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Montag, 30. Mai 2011

Polen, Krakau

Bei schönem Wetter ging es auf sehr guten Landstraßen Richtung Krakau. Endlich konnten wir auch mal wieder an einem schön gelegenen See gemütlich zum Abend grillen. Am Morgen ging es dann nach Wieliczka einem Ort kurz vor Krakau. Hier haben wir uns das Salzbergwerk Kopalina Soli angeschaut. Hinunter ging es über unzählige Treppenstufen. Das seit dem Mittelalter bestehende Bergwerk reicht bis eine Tiefe von 327m und erstreckt sich über 300km Länge und über 2000
Kammern. Im Laufe der Zeit wurden hier auch viele lebensgroße Salzskulpturen, Reliefe und Kapellen geschaffen. In der Kapelle der hl. Kinga in 101m Tiefe werden noch heute Messen gelesen. Nach der Ausfahrt mit dem Lift und einem kurzen Stadtrundgang ging es weiter nach Krakau. In der Nähe der Altstadt fanden wir einen ruhigen Parkplatz für die Nacht und konnten so gleich am Morgen starten. Die Altstadt mit ihren vielen Bürgerhäusern, Kirchen und Plätzen und natürlich der Hauptmarkt mit
den Tuchhallen, dem Rathausturm und  der Marienkirche sind wirklich sehenswert. Natürlich haben wir uns auch den Wawel, die Burganlage und Kathedrale der polnischen Könige besichtigt. Nach einem langen interessanten Tag ging es dann am Abend zurück durch das Judenviertel Kazimierz, das als Schauplatz für den Film “Schindlers Liste” diente. Am 26. wurden wir nach einem kurzen Einkaufsstopp hinter Krakau das erste Mal auf der gesamten Reise
von der Polizei gestoppt. Wir waren nach dem Einkaufen bei strahlendem Sonnenschein ohne Licht gestartet. Hat aber nix gekostet. Weiter ging es dann auf der Autobahn Richtung D. Da es bis nach Hause doch etwas zu weit war, gab es am Spremberger See noch einmal eine letzte Übernachtung. Ja , und das war es dann(schon). Nach fast 9 Monaten, nach über 19000 km durch 14 Ländern ist der Bulli wieder zu Hause angekommen.  
Es war eine wirklich schöne Reise durch viele interessante Länder. Eigentlich waren wir von fast allen Ländern positiv überrascht. Durch die verschiedensten Informationen hat man ja bestimmte Vorstellungen von den Ländern im Kopf. Glücklicherweise hatten wir auf der gesamten Reise keine Negativ-Erlebnisse. Natürlich haben wir versucht, schone und sichere Plätze zu finden, aber ob dass erfolgreich war, weis man erst hinterher.Unser Auto wurde nie aufgebrochen und eigentlich haben wir noch nie so hilfsbereite und freundliche Menschen erlebt wie auf dieser Reise(besonders im arabischen Raum) . Schön, das wir Syrien und Jordanien vor den Unruhen erleben durften. Wir haben uns dort sehr sicher gefühlt. Angenehm war auch das Reisen in der Türkei gewesen, freundliche Türken, schöne Landschaften und gute Stellplätze -das sind unsere Eindrücke von diesem Land. In Bulgarien und Rumänien waren es schon wieder viel schwieriger, einen vernünftigen Platz zu finden. Alles schön touristisch erschlossen…… für die Pauschaltouristen. Das war dann in der Ukraine wieder angenehmer. Alles in allem war es zwar eine weite, aber auch sehr abwechslungsvolle Reise. Wir hatten nie Langeweile, manchmal hätte das Wetter besser sein können und auch der Bulli hat gut durchgehalten.
Schön das Ihr so fleißig mitgelesen habt, danke für die netten Komentare,  irgend wie ist es auch angenehm ab und zu mal einen Draht nach hause zu haben.
Und weil es so schön war, gibt es hier bald wieder eine Fortsetzung…..     



Freitag, 20. Mai 2011

Ukraine, Kiev und Lemberg

 Unser erster Halt auf dem Weg nach Kiev war Cherson am Dnepr. Die Stadt wurde auf Rat von Fürst Potemkin von Zarin Katharina gegründet (hier liegt auch sein Grab) und hier ist auch die Wiege der russischen Schwarzmeerflotte. Wieder einmal breite Straßen mit sehr viel Grün, so das die vielen Stalinbauten im Zuckerbäckerstil kaum zu sehen sind. Anschließend führen wir weiter in Richtung Kiev. Auch wenn es einige vernünftige Straßen gibt, war ab Mykolaiv folgte, war eine Tortur. Die von vielen LKW befahrene Straße war so schlecht, dass es teilweise nur mit  Schrittgeschwindigkeit voran ging. Etliche große Asphaltstücke lagen auf der Straße, eine Nachtfahrt wäre hier undenkbar. Ab Uman gab es dann endlich eine Autobahn, zwar 60km länger, aber nur auf kürzeren Strecken schlecht. Unterwegs gab es auch immer wieder an der Straße Stände mit jeder Menge Trockenfisch.  In Kiev fanden wir in der Nähe vom Kloster Peteroki einen
Parkplatz. Von hier war es nur ein kurzer Fußweg zur über 100m (mit Sockel) hohen Figur “Mutter Heimat”, dem Wahrzeichen von Kiev. Sie steht in einem Park zum Gedenken an den 2.Weltkrieg und so spaziert man, von russischen Heimatliedern untermalt, an großen patriotischen Kriegerdenkmalen, Kanonen und Militärausstellungen vorbei.
Ein Stückchen weiter am hohen Dnepr-Ufer entlang, liegt der Komplex des Klosters . Die Kirchen waren fast vollständig mit Fresco-Malerei geschmückt, in
den verzweigten Gängen des Höhlenklosters befanden sich neben vielen Altären zahlreiche Grabstellen mit gläsernen Särgen. Zum Abend ging es dann mit der Metro zum Kretschatyk, der zentralen Straße mit dem Unabhängigkeits-Denkmal. Auch am 18.05. haben wir noch mal einen Tag in Kiev verbracht. Neben der Sophien-Kathedrale haben wir uns auch die Stadt bei Tage angesehen.  Am folgenden Tag wollten wir nun doch so langsam in Richtung Heimat starten, da wir nicht wussten, was für Straßen uns erwarten. Wenn man so mit 60 über die Autobahn rast, können 500km ganz schön lang werden. Wahrscheinlich werden aber für die Fußball-EM 2012 zunächst die Ost-West-Strecken in Ordnung gebracht, denn nach ein paar km hatten wir eine richtige Autobahn. So waren wir am nächsten Tag schon in Lemberg. Je weiter wir nach Westen kamen, desto mitteleuropäischer wurde die Landschaft und die Dörfer. Ist ja eigentlich auch kein Wunder, denn die geografische Mitte Europas liegt nach unserer (deutschen) Karte in den ukrainischen Karpaten. Lemberg war von der ersten polnischen Teilung1772  bis zum Ende des 1.Weltkrieges Hauptstadt Galiziens aus Teil der k.u.k Monarchie Österreich-Ungarn. Und so sieht das Zentrum der Stadt auch heute noch aus.Naja, natürlich muss noch einiges getan werden, aber holprige Straßen sind wir ja inzwischen gewöhnt. Das Zentrum ist gut und vollständig erhalten, keine Stalinbauten verunzieren die Ansicht. Wir machten einen ausgiebigen Rundgang über den Rynok-Platz mit dem Rathaus in der Mitteund zur 1900 im barocken Stil errichteten Oper. Am Abend haben auf dem Marktplatz eine Gruppe junger Leute zur Gitarre ukrainische Lieder gesungen. Für den nächsten tag hatten wir uns den Besuch des Freilichtmuseums vorgenommen. Vorher ging es noch kurz über den berühmten Lychakivsky-Friedhof mit vielen kunstvoll gestalteten Grabmalen. Das Freilichtmuseum zeigt viele aus Holz gebaute Häuser, Höfe und Kirchen. Da an diesem Tag ein Kosakenfest statt fand, konnten wir neben den Vorführungen auch einige Leckereien probieren, wie z.B. ukrainischen Speck, Borsch ….Nun die Kosaken ( ich dachte immer, die gibt es nur im Kaukasus) haben vor allem mit ihren Schießübungen viel Lärm gemach, irgendwie
Tanzen war nicht ihr Ding. Ja und das Museumsdorf war nicht schlecht, bei den eingerichteten Häusern hätte etwas mehr drum rum sein können, vor allem hapert es mit der Instandsetzung der Dächer ein wenig und das ist ja für Holzhäuser nicht so toll. Zum Abend kam dann eine ukrainische Musikgruppe, wir machen ja viel mit, aber da sind wir dann doch lieber mit der Straßenbahn in die Stadt gefahren. Dort hatte sich diesmal am Markt eine Sambaschule zum Tanzen verabredet und konnten wir bei einem Bier den Tanzpaaren zuschauen, ob sie bei den vielen Drehungen keinen Knoten in die Arme bekommen. Am nächsten Tag ging es dann nach einem letzten Einkauf (Wodka, Kwas, Schaschlickspieße…) zur Grenze. So gründlich sind wir noch nie in allen Schränken, Fächern und Taschen durchsucht worden. Obwohl er es nicht einfach mit uns hatte, war er immer sehr freundlich. Hier galt seine Suche den Drogen, die er in Tablettenform vermutete. Ja und Medikamente hatten wir in der Türkei günstig und reichlich eingekauft. So kamen zu den vielen Pillen und Einzeltabletten, die Edith sowieso für jedes mögliche Zipperlein für diese doch etwas längere Reise eingepackt hatte, diverse Tütchen mit allen möglichen Tabletten. Und natürlich wollte er wissen wofür jedes einzelne Medikament benötigt wird. Nach einer halben Stunde war es ihm dann wohl doch zuviel, er hat an den nächsten Tablettenkundigen übergeben, der hat noch mal kurz geschaut und das war es dann. Nach über 3 Stunden waren wir in Polen.
   

Mittwoch, 11. Mai 2011

Ukraine, Krim

Über Mykolayiv und Kherson am Dnepr kamen wir schließlich in die autonome Republik Krim.  Nach der Fahrt wollten wir uns mal wieder bewegen und sind zunächst über Simferopol hinter Alusha zu einem Wasserfall gewandert.Der schönste Wasserfall der Krim hatte Dank des Regens der vergangenen Tage auch richtig schön viel Wasser. Nach einer Übernachtung im Weinberg ging unsere Fahrt an Aluschta vorbei zum wolkenverhangenen 580 m hohen Bärenfelsen nach Gurzuf. Hier befindet sich übrigens auch seit den 20iger Jahren das Pionierlager Artek. Direkt an der Uferpromenade liegt einer der besten Parks der Krim. Zwischen der reichen Flora sind mehrere hübsche Skulpturen mit Fontänen versteckt. Da der Park zum Sanatorium gehört, an unserem Tag aber keine Exkursion stattfand, war es nicht ganz einfach hinein zu kommen. Anschließend sind wir noch bis Jalta gefahren. An der schick restaurierten Uferpromenade grüßt ein großer Lenin die Gäste. Nach vielen Restaurants, Bars, alten Hotels und noch mehr Andenkenläden  schließt sich
direkt der Badestrand der Stadt an. Neben ein paar Sonnenanbetern waren sogar einige Mutige im Wasser.( ansonsten gibt es nur wenige kleine Badestrände an der meist mit steilen Felsküsten begrenzten Krim) Nach einem Bummel haben wir uns noch ein die orthodoxe Nevski-Kathedrale und die armenische Kirche angeschaut. Und endlich hatten wir auch mal die Gelegenheit, neben anderem die ukrainische Solianka und Borschtsch zu probieren. Glücklicherweise gibt es ein Reihe Selbstbedienungsrestaurant, da sieht man zumindest, was man nimmt ( auch wenn es dann trotzdem anders schmeckt, als erwartet).
Hinter Jalta liegt die Sommerresidenz des russischen Zaren, in dem die Siegermächte 1945 die Aufteilung Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg geschlossen haben. Wir sind aber gleich weiter zum Wahrzeichen

der Krim, zum Schwalbennest gefahren. Das wirklich kleine, wie eine Rheinburg  aussehende Schlösschen wurde 1912 ursprünglich auf sicherem Gelände gebaut. Erst nach einem gewaltigen Felssturz klebt es förmlich auf der Spitze einer Klippe.

Nur ein paar km weiter liegt der Alupka-Palast. Der für den Grafen Woronzow von einem englischen Architekten bis 1851 gebaute Palast, überrascht durch seine architektonische Gestaltung. Während er von Norden in englischer Gotik entworfen wurde, sieht er von Westen wie eine mittelalterliche Burg und von Süden wie ein indischer Palast aus. Auch die Räume sind prachtvoll gestaltet und im Garten gibt es Springbrunnen, Wasserfälle, Terrassen und Treppen im schön angelegten Garten bis hinunter zum Meer. So schön der Palast, so mangelhaft war mal wieder die Ausschilderung dahin. Und da dal alles an einer steilen Küste gelegen ist, standen wir nach 3x Fragen und im 1.Gang den Berg rauf auf dem Hof im Wohngebiet. Da hilf manchmal auch das Navi nichts, aber macht ja nichts, gefunden haben wir es dann doch. Unser nächster Halt war die Kirche von Foros. Die Auferstehungskirche thront auf einem 400m hohen Bergsporn über dem Ort. Sie wurde nach der Rettung des Zaren Alexander III nach der Entgleisung des Zarenzuges 1888 gebaut und bietet eine schöne Sicht auf die Küste. Weiter ging es dann nachBalakawa. Ein perfekt gelegener
Naturhafen liegt zischenden Bergen unterhalb einer von den Römern, Genuesen und Türken genutzten Festung. Zu Sowietzeiten war der gesamte Ort gesperrt, da in einem 500m langen atombombensicherem Felstunnel die russischen U-boote repariert wurden. Hier konnten wir einmal wieder schön direkt an der Hafenmauer übernachten. An nächsten Tag ging es in das nahegelegene Sevastopol zunächst zum Panorama. Auf dem 150m langen und 8m hohen gemalten Panoram wird die Verteidigung der Stadt während des Krimkrieges 1855 sehr realistisch dargestellt. Da auch im 2.Weltkrieg die Stadt nicht eingenommen wurde, gibt es zahlreiche Kriegs-Denkmale in der Stadt. Nachdem wir uns am Prymorski-Boulevard an einem Glas Kwas ( geschmacklich ein Zwischending aus Fassbrause und Malzbier) aus dem Tankwagen erfrischt hatten, fuhren wir nach Bachtschisaraj.(Imkerman) Die Stadt war einst Hauptstadt des Krim-Khanats als teil des Osmanischen Reiches. So ist auch der Khan-Palast eine der Attraktionen der Krim.

2km hinter dem Ort liegt in einer Felswand das Uspenski-Höhlenkloster aus dem 8/9.Jhdt. Seit Anfang der 90iger Jahre leben hier wieder Mönche. Schräg gegenüber liegt auf und in einem Felsplatou die Höhlenstadt Tschufut Kale. Hier lebten nebeneinander  christliche, moslemische und keramische Gemeinden (Juden), letztere blieben bis Ende des 19.Jhdt, daher der Name Judenstadt. Neben ein paar Höhlen, einigen Wirtschaftsgebäuden, einem Mausoleum und Verteidigungsanlagen (Mauern und Tore) gibt es in der Stadt nicht mehr viel zu sehen. Die Ausblicke vom Plateau sind dafür wirklich herrlich. Da es in diesem Teil der Krim einige Höhlenstädte geben soll und die Gegend und das Wetter schön sind, wanderten wir am nächsten Tag weiter südlich nach Tepe Kermen. Bei diesen Ausblicken von den Felsen in die zerklüftete Landschaft  hätten wir noch ein paar Tage “rumwandern“ können. Laut Reiseführer gab es aber 20 km weiter eine Anlage, die sogar Unesco-Weltkulturerbe sein soll. Sehr schön über einem See gelegen,  liegt ein Plateau mit 4 Fingern. Nach einer lauten Nacht mit vielen Fröschen im See sind wir hinauf geklettert. Die Wanderung, die Aussicht und die Natur waren toll, von der Höhlenstadt war nicht viel zu sehen und die Mauerreste der Zitadelle sind stark verwittert. Kaum Wegweiser, keine Restaurierung der Bauten, eigentlich nur ein Kassenhäuschen. Aber, wie gesagt, eine wirklich schöne Gegend. Am See haben die Ukrainer an den vielen Piknickstellen gegrillt, und da wir nix hatten, gab es im Gasthaus einen richtig langen Schaschlik ( wie hier üblich nur mit viel Fleisch und ganz wenig Speck).
Da wir nun so langsam Richtung Heimat steuern müssen, ging es anschließend Richtung Norden. Nach rund 700km (man glaubt es kaum) verließen wir am 16.05. die Krim.      

Freitag, 6. Mai 2011

Ukraine, Moldavien bis Odessa



Nach einer sehr gründlichen Fahrzeugkontrolle (dabei wurde sogar unser Besteckkasten kontrolliert und mein Brotmesser als Waffe beanstandet) haben wir die ansonsten freundliche Grenzestelle zur Ukraine passiert. Die Ukraine ist in diesem Teil als ehemalige Kornkammer Russlands von riesigen Getreidefeldern, aber auch großen Weinanbaugebieten gekennzeichnet. Wälder gab es, soweit man schauen konnte, keine. In einem kleineren Ort haben wir dann endlich auch einen Geldautomaten gefunden ( der Diesel wurde langsam knapp) und dann auch erst einmal eingekauft. Im Magazin. Wie früher, mit


 Ladentisch, Regalen, losen Bonbon und Keksen und addiert wurde natürlich mit dem Abakus, der Rechentafel mit den Kugeln.  Einen kleinen Supermarkt gab es allerdings auch schon. Unterwegs haben die Bauern auch immer wieder ihre Produkte angeboten, wir brauchten noch ein paar Eier, das daneben liegende frisch geschlachtete Huhn sollten wir auch noch nehmen, mussten aber dankend ablehnen. Nach einer Übernachtung an einem See ging es dann nach Odessa.  Selten haben wir eine so grüne Stadt gesehen. Auf allen Straßen im Zentrum der von Zarin Katherina II gegründeten Stadt  standen beidseitig große Bäume. Natürlich haben wir uns die Potemkin
Treppe, die vielen gut restaurierten meist klassizistischen Gebäude, das Nationaltheater, der Voronzovskipalast, ein paar Kirchen und die alte Passage in der Fußgängerzone angeschaut. Eine wirklich sehenswerte Stadt.
An nächsten Tag statteten wir den Katakomben der Stadt einen Besuch ab. Der einzige geöffnete Zugang liegt 12 km vor der Stadt. Mit 2500 km Länge ist dies eine der längsten künstlich geschaffenen Tunnelanlagen der Welt. Hier wurden im 19. Jhdt viele der für den Bau der Stadt benötigten Muschelkalksteine gewonnen. Heute ist es vor allem ein Partisanen-Museum mit der entsprechenden patriotischen Ausstattung aus der Zeit des 2.Weltkrieges. Anschließend ging es weiter in Richtung Krim. Leider gibt es in diesem Teil der Ukraine keine Autobahnen und wegen dem nach unseren Verhältnissen meist schlechten Straßenzustand kamen wir nicht allzu zügig voran. Zumindest sind die aber die Löcher aufgefüllt. Außerdem hat es auch sein Gutes, denn trotzdem steht alle paar km die Polizei mit der Laserpistole. Unterwegs hatten wir beide Varianten des Einkaufs, riesiger offener Markt und auch eines der seltenen modernen Einkaufszentren. Inzwischen kamen auch immer mehr Fragmente der russischen Sprache zur Anwendung, auch wenn die Verkäuferin eigenartig geschaut hat, als Edith bei der Frage nach dem Preis ihr Alter wissen wollte. Die Schule ist halt schon ein paar Jahre her.

Moldavien

Durch die Republik Molda müssen wir für 50 km hindurch, da es wegen der Donau in diesem Teil Rumäniens keinen direkten Grenzübergang zur Ukraine gibt. Moldawien mit der Hauptstadt Chisinau hat sich 1991 von der Ukraine abgespalten und ist eines der ärmsten Länder Europas. (Da wir gerade dabei sind, von Moldavien hat sich dann 1992 noch mal Transnistrien im Osten  abgetrennt. Das Land wird zwar von niemand anerkannt, ist in keiner Karte eingezeichnet, eine Grenze mit besonders einnehmenden Beamten soll es aber trotzdem geben.  Da fahren wir zur Schonung unserer Geldbörse also nicht durch.) Zu sehen gab es auf dem Stück nicht sehr viel, ein paar Dörfer, Felder, Weinberge, wovon allerdings etliche nicht mehr bewirtschaftet werden. Trotz Straßengebühren gab es mal wieder viele tiefe Schlaglöcher, man musste also beim Fahren ganz schön aufpassen. Da die Straßen gebaut wurden, als es hier noch keine Grenzen gab, mussten wir vor Odessa noch einmal für 5 km durch Moldavien. Sonst gab es auch hier keine Probleme für uns.

Sonntag, 1. Mai 2011

Rumänien, Schwarzmeerküste

Am 1.5. sind wir über die Grenze nach Rumänien gefahren. Entgegen unseren Erwartungen( und ganz anders als in Bulgarien) waren die Straßen in bestem  Zustand. Auch die Orte (zumindest an der Küste) sahen irgendwie gepflegter aus. Natürlich auch hier immer wieder etliche Hotels, aber man konnte zumindest an die Strände fahren.  Die erste Nacht haben wir in Neptun, einem Ferienort, verbracht. Vorher gab es italienische Pizza in einem türkischen Restaurant(da waren wir ja lange nicht), schon ungewohnt, hier gibt es noch kein Rauchverbot in Gaststätten. Am nächsten Tag führen wir bei Nebel nach Constanta, der zweitgrößten Stadt Rumäniens. Leider ist in der Altstadt vieles stark renovierungsbedürftig, selbst das Aushängeschild der Stadt, das einst sehenswerte Casino sieht furchtbar aus. Schade dass vieles so verfällt, wo die Stadt schon nicht viel zu bieten hat.  Auffällig sind dagegen die vielen neuen und teuren Autos. Während wir in Bulgarien viele alte Fahrzeuge ( auch Wartburg, Trabant, Barkas und  viele W50) gesehen haben, scheint der Durchschnittsrumäne hier doch wesentlich mehr Geld zu haben, bzw. die Fahrzeuge sind nicht ganz so teuer.(Ich habe im Einkaufscenter einen Opel Astra für 9090€ gesehen?) Weiter nördlich waren dann aber dafür etliche Pferdewagen ( auch auf der Europastraße) unterwegs. Hinter Constanta erstreckt sich in Mamaia ein endlos langer Sandstrand mit unzähligen Hotels. Zur Zeit ist aber hier im Gegensatz zu Bulgarien noch keine Saison. Nur wenige Hotels sind überhaupt belegt. In Nähe der Küste liegen hier immer wieder große Feuchtgebiete und Seen. Bei Istria haben wir uns die historische Ausgrabung angesehen, natürlich kein Vergleich zu Palmyra…aber dafür gab es aber an dem daneben liegenden See eine große Pelikankolonie und am Himmel viele, viele Pelikane. Anschließend fuhren wir bis an das Donaudelta nach Tulcea. Das Delta ist das größte geschützte Feuchtgebiet Eurapas mit vielen Vogelarten, großen Schilfrohrgebieten und schwimmenden Inseln. Für den kommenden Tag wollten wir eigentlich mit einem Boot eine Rundfahrt durch die kleinen Nebenarme des Deltas machen. Da das Boot aber erst ab min. 6
Personen fährt, aber wahrscheinlich wegen dem Wetter keiner weiter da war ( wir hatten nach Sonnenschein am Vortag mal wieder zeitweise Nieselregen) fiel die Fahrt ins Wasser.  So ging es entlang dem Delta weiter nach Galati, der letzten Stadt vor der Grenze nach Moldavien. Unterwegs sahen wir viele Störche, Schwäne, Enten und Reiher in den angrenzenden Seen. Nach einer letzten Übernachtung in Galati fuhren wir am Morgen über die Grenze nach Moldavien.