben wir uns auch die Golden Gate Bridge angeschaut. Mit 2,7km Länge und 1,3km Spannweite war die 1937 fertig gestellte Brücke seinerzeit die längste und mit 227m über dem Wasser die höchste Hängebrücke. Die beiden 2,3km langen Kabel, an der die Brücke hängt, bestehen aus jeweils 27000 Einzeldrähten, deren Länge ausreicht, um die Erde am Äquator dreimal zu umwickeln. Und direkt neben der Rampe haben wir auch unseren ersten Kolibri gesehen.
Nach San Fransico machten wir uns nun endlich wieder in südliche Richtung auf den Weg. Der High Way 1 führt  bis Los Angeles am Pazifik entlang. Es ist eine meiner Traumstraßen, über weite sandige Buchten und felsige Steilküsten, durch dunkle Wälder und kahle Felsen schlängelt sich die Straße an der Küste entlang. Leider sind fast alle schönen Strandzugänge ganz amerikanisch zu einem Beach State Park erklärt und so muss man dort bezahlen. Da das Wasser zum Baden bereits zu kalt ist, stört das nicht so sehr und wir genießen die Aussicht  an vielen schönen Stopps. Übrigens sind hier auch die landschaftlich schönen Wälder und viele Küstenabschnitte State Parks.  An Hearst Castle hätten man ein 1919 bis 1947 von einem Multimillionär erbautes Schloss besichtigen können (

da haben wir zu Hause aber schönere), wir schauten uns lieber auf gleicher Höhe am Strand eine Kolonie See-Elefanten an. Einige der großen Tiere waren sehr unruhig und haben teilweise nicht ganz unblutige Revierkämpfe ausgetragen. Die meisten lagen aber im Sand und schliefen oder waren auf dem mühsamen Weg zum Wasser.
Für unseren nächsten Stopp hatte uns Bob, der Sandbuggy-Fahrer einen tollen Tipp gegeben. Im Pismo Beach State Park ist der einzige Strandabschnitt an der Westküste der USA, an dem man mit dem Auto am Sandstrand entlang fahren ( und auch campen) kann. Wenn auch mehr für Allrad-Fahrzeuge gedacht, mit der nötigen Umsicht und dem richtigen Auto ( wie z.B. unserem Bulli) ging es an den Strand, durch einen kleinen Bach immer am Wasser entlang. Einmal mussten wir dann allerdings doch vor den Wellen flüchten, da die Flut bei kräftigem Wind wesentlich höher als normal war und es zwei Wellen doch bis unter das Auto geschafft haben. Hinter dem Stand begannen ausgedehnte Sanddünen, auf denen die Quads in allen Varianten ihre Runden drehten. ( Ein umgebauter VW-Käfer mit sich drehendem Aufziehschlüssel auf dem Dach war auch dabei).
Da dann das Wetter doch regnerisch und stürmisch wurde, sind wir am 11.11. weiter über Sante Barbara

an Los Angeles vorbei bis zum Beach nach Santa Monica gefahren. Zum Abend ging es auf den Santa Monica Pier ( mit Riesenrad und Vergnügungspark),der übrigens auch das Ende der Route 66 ist, die vom 2300 mi entfernten Chicago kommt. (Wir sind allerdings fast 10000km seit Chicago gefahren). Hier, am Venice Beach war dann auch passend zu den Palmen endlich wieder schönes Wetter. Ganz  wie man es aus Bay Watch kennt, warteten die Surfer im Wasser auf die richtige Welle und auf der Promenade tummelten sich die Jogger und Biker. Hier hat übrigens auch Arnold seite Karriere als Bodybuilder begonnen. Im Venice Beach Skate Park konnten wir einigen Skatern bei ihren spektakulären Sprüngen zusehen.  Anschließend ging es weiter nach Hoolywood. Auf dem Hollywood Bouleward sind im Walk of Fame auf über 2km Länge  Bronzesterne mit den Namen von über 2400 Stars eingelassen.  Leider war im Kodak Theatre, wo auch immer die Oscars verliehen werden, gerade die Prämiäre von Happy Feet Two. Die Straße war gesperrt, große Dekorationen waren aufgebaut, der rote Teppich ausgelegt und  die Reporter haben gewartet. Als die Hauptdarsteller kamen ( gekannt
habe ich allerdings keinen von ihnen), war ganz schöner Trubel mit fanatischen Autogrammjägern und Blitzlichtgewitter. Zum Abend haben wir einen Abstecher nach Disneyland im Südosten der Stadt gemacht. Heir ist vor dem eigentlichen Themenparks ein bunte Meile mit vielen Geschäften aufgebaut.
Am nächsten Tag  haben wir uns mal was gegönnt und sind in die Universal Studios Hollywood gegangen. Mit 77$ nicht ganz billig, dafür haben wir aber zum Tagespreis eineJahreskarte bekommen und
konnten so am Folgetag noch mal hineingehen. Bei der Rundfahrt mit dem Shuttle durch die Studios gab es in einer Halle auch eine 3D Präsentation vom neuen King Kong-Film. Und natürlich ging es durch die Straße der Deperate Housewifes und an vielen anderen Außensets vorbei. Anschließend hat bei der 4D Vorstellung von Shrek sogar der Kinosessel gebebt und der Terminator war eine Kombination aus 3D und echten darstellern. Wirklich gut gemacht war
auch die Fahrt durch den Jurassic Park, der Besuch bei den Simsons und die Show in der Water World.










Am 16.11. Haben wir uns auf den  Weg zum Joshua Tree Nationalpark gemacht. Die Joshua Tree`s sind bis zu 9m hohe Jucca-pflanzen, die bis zu 1000 Jahre alt werden. Ihren Namen haben sie von mormonischen Siedlern erhalten, die in den zum Himmel Ästen die Arme des Propheten gesehen haben. Vom höchsten Aussichtspunkt des Parkes konnte man hinunter schauen nach Palm Sprigs im Coachella Valley. In der Mitte des Valley bei der kleinen Hügelkette verläuft der San Andreas Graben, der bis nach San Francisco reicht und für die zahlreichen Erdbeben in der Region verantwortlich ist. Die gegenüberliegenden Berge verschieben sich jedes Jahr um einige cm ( in 6 Jahren 30cm).
Im Park konnten wir uns auch eine relativ gut erhaltene Goldmühle anschauen, die noch bis in die 1960iger Jahre die goldhaltigen Gesteine zerkleinert
hat.
Die Landschaft mit diesen Bäumen und den Felsformationen sah schon eigenartig aus. Etwa in der Mitte des Parkes endet dann die Mojave-Wüste mit ihren Joshua Tree`s, es geht ein Stück bergab und die heißere Colarado-Wüste mit vielen Kakteen beginnt. Da es hier vor ein paar Tagen heftig geregnet hatte, waren zwar einige Trails noch wegen der Überflutung gesperrt, dafür haben aber schon die strauchartig wachsenden Ocotillo-Kakteen erste Blüten angesetzt

und Blätter bekommen. Und auch die Sträucher waren schon richtig grün.  Schade, dass wir nicht mehr in dieser Gegend sind, wenn das große Blühen anfängt. Die Wüsten in diesem Teil der USA sind übrigens fast nie ganz kahl, irgend welche Sträucher wachsen fast immer. 





Freitag, 28. Oktober 2011

Nevada

Das Land wird trockener und es wird wärmer, noch wärmer. Während wir in Utah fast immer in 1000 bis 2000m Höhe (oder höher) bei meist frischen Temperaturen unterwegs waren, ist es hier weiter unten doch wesentlich wärmer. Wo Wasser oder eine Quelle ist, wachsen auch mal Palmen, meist stehen kilometerweit nur kleine Büsche, mal einige Joschua tree oder vereinzelt Kakteen in der steinigen Wüste. Eigentlich stand nun Las Vegas auf dem Programm,
aber da das Vally of Fire am Weg lag, haben wir auch dort einen kleinen Halt gemacht. Der Park ist nicht besonders groß, beeindruck aber mit seinen leuchtend roten verwitterten Sandsteinfelsen ( obwohl wir nun so fast alle Varianten von rotem Sandstein durch haben). Außerdem gab es auch hier viele Felszeichnungen der Pueblo-Indianer zu sehen.
Zum Abend haben wir einen schönen Platz am Mead- Stausee in der Nähe vom Hoover-Damm vor Las Vegas gefunden.  Hier gab es auch endlich mal
 
wieder einen Badestrand und wir konnten vor dem Besuch des Dammes eine Runde schwimmen gehen. Der 1934 erbaute Hooverdamm war mit 200m Dammhöhe zur damaligen Zeit der höchste der Welt. Er liefert den billigen Strom, mir dem Las Vegas zum Leuchten gebracht wird und das war am Abend bis zum Stausee zu sehen.
Am 23.10 sind wir dann in die Stadt gefahren. Hinter der Pyramide des Hotels Luxor haben wir ein
Parkhaus gefunden und uns dann den ersten Teil des Strip, des Las Vegas Boullevards angeschaut. Jedes Hotel hat sich einem Thema (manchmal auch ein wenig amerikanisch übertrieben) gewidmet und so steht beim nebenan liegenden New York New York die Freiheitsstatue neben der Brooklyn Bridge vor der Siluette von Manhattan, vor Paris steht der Eifelturm (in halber Größe, am Venetian schwammen die Gondeln am Dogenpalast vorbei usm.  Natürlich hat jedes Hotel ein riesiges Casino mit allen Varianten
des Glücksspiels. Wir haben auch mal probiert, wie erschreckend schnell ein paar Hundert Dollar in den Automaten verschwunden sind. Als Werbung hatte ein Casino an der Straße ein paar Spielautomaten vor dem Hotel aufgebaut, wo man einen 5 bis 100$ Gutschein erspielen und dann im Casino verspielen konnte. (die Auszahlung war, außer man gewinnt den Jackpott, ausgeschlossen).
Außer den Casinos gab es aber auch unendlich viele Unterhaltungsprogramme, vom Zirkus über Variete, Musik bis zu Copperfield, alles natürlich nicht ganz
billig. Für alle anderen wurde aber auch mehr geboten, als wir erwartet hatten.  Vor dem Bellagio konnten wir ein gigantisches Wasserspiel mit Musik bewundern, nebenan brach regelmäßig ein Vulkan aus, am Treasure Island gab es eine Seeschlacht mit Piraten und im Zirkus Zirkus zeigten Aprobaten ihr Können. Nach 2 langen Tagen (und Nächten) sind wir am 25.10. Nach Dowmtown Las Vegas zur Fremont Street gefahren. Hier stehen im alte Las Vegas die ersten großen Casinos von Anfang des
20.Jhdts. immer noch. Dazu gibt es etliche auch günstige Restaurants und so gab es zum Abend einmal Seafood. Vom der Auster über Fisch und Sushi bis zum Loobster war alles da, und das in einem “All you can eat”-Restaurant. In der Straße war auf mehreren Bühnen Hallowien-Party und über der Straße spannt sich das wohl größte LED.Display. Hier wurden alle Stunde die Neon-Reklamen ausgeschaltet und dann gab es ein beeindruckendes Movie  zur Musik zu sehen. Alles in allem waren wir
wirklich angenehm von Las Vegas überrascht, aber
irgendwie war es auch ein Kontrastprogramm zu so vielen tollen National Parks auf unserer Tour.                   

Samstag, 15. Oktober 2011

Utah 2

Ja, wir sind schon wieder in Utah. Bei der Planung der Route mussten wir feststellen, dass wir nicht ohne ein paar  Umwege alle gewünschten Nationalparks in dieser Gegend erreichen. Das heißt, wir haben bei weitem nicht alle National- und State Parks dieser Gegend besucht. Dafür reicht auch unsere Zeit nicht, zumal einige wie z.B. die Glen Canyon National Recreation Area am Lake Powell mit über 4000km² auch ziemlich groß sind.  Deshalb ging es nun erst mal ein Stückchen nach Norden zum  Bryce Canyon Nationalpark. Unterwegs haben wir kurz in Kanab Halt gemacht. In dieser Gegend wurden und werden viele Westernfilme gedreht und so konnte man einige Filmsets anschauen (und wie man sieht, wäre ich beinah überfallen worden).
Nach einer kurzen optischen Einstimmung im Red Canyon sind wir dann in den 2800m hoch gelegenen Bryce Canyon Nationalpark gefahren.  Der Park ist eigentlich kein Canyon, sondern eher ein langes Felsplateau. Wind, Wasser und Frost ( hier gibt es 200 Frosttage in Jahr) haben hier etliche große hufeisenförmige Rundungen, die “Amphitheater” mit einem Gewirr unzähliger rosa, orange und rot leuchtender Felsnadeln  hinein gefressen. Von der oberen Kante gehen einige Wanderwege steil zwischen die Felsen hinunter und dann mit immer wieder neuen Ausblicken durch die verschiedenen Täler. Die dazwischen stehenden Bäume geben einen schönen Kontrast zu dem roten Sandstein. Eigentlich kann man die Eindrücke kaum beschreiben, deshalb an dieser Stelle ein paar Bilder von unseren Wanderungen. 

                                




 






           









Am 16.10 sind wir vom Bryse Canyon über die I 89 wieder zurück nach Süden und dann zum Zion Nationalpark gefahren. Nach einer kurvenreichen Anfahrt  durch einen Canyon ging es in einen in den 20iger Jahten gebauten engen dunklen Tunnel und auf der anderen Seite hinunter in das enge Tal des Virgin-River. Ander als die bisherigen Canyons fließt hier ein Fluß durch ein Grünes, schmales Tal mit beidseitig hohen meist glatten Sandsteinfelsen.  Vom Visitor-Center aus sind wir mit dem Shuttle-Bus bis zur Zion Lodge gefahren und haben eine Wanderung zu den Pools gemacht. Die 3 Pools liegen fast übereinander, das Wasser fließt über den Rand des einen in den 50m tiefer liegenden unteren Pool. Das Wasser sickert hier ( wie auch bei den hängenden Gärten) aus Spalten im Fels.    An nächsten Tag ging es mit den Bus bis  und anschließend einige 100m fast senkrecht nach oben, teilweise durch Ketten im Fels gesichert auf schmalen Stiegen bis in den  Canyon. Weiter ging es in dem meist trockenen Flussbett. Teilweise nur 5m breit erhoben sich beidseitig glatte bis zu 300m hohe senkrechte Felswände. Und natürlich konnte man richtig schön klettern.
Das war nun der letzte Nationalpark in Utah. Irgendwie hatte man den Eindruck, das südliche Utah besteht nur aus Parks mir dazwischen liegenden Panoramastraßen. Obwohl sie oft relativ nah beieinander liegen, sind doch alle Parks grundverschieden. Und auch die Ausfahrt war wieder so ganz typisch: Flaches trockenes Land, ein paar kleine Hügel, dann kommt ein Verkehrszeichen: die nächsten 6 meilen steil bergab. Wohin? Nach unten und schon windet sich die Straße durch den nächsten Canyon- in Richtung Nevada.

Sonntag, 9. Oktober 2011

Arizona, Nord

Hinter dem San Juan River beginnt  Arizona mit dem riesigen Reservat der Navajo-Indianer. In diesem Gebiet liegt gleich hinter “Mexican hat” (schicker Hut auf dem Foto!) das Monument Valley. Wie das Valley of the Gods ist auch diese Tal eigentlich eine karge Ebene, in der sich viele bis zu 400m hohe Felsformationen erheben. Eigentlich kennt jeder das Tal, denn seit den 30-iger Jahren wurden hier viele Hollywood-Western gedreht. Leider gibt es auch hier nur eine unbefestigte Piste durch das Valley. Mit unserem “Geländewagen“ haben wir zumindest die Strecke bis John Fords Point geschafft, vielleicht 5km Luftlinie in 45min. Die Aussicht war natürlich super, der Rückweg auch. Jeder Felsen hat selbstverständlich einen tollen Namen und eine passende Geschichte , wie z,Bsp. der Cly Buttle nach einem Navajo-Häuptling benannt wurde, der dort mit seinem gesamten Besitz begraben liegt ( mit seinen Ziegen, Schafen, sein Pferd mit Sattel und Zügel). Und da wir nun mal im Navalo-Reservat waren, haben wir uns auch das traditionelle Navajo-Home angeschaut. Zum Übernachten sind wir gleich auf dem auf einem Campground im Valley geblieben.







Am Morgen ging es  dann in Richtung  Süden weiter. Wie überall in den Reservaten gibt es auch hier Wegweiser, wo man im Zelt nett Karten
spielen kann.






 
150 Meilen weiter konnten wir dann endlich unseren ersten Blick vom Südrand in die 1500m tiefe Schlucht des Grand Canyon werfen. Und wir hatten endlich mal wieder richtig schönes Wetter und eine herrliche Fernsicht. Man konnte kaum glauben, dass die noch 300m höher liegende Nordkante des Canyon 16km entfernt liegt und es bis zu den dahinter liegenden  gut sichtbaren Bergen 100km sind. Der Colorado arbeitet sich hier seit 6 mio Jahre in die Felsschichten hinein und hat einige der ältesten Gesteine der Erde (1,9 Billionen Jahre alt)freigelegt. In einem kleinen Geologiemuseum konnte man sich so sehr anschaulich mit der  hier so offengelegte Erdegeschichte beschäftigen. Da entlang der Kante regelmäßig Shuttelbusse fahren, sind
wir am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang zu einen Aussichtspunkt gefahren. Die unterschiedlich gefärbten Gesteinsschichten in der Morgensonne waren schon beeindruckend. Nach dem Frühstück ging es dann mit dem Bus noch ein Stückchen weiter und anschließend zu fuß zurück. Natürlich gibt es nicht nur Steine zu bestaunen. Vor dem Museum lief uns eine kleine Elk-Herde über den Fußweg, unterwegs hatten wir auch schon eine kleine Tarantelund ein paar Mal ein Squirrel (Eichhörnchen) gesehen. Hier hatten wir auch zum ersten Mal überhaupt  eine Gruppe Bighorn sheep (Bergziegen, etwa so groß wie unsere Rehe) entdeckt.
Der Colorado ist hier übrigens wirklich bunt,entweder klar grün oder ziemlich dreckig braun, wenn die Sedimente vom Glenn-Canyon Damm ganz unten durchgelassen werden.
Und da wir gerade bei den strahlenden Farben waren. In den Zeiten des kalten Krieges (bis 1968) wurde hier direkt an der Kante Uran abgebaut.











Am 11.10. sind wir nach einem letzten Blick in den Grand Canyon in Richtung Page abgefahren. Bei Page wird das Wasser des Colorado mit dem 213m hohen Glen Canyon Dam zu dem 300km langen Lake Powell aufgestaut. Da es kurz hinter dem Damm an der Marina auch einen Badestrand gab und das Wetter richtig schön und das Wasser noch angenehm warm war, haben wir 2 Tage Badepause eingelegt.