Die Abfertigung auf der südafrikanischen Seite ist in 15 min
erledigt, in Namibia erwartet uns leider die lange Schlange einer jugendlichen
Reisegruppe. Anschließend wird das Carnet, das Zollpapier für den Bulli, abgestempelt
und knapp 20€ Straßengebühr bezahlt. An der ersten Tankstelle erhalten wir am
Geldautomat auch gleich noch ein paar namibische $ und einen vollen Tank. Es
ist spät geworden, aber direkt am Grenzfluß, dem Orange-River, finden wir nach
ein paar km einen Campingplatz. Es ist immer wieder toll, wenn man nach so
vielen km durch staubtrockene Landschaft in solch eine grüne Oase an einem Fluß
(mit Wasser!!!) hinein fährt. Allerdings
merken wir auch gleich auf dem ersten Platz, hier in Namibia ist alles etwas
teurer. Am Morgen schauen wir vor der Abreise noch kurz in den kleinen
örtlichen Supermarkt, aber eigentlich haben wir noch alles und das Angebot ist
doch sehr übersichtlich. Also weiter nach Norden und am Abzweig nach Ai Ais auf
die Piste. In Namibia gibt es eigentlich nur eine geteerte Nord-Süd –Verbindung
und in dem riesigen Land 3 Ost –West-Straßen. Alles andere sind Pisten. Wenn
sie frisch geschoben sind, kommt man recht flott voran, wenn sich allerdings
das berüchtigte Wellblech-Profil gebildet hat, dann gibt es nicht viele
Möglichkeiten. Entweder mit 70- 80 halb fliegend über die Spitzen der Buckel (wie
die vielen geländegängigen Pickup), oder vorsichtig halb auf dem sandigen
seitlichen Banket entlang, oder eben so langsam
über die Holperpiste, das das Auto nicht ganz in seine Einzelteile zerlegt wird
. Halb fliegend ist übrigens ernst gemeint, denn
mangels richtigem Bodenkontakt gibt es hier
überdurchschnittlich viele Verkehrstote unter den eiligen Touristen. Anhand der
großen Staubfahne kann man ja die Geschwindigkeit einschätzen und wir weichen
dann möglichst weit vor den umher fliegenden Steinen aus. Hoffentlich übersteht
das weiterhin unsere Frontscheibe. Nach 70km erreichen wir Ai Ais, keine
Ortschaft, sondern ein Hotel mit Camping, einem kleinen Touri-Shop und einer
heißen Quelle im Tal des Fish-River. Bei 35 grd Lufttemperatur ist das 32 grd warme Thermalwasser eigentlich recht angenehm, wenn man den Sonnenhut und –brille nicht vergessen hat. Und zum Abend kühlt die Luft unter dem grandiosen Sternenhimmel ab, dann kann man das Wasser richtig genießen. An diesem Hotel endet auch der 80km lange 5-Tages- Trail durch den Fish-River-Canyon, also gehen wir am kühlen Morgen in das Tal hinein. Leider gibt es keine Fische und auch kein Wasser im River, dafür steigt die Sonne schnell höher. Nach ein paar km springen ein paar kleine Antilopen, Klippspringer, ängstlich davon. Einige Gerippe am Pfad zeugen davon, dass nicht alle schnell genug waren. Und als wir dann noch die verdammt großen Katzenspuren eines Leoparden im Flusssand entdecken, machen wir uns doch lieber aufmerksam die Hänge absuchend auf den Rückweg. Zu viel Abendteuer soll ja nun auch nicht
sein und die große Machete liegt im Auto J. Von Ai Ais fahren wir nach Norden zum eigentlichen Fish-River-Canyon. In den Zeiten, bevor es Staudämme gab, hat sich hier der Fluss in vielen Kurven tief in die Erde gegraben und den zweitgrößten Canyon der Erde geschaffen. Auf der Strecke weiter nach Norden passieren wir viele trockene Flußtäler, die eigentlich alle den Fish-River speisen sollen. Einer davon wird durch den Naute-Damm aufgestaut. Mit dem knappen Wasser werden hier riesige Ölpalmen-Plantagen bewässert. Es gibt große Weinreben-Anlagen und Obstplantagen, u.a. mit fast reifen Mangos. Am Damm existiert auch ein staatlicher Campingplatz. Leider gibt es keinen Schatten, dafür viel Müll, fast alle Bäume sind selbst neben der Wasserstelle vertrocknet und der schläfrige Wachmann? lässt sich durch uns auch nicht stören. Die Piste verläuft durch eine menschenleere Gegend immer an einer während der deutschen Kolonialzeit erbauten Eisenbahnlinie entlang. An einer alten Ziegelei im Nirgendwo finden wir deutsche Gräber aus dieser Zeit. In weiten Entfernungen führt mal ein Weg zu einer einsamen Farm. Einzig die zig km langen Weidezäune begleiten die Piste. Da wir so langsam mal wieder einkaufen müssen, fahren wir die paar km bis nach Keetmannshoop, der einzigen größeren Stadt im Umkreis von mehreren 100km. In der Mall bekommen wir alles was wir brauchen und können auch unsere Trinkwasserkanister wieder auffüllen. Auf dem Weg Richtung Lüderitz machen wir Halt an der alten Bahnstation Seeheim. Als Campingplatz dient der staubige Hotelparkplatz, aber für die 20€ dürfen wir ja immerhin auch mal in den Pool springen. Und wenn die Flüsse mal nicht Staubtrocken sind, dann soll Seeheim tatsächlich am Wasser liegen. Wir fahren weiter durch die trockenen Ausläufer der Namib- Wüste bis Aus. Das kleine Nest, ebenfalls eine ehemalige Bahnstation ist Ausgangs- und Versorgungsstation für viele Offroad-Fahrer und bietet auch einen kleinen Campingplatz. Von Aus sind es nicht nur noch 120Km bis Lüderitz am Atlantik. Da die gesamte
Strecke, wie fast der komplette Küstenbereich, zum Diamant-Sperrgebiet gehört, ist ein Abbiegen von der Straße nicht möglich. Dafür entdecken wir direkt an der Piste eine große Rosenquarz-Fundstelle. Die Bucht von Lüderitz mit Umland wurde bereits 1883 von dem Kaufmann Lüderitz einem örtlichen Nama-Führer abgekauft. Bereits im darauf folgenden Jahr wurde das Gebiet von Bismark unter den
Schutz des damaligen deutschen Reiches gestellt. Auch heute noch ist vielen Gebäuden in der Bismark-Street, oder am Diamantberg ihr deutscher Ursprung anzusehen. (und es gibt auch deutsches Radio und deutsche Zeitungen in Namibia). Wir schauen uns die Waterfront an der Hafen-Street an ( mit lecker Fish and Ships) und übernachten auf dem Campingplatz auf der vorgelagerten Shark -Halbinsel. Am nächsten Tag steht ein Ausflug zur Geisterstadt Kolmanskop auf unserem Programm. Leider ist das Wetter nicht so toll, denn ein heftiger Wind treibt den feinen Sand der Namib über das Gelände. 1908 wurde hier der erste Diamant gefunden. Ein früherer Eisenbahnangestellter stampfte in dieser unwirtlichen Gegend mit viel Geld eine Diamantenmine aus dem Wüstenboden. Obwohl bereits 1950 aufgegeben, kann man noch immer das Casino mit Kegelbahn und Theater, die Ladenstraße, das große Krankenhaus und die Wohnhäuser besichtigen. Welch ein Aufwand, alles Material und das gesamte Wasser wurde mit Schiffen herangebracht. Neben der Fleischerei lieferte eine Eisfabrik die Kühlung für die Eisschränke und alles zusammen wurde mit einer kleinen Eisenbahn bis vor die Haustüre transportiert. Heute kommt das Wasser übrigens aus über 100km Entfernung und wird in der Namib aus einem unterirdischen fossilen See hochgepumpt. Von Lüderitz kann man noch die Lüderitz –Halbinsel anschauen, auf der wir über eine gute Piste bis zum Dias-Point gelangen. Hier hatte 1488 Bartolomeu Dias auf seiner Entdeckungsfahrt nach Kap Horn vor einem Sturm Zuflucht gesucht und anschließend ein Steinkreuz errichtet. Am südlichen Ende, an der Grossebucht ist dann schon wieder Schluss, dahinter beginnt wieder das Diamant-Sperrgebiet und erstreckt sich bis zur Grenze nach Südafrika. In diesem Gebiet werden auch heute noch Diamanten höchster Reinheit gefördert. Zum Abend geht es mal wieder in ein Restaurant und es gibt ein deftiges Eisbein mit Sauerkraut. Da der Camping zwar gut, aber auch sehr windig und ziemlich teuer ist, fahren wir vor Weihnachten zurück nach Aus. Hier ist es ruhiger und wegen der1400m Höhe auch in der Nacht angenehm. In Keetmannshoop wird das Auto noch mal richtig vollgetankt, Wasser und Lebensmittel aufgefüllt und an einer teuren Lodge der Pool noch mal so richtig genossen. Ab wollen wir über die Piste bis nach Südafrika zurück. Die erste Halt ist gleich hinter dem Ort am Köcherbaumwald. Die Pflanzen sind eigentlich keine Bäume sondern Aloe. Sie werden bis zu 9m hoch und sind 200-300 Jahre alt. Früher haben die Buschleute und Hottentotten die faserigen Äste ausgehöhlt und als Köcher für ihre Pfeile genuzt.
Auf dem Campingplatz finden wir einen schattigen Platz und
können mit dem Stromanschluss unseren
Kühlschrank auf Hochtouren laufen lassen. Wir wollen noch ein paarmal den Brai
(Grill) anwerfen und haben etwas auf Vorrat gekauft. Am Nachmittag fahren wir zur Reception vor
und ergattern noch einen der knappen Plätze im gut besuchten kleinen Pool. Um
17 Uhr ist dort auch gleich die Fütterung der Chitas, der Geparden. Auf einen
Pfiff kommen die Tiere aus ihrem riesigen Freigehege zur Futterstelle
angelaufen und auch wir geheni n das Gehege. Wir erfahren wissenswertes über
die Tiere und schauen den übergroßen Katzen beim Speisen zu. Am Abend genießen wir unweit von unserem Platz ein tolles Farbenspiel. Die feste Rinde
der Bäume leuchtet golden im Licht der untergehenden Sonne auf. Und der Himmel
bekommt auch endlich einmal die Farbe, so wie man sich immer einen afrikanischen Sonnenuntergang vorstellt.
Ein Stück die Piste weiter befindet sich der Giant`s Playground, ein Irrgarten aus erodierten Felsbrocken, der aussieht, als ob hier Riesen mit ihren Bausteinen gespielt hätten. Wir übernachten ein Stück weiter nördlich am Mesosaurus Camp. Auch hier finden wir wieder einen großen Köcherbaumwald, im Häuschen der Anmeldung erfahren wir einiges über die in der Umgebung gefundenen Saurier-Versteinerungen. Das Bushcamp liegt abseits der Straße idylisch neben den Köcherbäumen. Wir finden einen Schattenplatz unter einem großen Camel Thorn-Baum. In dem Baum befindet sich ein ca.5m großes Nest der Webervögel. Von dieser Gattung gibt es hier zwei Arten, die einen bauen je Nistpaar kleine kugelige Nester aus Grashalmen an den Enden der wackeligen Zweige. Und die geselligere Art dieser spatzengroßen Vögel wohnt in großer Anzahl ein einem einzigen Nest, das viele Eingänge hat und zwischen dicken Ästen enorme Ausmaße annimmt. Zum Abend verschwinden alle im schützenden Nest und am Morgen stürzen sie sich mutig auf die herunter gefallenen Frühstücks-Krümel, oder probehalber auch mal am großen Zeh. Nach zwei Tagen machen wir uns auf den weiten Weg durch die Kalahari zur Grenze. Der dort beginnende Kgalagadi Transfrontier Park ist unser Ziel. Leider muss man, um durch den Park zu fahren auch 2 Übernachtungen im Park buchen. Wegen der Ferienzeit in Südafrika sind alle Plätze ausgebucht. Wir buchen also für 3 Tage später die Übernachtungen und fahren als Tagesbesucher in den Park. Leider ist die Sandpiste so weich gefahren, dass wir 2mal nur mit fremder Hilfe weiter kommen. Eigentlich ist in dem Park das Aussteigen aus dem Auto strikt untersagt, da dieser Park für seine vielen Raubtiere bekannt ist. Aber gerade in der Nähe eines fressenden Geparden stehen die Autos und fahren direkt vor uns mit Allrad für die beste Fotoposition noch 3x im weichen Sand hin und her. Und an solchen Stellen fahren wir uns fest. Da hilft dann nur noch aussteigen, Sand vor den Rädern entfernen, noch mehr Luft ablassen und mit dem Seil rausziehen lassen. Alles klappt gut, die Südafrikaner sind hilfsbereit und Edith passt ja auf, dass ich nicht zwischendurch gefressen werde. Der Ausflug lohnt trotzdem , denn wir sehen endlich mal neben den verschiedenen Antilopen auch viele Giraffen. Der Rückweg, denn wir müssen ja wieder zurück nach Namibia, ist kein Problem, die weichen Stellen sind inzwischen wieder soweit festgefahren, dass ich mit Schwung durch komme. So verbringen wir dann zum ersten Mal ganz allein auf dem Campingplatz vor der Grenze unseren Silvesterabend und begrüßen ruhig das neue Jahr 2018. Am Morgen können wir sogar noch ein paar Neujahrsgrüße absenden, denn ab und zu hab ich sogar mal Internet. Da es hier nichts gibt, kann man zum Einkaufen in das Camp auf der anderen Seite der Grenze gehen und wir springen auch mal schnell in den dortigen Pool. Am 3.1. können wir endlich mit der Reservierungsbestätigung den namibischen Teil der Grenzkontrolle erledigen und ins Camp in Mata Mata fahren.
Ein Stück die Piste weiter befindet sich der Giant`s Playground, ein Irrgarten aus erodierten Felsbrocken, der aussieht, als ob hier Riesen mit ihren Bausteinen gespielt hätten. Wir übernachten ein Stück weiter nördlich am Mesosaurus Camp. Auch hier finden wir wieder einen großen Köcherbaumwald, im Häuschen der Anmeldung erfahren wir einiges über die in der Umgebung gefundenen Saurier-Versteinerungen. Das Bushcamp liegt abseits der Straße idylisch neben den Köcherbäumen. Wir finden einen Schattenplatz unter einem großen Camel Thorn-Baum. In dem Baum befindet sich ein ca.5m großes Nest der Webervögel. Von dieser Gattung gibt es hier zwei Arten, die einen bauen je Nistpaar kleine kugelige Nester aus Grashalmen an den Enden der wackeligen Zweige. Und die geselligere Art dieser spatzengroßen Vögel wohnt in großer Anzahl ein einem einzigen Nest, das viele Eingänge hat und zwischen dicken Ästen enorme Ausmaße annimmt. Zum Abend verschwinden alle im schützenden Nest und am Morgen stürzen sie sich mutig auf die herunter gefallenen Frühstücks-Krümel, oder probehalber auch mal am großen Zeh. Nach zwei Tagen machen wir uns auf den weiten Weg durch die Kalahari zur Grenze. Der dort beginnende Kgalagadi Transfrontier Park ist unser Ziel. Leider muss man, um durch den Park zu fahren auch 2 Übernachtungen im Park buchen. Wegen der Ferienzeit in Südafrika sind alle Plätze ausgebucht. Wir buchen also für 3 Tage später die Übernachtungen und fahren als Tagesbesucher in den Park. Leider ist die Sandpiste so weich gefahren, dass wir 2mal nur mit fremder Hilfe weiter kommen. Eigentlich ist in dem Park das Aussteigen aus dem Auto strikt untersagt, da dieser Park für seine vielen Raubtiere bekannt ist. Aber gerade in der Nähe eines fressenden Geparden stehen die Autos und fahren direkt vor uns mit Allrad für die beste Fotoposition noch 3x im weichen Sand hin und her. Und an solchen Stellen fahren wir uns fest. Da hilft dann nur noch aussteigen, Sand vor den Rädern entfernen, noch mehr Luft ablassen und mit dem Seil rausziehen lassen. Alles klappt gut, die Südafrikaner sind hilfsbereit und Edith passt ja auf, dass ich nicht zwischendurch gefressen werde. Der Ausflug lohnt trotzdem , denn wir sehen endlich mal neben den verschiedenen Antilopen auch viele Giraffen. Der Rückweg, denn wir müssen ja wieder zurück nach Namibia, ist kein Problem, die weichen Stellen sind inzwischen wieder soweit festgefahren, dass ich mit Schwung durch komme. So verbringen wir dann zum ersten Mal ganz allein auf dem Campingplatz vor der Grenze unseren Silvesterabend und begrüßen ruhig das neue Jahr 2018. Am Morgen können wir sogar noch ein paar Neujahrsgrüße absenden, denn ab und zu hab ich sogar mal Internet. Da es hier nichts gibt, kann man zum Einkaufen in das Camp auf der anderen Seite der Grenze gehen und wir springen auch mal schnell in den dortigen Pool. Am 3.1. können wir endlich mit der Reservierungsbestätigung den namibischen Teil der Grenzkontrolle erledigen und ins Camp in Mata Mata fahren.