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Montag, 26. Oktober 2015

Indien 1

Am 27.10. sind wir bei Tamu/Moreh im äußersten Osten des Landes nach Indien eingereist. Da an dieser Grenze nicht viel los ist, müssen wir erst einmal auf die Beamten für die Migration und den Zoll warten. Nach 2 Stunden ist aber alles erledigt und wir können in den Ort Moreh fahren, um unsere restlichen burmesischen Kyat in indische Rupien zu tauschen. Dort treffen wir auch endlich einmal 2 Deutsche, die am nächsten Tag in der Gegenrichtung nach Myanmar fahren wollen. Wir tauschen ein paar Erfahrungen aus und für meine thailändische Sim-Karte bekomme ich eine indische. Die im bürokratischen Indien zu bekommen ist nämlich für einen Ausländer sehr schwierig und ein freies Wlan zu finden fast noch schwieriger. Wir fahren über mehrere Pässe durch die Bergwelt von Manipur. Leider hat man den Eindruck, dass seit ewigen Zeiten an den Straßen nichts mehr instandgesetzt wurde. Oft ist der 1.Gang für die tiefen Löcher zu schnell und ausweichen geht nicht, da die Straße auf der gesamten Breite fehlt . Überall wird an den liegen gebliebenen LKW`s gearbeitet, wir fahren an einem Jeep vorbei, der uns 2min vorher überholt hat. Die Vorderachse ist gebrochen. Für die ersten 400km brauchen wir fast 3 Tage und 400km ist in dem riesigen Indien fast gar nichts. Also entschließen wir uns möglichst nur noch Autobahnen zu fahren. Aber das Autofahren ist hier sowieso eine besondere Erfahrung. Zunächst einmal hat der Vorfahrt, der das größere Fahrzeug hat. Blinklicht, Bremslicht usw. sind nicht vorhanden oder werden nicht benutzt, wichtig ist die Hupe. Vor allem, wenn man Überholen will. Das gilt vor allem für Motoräder, denn die haben keine Rückspiegel, oder sind zur Seite geklappt, das stört nur beim Durchdrängeln. Das alles (einschließlich der tiefen Schlaglöcher) gilt natürlich auch für die Autobahnen, aber man kann wenigstens die LKW (viele mit 40km/h Höchstgeschwindigkeit) überholen. Wenn einem auf der Überholspur nicht gerade ein Ochsenkarren oder auch ein LKW entgegenkommt oder mitten auf der Straße eine Kuh liegt. Und das ist da, wo irgendwelche Leute wohnen die Regel. Vor größeren Orten endet die Autobahn oft und dann geht es im Schritttempo rumpelnd durchs Gewühle. Nachdem wir den Bramaputra überquert haben geht es nördlich vom Bangladesh immer an der Grenze zu Bhutan entlang bis Siliguri. Beiderseits der Straße erstrecken sich endlose Teeplantagen, denn Westbengalen ist eines der Hauptteeanbaugebiete Indiens. Nördlich der Stadt windet sich seit Kolonialzeiten eine Schmalspurbahn in die Berge nach Darjeeling. Da wir in die dahinter liegenden Klöster von Sikim ohne Führer sowieso nicht fahren dürfen und leichter Nieselregen in den Bergen auch nicht so toll ist, geht es auf der Autobahn weiter nach Osten. Zwischendurch müssen wir ein paar Tage Pause einlegen, da Edith sich irgend einen Infekt eingefangen hat. Sie könnte zwar im Auto liegen, aber die Schüttellei über die endlosen Baustellen sind doch zu viel. Der Arzt in einem Hospital nimmt uns die Angst vor einer Infektion mit Malaria oder Dengue und mit der richtigen Medizin geht nach ein paar Tagen das Fieber wieder runter. Die Zeit verbringen wir in der Nähe eines kleinen Dorfes an einen Tempel. Indien ist ja berühmt für seine „interessierten“ Einwohner, die einfach keine Privatsphäre erlauben wollen. Mit dem Hinweis auf eine kranke Frau haben wir dann aber doch etwas Ruhe. Zum Schlafen fahren wir ins Dorf, aber auch da geht es, inzwischen war ja schon das ganze Dorf am Auto und sie kennen uns. Anschließend kommen wir zügig bis Motihari voran. 25km vor der Grenze nach Nepal entscheiden wir uns bis zum Grenzort Rauxel zu fahren und dort noch einem zu schlafen. 2 Stunden später und 15km weiter, es ist inzwischen dunkel geworden, geben auf und übernachten zwischen wartenden LKW`s. Die Straße soll wohl irgend wann mal gebaut werden, die alte ist weg, die neue noch nicht da und die Piste einfach furchtbar. Eigentlich wollten wir von Osten nach Nepal einreisen, aber ich hatte Angst vor 600km schlechter Straße. Dass diese Entscheidung aus einem ganz anderem Grund richtig war, sehen wir am folgenden Tag. Am Morgen geht es an endlosen Schlangen mit hunderten von wartenden LKW`s weiter zur Grenze. Irgendetwas stimmt hier nicht. Beim Migrationsbüro erhalte ich die Auskunft, die Grenze ist geschlossen. Seit 80 Tagen. Wir diskutieren noch eine Weile, ob denn das auch für uns gelten muss. Schließlich gehe ich mit dem indischen Beamten zu Fuß über die Grenze und er spricht mit den Nelpalis. Die gesamte Grenzbrücke ist belagert mit Menschen, die dort unter Planen auch zu schlafen scheinen. Dahinter Steine und abgebrannte Reifen, nur Fußgänger und Motorräder dürfen durch. Auf der nepalesischen Seite erhalten wir die Auskunft, wir können es ja versuchen, wenn wir durchkommen, die Stempel sind nicht das Problem. Also zurück zum Auto, noch mal volltanken und dann geht es an die Ausreise aus Indien. Hier wird alles fein säuberlich in diverse Bücher eingetragen. Dann kommt noch vorn ans Auto die Deutschlandfahne und das große Schild German, damit auch jeder weiß, wir sind keine Inder.

1 Kommentar:

  1. Willkommen in Indien. Vatis großem Ziel. Hat ein paar Jahre und viele tausend Kilometer gedauert, jetzt habt ihrs geschafft. Wer hätte dabei gedacht, dass ihr vom Osten aus einreist..
    Viel Spaß und genießt es.

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