Eigentlich
sollte es ja schon ein Jahr früher in diese Richtung gehen, nun wollen wir aber
wirklich an das südliche Ende von Afrika reisen. Schon im Juli wurde die
Verschiffung für den Bulli gebucht. Die Passage geht von Bremerhaven mit einem
RoRo-Schiff nach Port Elisabeth. RoRo bedeutet, das Auto kommt nicht in einen
Container, sondern wird wie in eine sehr sehr große Fähre ganz normal hinein gefahren
und steht dann
zwischen Hunderten anderen, allerdings fabrikneuen Autos.
Anschießend haben wir auch gleich den dazu passenden Flug gebucht. Für den
August ist ein Urlaub in Kroatien geplant. Und auf dem Weg dahin passiert es. In
dem fast neuen Austauschmotor bricht kurz nach Ablauf der Garantiezeit an einer
Zwischenwelle ein kleiner Kranz, der Zahnriemen verkantet und springt dadurch
über. Motor-Totalschaden! Mit dem ADAC wird der Bulli nach Hause in die
Werkstatt gebracht. Leider lässt der neue Motor auf sich warten. Der kann erst
im September geliefert werden. Mit Einbau, 1000km einfahren und noch mal erste
Wartung schaffen wir natürlich nicht unseren Verschiffungstermin am 15.9. Glücklicherweise
ist die Änderung kostenfrei möglich und so bringen wir den Bulli am 28.09. nach
Bremerhaven. Am 30.09. nimmt er mit der RoRo Elektra den Kurs Südafrika. Wir
schaffen es geraden noch so,
die Frachtpapiere auszudrucken und fliegen schon
am 6.10. von Berlin über Doha nach Johannesburg. Am Flughafen nehmen wir uns
einen Mietwagen und ziehen in ein Hotel. Da wir im Januar unsere Afrika-Reise
für ein paar Wochen unterbrechen wollen, suchen wir in den nächsten Tagen einen
sicheren Stellplatz für den Bulli. Wir haben 5 Adressen rings um Johannesburg, nach
über 100km ist die letzte dran und die gefällt uns wirklich. Auf der Fahrt
durch die Stadt kann ich mich auch gleich etwas an den Linksverkehr wöhnen und
wir müssen feststellen, dass das Thema Sicherheit hier ein besonderes ist. Die
besuchten Stellplätze, aber auch viele Wohnhäuser sind gesichert wir Fort Knox.
Stacheldraht und
elektrische Signaldrähte auf hohen Mauern sind an der Tagesordnung. Dabei ist Johannisburg besonders betroffen, im Zentrum sind ganze Bürohäuser wegen der hohen Kriminalität aufgegeben. Die Einkaufszentren machen relativ früh zu und mit Einbruch der Dunkelheit sollte man zu Hause sein. Insbesondere in der Nähe der Townships fühlt man sich unwohl, denn die Arbeitslosigkeit ist hoch und über 90% davon sind schwarz. Leider kommen viele Migranten über die Grenzen in das reiche Südafrika und selbst wenn der Wille da ist, so viele Arbeitsplätze kann keiner schaffen, bzw. bezahlen. Also muss man in diesem schönen Land einfach einige Regeln einhalten und eine davon ist, das Freistehen, wie wir es in fast allen Teilen der Welt praktiziert haben, ist trotz vieler toller Plätze einfach zu gefährlich.
Auf unseren Runden durch Joburg finden wir ganz nebenbei auch noch einen guten Campingladen, der die passende Propangasflasche nebst Zubehör für unser Auto hat. Wegen der hohen Kosten für Überprüfung und Flaschenreinigung haben wir mal wieder ohne verschifft. Ganz nebenbei sollten wir damit auch kein Problem mit dem Auffüllen haben. Ganz nebenbei finden wir auch noch eine passende Propangasflasche für unser Auto, denn wir haben wegen der hohen Kosten für Überprüfung und Flaschenreinigung wieder ohne verschifft. So haben wir auch hoffentlich kein Problem mit dem Auffüllen. Am 12. 10.machen wir uns langsam auf den Weg ins über 1000km entfernte Port Elisabeth. Durch die Verschiebung der Verschiffung haben wir bis zur Ankunft des Autos einige Tage zu viel Zeit. Und so geht es zügig von Johannisburg in Richtung Süden nach Bloemfontein. Wir übernachten in einem gemütlichen Gasthaus und machen am nächsten Morgen einen kleinen Abstecher Hausberg der Stadt, dem Navalhill. Hier oben steht ein großes Denkmal von Nelson Mandela und schaut mit uns auf die Stadt. Der Berg ist gleichzeitig Tiergehege und so begegnen uns Zebra, Strauß und Springböcke auf dem Rundkurs. Die Orchideen-Schau am Fuße des Berges hat leider geschlossen, also besuchen wir nebenan
das Museum für afrikanische Kunst. Anschließend machen wir uns auf den Weg , denn wir wollen heuts auf einer Schaffarm Übernachten. Die Fahrt geht durch endloses trockenes Farmland, manchmal sind es 200km bis zum nächsten Ort. Hinter Cradock biegen wirauf eine Piste und fahren zu unserer ersten Airbnb-Übernachtung zu Joan und Jan. Die beiden haben ein nettes Gästezimmer auf ihrer Farm eingerichtet und begrüßen uns herzlich. Am nächsten Morgen geht es nach einem kräftigen
Farmerfrühstück mit dem Jeep zu einer kurzen Besichtigung über die Farm und zu seinen 700 Schafen. Auch hier hat es seit längerem kaum geregnet und alles was wächst muss künstlich bewässert werden. Das Wasser kommt übrigens über Kanälen aus den über 400km entfernten Drachenbergen bei Lesotho.
Wir fahren aber weiter Richtung Westen nach Graaff Reinet. Die
hübsche Stadt hat eine hat eine bewegte Geschichte, hier wurde 1795 die erste Burenrepublik gegründet. Das Stadtbild ist von zahlreichen Baudenkmälern im kapholländischen oder viktorianischen Stil geprägt. Auch in unserer netten Unterkunft scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Alles ist immer noch mit den alten Möbeln ausgestattet und liebevoll eingerichtet. Am Nachmittag unternehmen wir noch einen Ausflug zum nahegelegenen Nationalpark mit dem Valley of Desolation, dem Tal der Trostlosigkeit. Vor hier oben hat man einen tollen Blick auf die Stadt, nur die Tiere lassen sich wegen dem heftigen Wind und der Hitze nicht sehen.
Am 15.10. kommen wir endlich in Port Elisabeth an und ziehen
in ein kleines Ferienhaus unweit der
Stadt. Port Elisabeth, oder PE, wie die Einheimischen sagen ist eine der größten
Städte Südafrikas und wird auch The Windy City genannt. Dem können wir nur
zustimmen, denn zumindest in den ersten Tagen tobt das Meer heftig gegen die meist
felsige Küste. Wir schauen uns während dessen die Stadt an, klettern zum
steinernen Fort Frederik hinauf und blicken vom Leuchtturm auf den Hafen. Im
Ozeanium schauen wir bei der Fütterung der Seelöwen und Pinguine zu und im
anschließenden Museum erfahren wir einiges über die Geschichte der Region.
Immer an der Küste entlang Richtung Westen kommen wir zum Tsitsikamma- Nationalpark, der Teil des Garden-Route-Nationalparks ist. Hier ist der ursprüngliche Urwald mit bis zu 800 Jahre alten riesigen Yellowood-Bäumen erhalten und mit interessanten Wanderwegen erschlossen. Die üppige Vegetation reicht bis an die felsige Küste heran und zahlreiche Flüsse ergießen sich von den nahen Bergen ins Meer. Zur Mündung der Storms River gelangen wir über einen gewundenen Pfad und schließlich über 3 schwankende Seilbrücken. Von dem dahinter liegenden Aussichtspunkt können wir weiter draußen auf dem Meer etliche Wale beim Springen und beim Schlagen mit der gewaltigen Schwanzflosse beobachten. Leider kommen hier die Wale nicht so dicht an die Küste wie in Südamerika, aber imposante Tiere sind es trotzdem. Etwas kleinere Tiere tummeln sich nah an der tosenden Küste und haben dem Otte-Trail ihren Namen gegeben. Hier kann man die felsige Küste entlang bis zu einem Wasserfall wandern. Wir haben im nahen Storms River Village einen netten Campingplatz gefunden und sitzen hier auch mal einen Regentag aus.
70km nördlich der Stadt liegt der Addo Elephant
Nationalpark. In den zwanziger Jahren des letzen Jahrhunderts wurden wegen des
Elfenbeins und wegen der Verwüstungen auf den Feldern der Farmen massenhaft die
Kap-Elefanten gejagt. Für die letzen 11 Exemplare wurde 1931 hier ein
Schutzgebiet geschaffen. Inzwischen gibt es wieder fast 400 Elefanten, und die
wollen wir uns natürlich anschauen. Man kann mit dem eigenen Auto meist auf
Pisten durch den Park fahren und kommt
dabei immer wieder an Wasserlöchern
vorbei. Hier können die den Elefanten beim Baden und Trinken zusehen, sehen
aber auch Steppenzebras, Büffel, Kudus, Antilopen, Warzenschweine und vieles mehr. Von den satten schlafenden Löwen erblicken wir nur die Mähne über dem
Steppengras und die Spitzmaulnashörner können wir durch das Fernglas geradeso
erahnen. Insgesamt ein interessanter Park und er ist ja nicht unser letzter.
Damit es nicht gar so teuer wird, haben wir uns übrigens die Wild-Card für ein
Jahr angeschafft. Eigentlich eine gute Idee, die Plastik-Karte wird aber nur
per Post verschickt, wir hoffen, dass die Karte postlagernd in Kapstadt auf uns
wartet. Am 20.10. kommt endlich das Schiff mit unserem Bulli in PE an. Nach
Zahlung der Hafengebühr geht es mit dem Agenten zum Hafen. 3 deutsche Autos
standen neben den unzähligen Neuwagen. Und auch jetzt wird das Schiff schon
wieder Beladen, bei PE steht die größte VW-Fabrik Afrikas. Nach 3 Stunden
bekommen wir endlich unser abgestempeltes Zollpapier ausgehändigt, ein kurzer
Blick vom Zollbeamten ins Auto und schon können wir den Hafen verlassen. Da man
in Südafrika nicht einfach so ein Auto stehen lassen kann, bringen wir den
Bulli auf einen bewachten Campingplatz und machen ihn die nächsten Tage
reisefertig. Am 22. geben wir noch schnell unseren Mietwagen zurück, schlafen vorläufig
ein letztes Mal in festen 4 Wänden und
schon kann es weiter gehen.Immer an der Küste entlang Richtung Westen kommen wir zum Tsitsikamma- Nationalpark, der Teil des Garden-Route-Nationalparks ist. Hier ist der ursprüngliche Urwald mit bis zu 800 Jahre alten riesigen Yellowood-Bäumen erhalten und mit interessanten Wanderwegen erschlossen. Die üppige Vegetation reicht bis an die felsige Küste heran und zahlreiche Flüsse ergießen sich von den nahen Bergen ins Meer. Zur Mündung der Storms River gelangen wir über einen gewundenen Pfad und schließlich über 3 schwankende Seilbrücken. Von dem dahinter liegenden Aussichtspunkt können wir weiter draußen auf dem Meer etliche Wale beim Springen und beim Schlagen mit der gewaltigen Schwanzflosse beobachten. Leider kommen hier die Wale nicht so dicht an die Küste wie in Südamerika, aber imposante Tiere sind es trotzdem. Etwas kleinere Tiere tummeln sich nah an der tosenden Küste und haben dem Otte-Trail ihren Namen gegeben. Hier kann man die felsige Küste entlang bis zu einem Wasserfall wandern. Wir haben im nahen Storms River Village einen netten Campingplatz gefunden und sitzen hier auch mal einen Regentag aus.
. Weiter geht es auf der Gartenroute bis zur Lagune von
Knysna. Die große Wasserfläche liegt windgeschützt hinter der felsigen Küste und
hat einen schmalen für Schiffe gefährlichen Zugang zum Meer. Unser nächster
Nationalpark liegt nur45km weiter und heißt treffenderweise Wilderness. Aus den
Bergen kommt der Touw River und
schlängelt sich am parkeigenen Campingplatz vorbei. Wie überall in Südafrika gehört auch
hier zu jedem Campingplatz ein fester Grillplatz, um der Lieblingsbeschäftigung
der Südafrikaner den nötigen Raum zu geben. So brennen bereits am späten
Nachmittag die großen Holzscheite auf dem Braii, wie es hier heißt, damit es
zum Abendbrot ein leckeres Steak vom Rind, Lamm oder Strauß, oder aber eine
kräftig gewürzte Burenwurst in Spiralform geben kann. Durch Zufall treffen wir
auf dem Platz Bernhard und Elli mal wieder und so können wir gemütlich zusammen
bei Steak und Wein am Fluß sitzen. Für den nächsten Tag haben wir uns ein Kanu
ausgeliehen und paddeln den Fluss soweit hinauf, wie es geht. Der Park wird vor
allem für seine vielfältige Vogelwelt geschätzt und die kann man natürlich vom
Wasser besonders gut beobachten. Wir kommen anschließend auf einem Trail durch
den dichten Wald bis zu einem Wasserfall, wo man in dem braun gefärbten aber
ansonsten sauberen Wasser ein erfrischendes Bad nehmen kann. Unser nächster
Stop ist auf einem windgeschützten Platz gleich hinter dem Strand in dem
kleinen Dorf Quentana. Bei einem Ausflug ins nahe gelegene Mossel Bay schauer
wir uns im Museum den Nachbau des Segelschiffes an,mit dem Bartolomeu Dias 1488
erstmals das Kap umrundet und hier an Land gegangen ist. Zum 500. Jahrestag ist
dieser originalgetreue Nachbau mit etwas moderneren Innen- und
Sicherheitseinrichtungen in 3 Monaten von Lissabon bis Mossel Bay gesegelt.
Dias hatte für diese Strecke noch 6 Monate benötigt. Und da wir am Meer sind,
gibt es zum Abend mal wieder Fish, Calamaris und Chips.
200km weiter schauer wir uns das Dorfmuseum von Swellendam
an.
In der Nähe liegt auch der Buntebock-NP. Wie der Name schon
sagt, gibt es hier die seltenen Buntebocks und viele Zebras zu sehen. Das Camp
liegt im Park an einem Fluß, also bleiben wir etwas länger. Anschließend geht
es zum südlichsten Punkt unserer Reise, dem Kap Agulhas. An dem Südzipfel
Afrikas treffen der warme Indische Ozean auf den kalten Atlantik. Hier können
wir auch noch einmal in einem vom Meer abgetrennten Becken baden, den weiter
westlich liegt die Wassertemperatur um mehr als 10 grd. niedriger. Das finden
natürlich die afrikanischen Brillenpinguine super und haben bei Betty`s Bay
eine große Kolonie gebildet. Über 2000 Pinguine brüten hier inzwischen wieder.
Auch die Vegetation hat sich hier an das raue Klima angepasst. Weite Teile der
Küste sind mit Fynbos -Wäldern bewachsen, die Trockenheit und häufige
Buschbrände gut überstehen. Zahllose Erika-Arten und Proteas stehen jetzt am
Ende des Frühlings in voller Blüte. Von
der Küste fahren wir nun etwas ins Landesinnere, in das Zentrum der Weinregion
von Südafrika, nach Stellenbosch. Das mediterrane Klima dieser Gegend hat
Südafrika zu einer der ganz großen Weinproduzenten gemacht und hier gibt es
eine Vielzahl von verschiedenen Weingütern. Wir machen eine Weinverkostung im
Bergkleder- Gut und schauen uns die weitläufigen in den Berg gebauten
Weinkeller an. In dem bereits 1679
gegründeten Ort finden sich auch viele historische Gebäude und ein
interessantes Museum. Vier verschieden alte Häuser ( das älteste von 1709) sind
entsprechend ihrer Zeit möbliert und mit vielfältigem Hausrat versehen. Richtig
interesamt ist auch der Krämerladen Oom Samie, in dem die Stellenboscher seit
1904 einkaufen. Von Stellenbosch machen wir einen kurzen Abstecher ins kleine
beschauliche Franschhoek. In diesem Tal hatten sich vor mehr als 300 Jahren die
französischen Hugenotten angesiedelt, aus ihrer Heimat hatten sie Weinstöcke
mitgebracht und auch heute noch wird hier belgische Schokolade hergestellt. Da
wir hier keinen Campingplatz gefunden haben, ging es gleich weiter durch das
Weinanbaugebiet nach Paarl. Der Ort hat seinen Namen nach den am Ort liegenden
Bergen erhalten, deren Granitkuppen bei Regen wie Perlen glänzen sollen. Wir
fahren natürlich auch auf den Berg, der nach dem Uruluru der zweitgrößte
Granitfelsen der Welt sein soll. Die Aussicht reicht von hier über weite
Weinanbaugebiete bis zum Tafelberg von Kapstadt. An einem Ausläufer wurde1975 das
Africaan-Taal-Monument errichtet, ein Symbol für die Entwicklung und
Verbreitung der Sprache Africaans. Diese vom Cap-Dutch abgeleitete Sprache wird
vor allen von den europäisch-stämmigen weißen Einwohneren Südafrikas gesprochen
und hat Bestandteilen mehrerer
europäischer, afrikanischer und indonesischer Sprachen. Nahe bei Paarl
finden wir einen Campingplatz und da Freitag ist geht es hier rund. Der Platz
ist weiträumig mit vielen Parzellen, jede hat Strom und ordentliche Waschhäuser
sind auch da. Es gibt wie auf allen Plätzen ein paar Charletts, also
Ferienhäuser, aber die Südafrikaner sind begeisterte Camper. Die meisten kommen
mit Zelt, viele haben diese Bushcamper, geländegängige Klappzelt-Anhänger und
Wohnwagen, meist mit Hubdach, gibt es auch ein paar. Wohnmobile sind, wenn
überhaupt meist Mietfahrzeuge für die ausländischen Touristen. Die deutsche
Campermentalität schöner, größer, teurer und neuer scheint hier noch nicht
präsent. Während wir in Europa mit unserem kleinen Bulli zwischen all den
riesigen Wohnmobilen schon mal belächelt werden (so nach dem Motto: Mit sowas
bin ich gefahren, als ich 18 war- O-Ton), hat man hier sofort Kontakt auf
Augenhöhe. In Südafrika gibt es über 800
Campingplätze, meist privat und gut ausgestattet, bisher hatten alle einen Pool
oder Meer-Zugang und bisher waren auch alle, außer in den NP, unter weißem
Management. Viele sind mit sehr viel Liebe eingerichtet, das geht dann teilweise
bis zu Rüschendecke auf dem Spühlkasten.
Die Preise liegen in der Vorsaison
im Durchschnitt bei 15€ pro Site, manchmal auch weniger und für
Pensionäre gibt es fast immer ein paar % Discont. Richtig teuer wird es in der
Ferienzeit, also in Dezember.
Von Paarl fahren wir am Sonntag nach Kapstadt in den
Botanischen Garten, dann am Nachmittag gibt es dort immer ein Konzert. Vorher
schauer wir uns aber den Park an, denn hier sind alle Klimazonen Südafrikas mit
der entsprechenden Pflanzenwelt vertreten. Und jetzt im Frühling mit den vielen
prachtvollen Blüten ist das wirklich sehenswert. Zur Übernachtung geht es auf
einen leider nicht so tollen Campingplatz im Süden der Stadt, aber wir wollen
ja sowieso in diese Richtung. Am Morgen starten wir unsere Rundfahrt um die
Kap-Halbinsel. Zunächst geht es an der False Bay immer an der Küste entlang
nach Süden. In Boulders Beach tummeln sich mal wieder so einige Pinguine und am
Kap der Guten Hoffnung wird es dann trotz stürmischen Wetter richtig voll. Wir
klettern zunächst auf den Cape Point mit dem Leuchtturm, 200m tiefer schlägt
die Brandung donnernd gegen die Felsen. Von hier aus geht ein Wanderweg zum Kap
der Guten Hoffnung, aber nach ein paar 100m kommt eine tiefdunkle Wolke über
den Kamm, die ersten Tropfen fallen. Auf dem Rückweg zum Auto werden wir nass
bis auf die Haut, den die Regencapes hatten wir ½ Stunde vorher bei
Sonnenschein nicht eingepackt. Früh am nächsten Morgen fahren wir wieder in den
NP und haben mit dem Wetter mehr Glück. Wir sind die ersten am Kap und haben
den Felsen bei der Wanderung ganz für uns.
Am Mittag geht es auf der westlichen Seite der Kap-Halbinsel
immer an der Küste entlang wieder in Richtung Kapstadt. Hinter Noordhoek
beginnt eine der schönsten Küstenstrecken. Italienische Kriegsgefangene haben
in die felsige Küste eine Straße bis Hout Bay gebaut. Auf 10km schlängelt sie
sich in 114 Kurven 150m über dem Meer und bietet zahlreiche schöne
Aussichtspunkte. Am Fischereihafen von Hout Bay gibt es für uns wieder leckeren
fish and chips. Für den 23.11. steht der Tafelberg auf dem Programm. Die Sicht
ist gut, der Berg nicht wolkenverhangen, um den all-morgentlichen Verkehrsstau
auf der Autobahn zu vermeiden, fahren wir früh zum Parkplatz der Talstation und
machen dort erst einmal Frühstück. Anschließend geht es mit dem Shuttle-Bus zur
Station und dann heißt es erst mal anstehen. Eine Stunde später haben wir
unsere Karten und es geht mit der Seilbahn auf den über 1000m hohen Tafelberg.
Die Kabine bietet 65 Personen Platz und dreht sich auf dem Weg nach oben einmal
um die eigene Achse. Damit kann unterwegs
jeder einen Blick auf die Stadt werfen. Von oben hat man einen
fantastischen Ausblick, nach einiger Zeit ziehen dichte Wolken über die Tafel. Die
Sicht aus den Wolken auf die Stadt hinunter sieht schon toll aus. Wir wandern
immer am Rand der 2km langen und rund 300m breiten flachen Tafel bis zum höchsten
Punkt, dem 1086m hohen Maclear`s Beacon. Leider wollen am Nachmittag auch alle
anderen Besucher wieder nach unten, also heißt es wieder anstehen, bis es
abwärts geht. Wir schlafen wieder auf dem städtischen Campingplatz bei
Muitzenberg und sind mal nicht die einzigen Camper. Am nächsten Morgen ist Stadtbesichtigung
angesagt. Es geht durch den großen Park der Stadt, den Company`s Garden, an der
Kathedrale vorbei ins Zentrum der Stadt
mit Cityhall und Green Market Square. Anschließend statten wir der Waterfront
mit Hafen und vielen Restaurants einen Besuch ab. An verschiedenen Stellen
treten afrikanische Musikgruppen auf. Der Bereich ist die eigentliche
Touristenmeile der Stadt, aber heute gibt es noch einen besonderen Anlass für
die vielen Besucher. Kapstadt ist ein Etappenziel der Volvo Ocean Race, eine
der großen Segelregatten rund um die Welt und heute ist auch die Ankunft des ersten Seglers, der von Portugal
gestartet ist. Der Zieleinlauf ist unspektakulär noch vor der Hafeneinfahrt,
das zweite Boot kommt erst irgendwann in der Nacht an. Dazu gibt es aber auch ein Rahmenprogramm und
so können wir an einem aufgeschnittenen Exemplar auch mal des Innere eines
dieser High-Tech- Boote anschauen. Das Ganze hat dann doch etwas länger
gedauert und so machen wir uns auf den Rückweg zum Auto. Das letzte Stückchen
durch den Park sind dann schon keine Touristen mehr zu sehen. Die Dämmerung
kommt so langsam und die ersten Parkbänke werden für die Nacht reserviert, aber
ein paar Sicherheitsleute sind ja auch noch auf der Straße. Nach so viel Pflaster wollen wir am noch
einmal Wandern gehen. Wir klettern auf
den Lions-Head, dem 699m hohen Berg zwischenTafelberg und der Waterfront. Die
Strecke ist interessant, die Aussicht super und auf dem Rückweg machen wir noch
einen Abstecher zum Signalhill. Hier ertönt jeden Tag um 12 Uhr ein
Kanonenschlag, nach dem in früheren Zeiten die Uhren für die Navigation auf den
Segelschiffen gestellt wurden. Nach über
einer Woche Kapstadt und Umgebung fahren wir am 25.11. weiter an der Atlantik-Küste nach
Norden. In Melkbos-Strand finden wir einen netten
Campinplatz mit schönem Schwimmbad dran. Der Platz liegt windgeschützt hinter
Bäumen, denn leider weht an dieser Küste oft ein strammer Seewind. Unseren
Strandspaziergang halten wir deshalb auch sehr kurz. Unser nächstes Ziel ist
der kleine Ort Lambert`s Bay. Direkt vor
dem Hafen liegt Bird Island. Auf dieser kleinen Insel drängen sich zur Zeit
fast 9000 Kaptölpel und dahinter noch mal unzählige Pelzrobben. Für die Tölpel
beginnt gerade die Brutzeit. Während die ersten bereits auf ihren aus Guano
errichteten Nestern brüten, sind andere noch beim Hochzeits-Tanz. Von einem
kleinen Aussichtsturm kann man das Ganze super beobachten. Und natürlich kann
man in diesem Fischerort auch toll Fisch und Calamaris essen. Wir fahren
trotzdem am nächsten Morgen nach Clanwilliam am Rande der Ceder-Berge. Diese
Region ist weltweit die einzige, in der der Rooibos-Tee wächst. In der Teefabrik erfahren wir alles über
Anbau und Herstellung und können auch die verschiedenen Teesorten und
Teeprodukte probieren. Am Nachmittag testen wir auch gleich noch im Caffee
einen Rooibos-Cappucino. Sieht aus wie ein Cappucino, schmeckt auch fast so,
hat aber kein Koffein. Für die Nacht gibt es einem Campingplatz am Stausee. Wie
überall im Süden des Landes, fordern auch hier diverse Merkblätter zum
Wassersparen auf. Das Auto-Waschen und Rasensprengen aus der Leitung ist
verboten, und auch das Duschen sollte auf 1 Minute beschränkt werden. Der
Stausee ist nur noch zu 10% gefüllt und der tief unten liegende Wasserstand ist
der Beweis dafür. Da die letzten Tage so richtig heiß geworden sind, erfrischen
wir uns auch lieber im See als unter der Dusche. Gleich hinter den Ort erheben
sich die wild zerklüfteten Ceder-Berge. Seit tausenden von Jahren siedeln in
dieser Gegend die San und so finden sich am Sevilla Trail zahlreiche gut
erhaltene Felszeichnungen. Für das Wochenende flüchten wir richtig in die
Berge, nach 20km Piste landen wir im Cederberg-Nationalpark am Camp Algeria.
Hier kann man unter hohen Eykalyptus-Bäumen in Schatten stehen und im
angestauten Flüsschen ein erfrischendes Bad nehmen. Am Tage geht`s auf die
Wanderung und am Abend brutzeln auf dem Braii die Würstchen. Leider hatten wir nicht genügend Vorräte
dabei, also fahren wir nach ein paar Tagen wieder hinunter, kaufen ein und such
ein Stück weiter nördlich einen Platz am Meer. Am 12.12. geht es nach einer Zwischenübernachtung in Springbock
weiter zur namibischen Grenze.Wie bereits geschrieben, werden wir ja die Reise
durch das südliche Afrika im Januar unterbrechen. Leider hatte ich vergessen,
bei der Flugbuchung für den Januar noch mal die Tage durch zuzählen. Unsere
visafreie Einreise nach Südafrika gilt für 90 Tage, der Rückflug im Januar
liegt leider eine Woche zu spät. Also hätten wir mit einigem Aufwand ein
südafrikanisches Visum beantragen können, oder wir reisen einfach vorher in ein
anderes Land aus. Und so geht es nun durch das trockene Namakwa Land über endlose Km zum einzigen
Teerstraßen-Grenzübergang am südlichen
Ende Namibias nach Vioolsdrif.
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