Am 25.4.ging es
weiter in Richtung nach La Paz immer am Titicacasee entlang. Bei San Pedro ist
die Staße zu Ende, denn hier geht es mit der Fähre über die Engstelle des Sees,
den Estrecho de Tiquina. Die Fähren sehen abenteuerlich aus, auf die wackligen Bohlen passen 2 Autos und 2 Kühe
und schon ist unseren Kahn voll. Mit einem kleinen Außenborder geht es
gemütlich auf die andere Seite und anschließend weiter bis La Paz. Zunächst
ging es langsam im dichten Verkehr durch die staubige Vorstadt El Alto und dann
südlich durch das Valle de Luna zu unserem Camping. Und in diesem Tal fühlte
man sich wirklich wie auf dem Mond, bizarre zerklüftete Felsen in den
verschiedensten Farben leuchteten in der Nachmittagssonne. Am nächsten Morgen führen wir mit dem Bus hinunter nach
La Paz. Die eigentliche Stadt liegt im tiefen Canyon des Rio Choqueyapu über
600m unter der öden trockenen Hochebene. Der Blick ist atemberaubend und die Luft
dort unten nimmt einem den Atem, speziell wenn ein Bus in dieser Höhenlage so
richtig Gas gibt. Dann ist die Straße blau. Und Atem braucht man hier eigentlich ganz schön, denn auf allen
Wegen geht es entweder hoch oder runter. In der Stadt gibt es ein paar hübsche
Kirchen, Museen und koloniale Regierungsgebäude anzuschauen (Hauptstadt ist
übrigens nicht La Paz sonden das 400km weiter südlich liegende Sucre). Hinter
der Kirche San Francisco haben wir uns den Hexenmarkt angesehen, wo Kräuterfrauen
skurile Zutaten, wie getrocknete Ziegenföten für die traditionelle Medizin anboten. Am nächsten Tag ging es weiter durch die
Hochebene der Anden Richtung Cochabamba. Nach einer letzten Nacht am Stausee
Corani führte die Straßen in unzähligen Serpertinen über viele durch Erdrutsche
beschädigte Straßen hinunter in den feuchtwarmen Dschungel von Villa Tunari.
Nach langer Zeit gab es hier mal wieder anstatt der Lamas und Alpackas nun
tropische Vögel und Affen zu sehen. An der Straße konnten wir auch unsere
Obstreserven auffüllen, eine Bananenstaude und ein großer Beutel Orangen für je
1€. Problematischer war da schon die Beschaffung von Diesel. Eigentlich kostet
dieser für Ausländer das Dreifache des normalen Preises, also 1€. Die für die
Abrechnung erforderlichen Quittungen hat aber in dieser Ecke des Landes keine
Tankstelle. Also gibt es für Ausländer einfach kein Diesel. Die Lösung der Problems:
Man geht mit dem Kanister zur Tankstelle (kein ausländisches Nummernschild) und
kauft 5-literweise ein. Das dauerte zwar, aber hier gab es genügend Tankstellen
und im Gegensatz zu den Benzinsäulen hatten die meisten Tankstellen noch Diesel.
Kurz vor Santa Cruz konnten wir auf dem Camp des bolivianischen Automobilclubs
noch einmal am Pool entspannen, bevor es auf der neuangelegten Straße Richtung
Grenze Brasilien ging. Leider gab es auf dieser über 600km langen Dschungelstrecke
nur 2 Tankstellen, bei der ersten war der Tank noch voll, die zweite hatte zu. Also mussten wir uns vom Taxi zu einer
„Privattankstelle“ leiten lassen und für „viel“ Geld aus dem Kanister tanken.
Dann war es nicht mehr weit bis zur Grenze.
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Mittwoch, 24. April 2013
Bolivien
Um nicht gleich vom
Titicacasee wegfahren zu müssen, haben wir den kleinen Grenzübergang in Kansani
gewählt. Selten hatten wir so eine einfache Abfertigung. Weit und breit kein
weiteres Auto, nur Personen und Unmengen an Hühnereiern wechselten hier die Seiten.
Und selbst die Grenzschranke durften wir selbst öffnen. Ein paar km weiter lag
in einer malerischen Bucht Copacabana. Berühmt ist dieser Ort wegen der im
maurischen Stiel erbauten Wallfahrtskathedrale der heiligen Virgen de
Copacabana. Am Sonntag fanden wir vor der Kirche viele mit Blumen und Girlanden
geschmückte Autos, die dort für eine unfallfreie Fahrt vom Prister gesegnet
wurden und anschließend mit reichlich Bier und Schnaps gegossen wurden. Eine
interessante Form der bolivianischen Autoversicherung. Die Heilige ist übrigens
so berühmt, dass eine kleine Kapelle am Strand der brasilianischen Stadt Rio de
Janeiro nach ihr benannt wurde. Wir sind anschließend den steilen Kreuzweg zu
dem Hügel über der Stadt geklettert, um atemlos (bei über 4000m Höhe) die
schöne Aussicht auf die Bucht zu genießen. Am näachsten Morgen ging es mit dem
Boot zur Sonneninsel, dem mythologischen Geburtsort der Inka. Am Pumafelsen
sind nach der Schöpfungslegende der bärtige weiße Gott Virachoa und die ersten
Inka erschienen und haben von hier aus ihr Reich gegründet. Auch der Name des
Sees leitet sich von diesem Ort ab, Titi heißt in der Sprache der Aymara Puma
und Caca Felsen. Neben den Inkaruinen
war vor allem der Blick über den See auf die schneebedeckten über 6400m hohen
Gipfel der Cordillera Real toll.
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