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Mittwoch, 27. Dezember 2017

Namibia 1


Die Abfertigung auf der südafrikanischen Seite ist in 15 min erledigt, in Namibia erwartet uns leider die lange Schlange einer jugendlichen Reisegruppe. Anschließend wird das Carnet, das Zollpapier für den Bulli, abgestempelt und knapp 20€ Straßengebühr bezahlt. An der ersten Tankstelle erhalten wir am Geldautomat auch gleich noch ein paar namibische $ und einen vollen Tank. Es ist spät geworden, aber direkt am Grenzfluß, dem Orange-River, finden wir nach ein paar km einen Campingplatz. Es ist immer wieder toll, wenn man nach so vielen km durch staubtrockene Landschaft in solch eine grüne Oase an einem Fluß (mit Wasser!!!)  hinein fährt. Allerdings merken wir auch gleich auf dem ersten Platz, hier in Namibia ist alles etwas teurer. Am Morgen schauen wir vor der Abreise noch kurz in den kleinen örtlichen Supermarkt, aber eigentlich haben wir noch alles und das Angebot ist doch sehr übersichtlich. Also weiter nach Norden und am Abzweig nach Ai Ais auf die Piste. In Namibia gibt es eigentlich nur eine geteerte Nord-Süd –Verbindung und in dem riesigen Land 3 Ost –West-Straßen. Alles andere sind Pisten. Wenn sie frisch geschoben sind, kommt man recht flott voran, wenn sich allerdings das berüchtigte Wellblech-Profil gebildet hat, dann gibt es nicht viele Möglichkeiten. Entweder mit 70- 80 halb fliegend über die Spitzen der Buckel (wie die vielen geländegängigen Pickup), oder vorsichtig halb auf dem sandigen seitlichen  Banket entlang, oder eben so langsam über die Holperpiste, das das Auto nicht ganz in seine Einzelteile zerlegt wird . Halb fliegend ist übrigens ernst gemeint, denn
mangels richtigem  Bodenkontakt gibt es hier überdurchschnittlich viele Verkehrstote unter den eiligen Touristen. Anhand der großen Staubfahne kann man ja die Geschwindigkeit einschätzen und wir weichen dann möglichst weit vor den umher fliegenden Steinen aus. Hoffentlich übersteht das weiterhin unsere Frontscheibe. Nach 70km erreichen wir Ai Ais, keine Ortschaft, sondern ein Hotel mit Camping, einem kleinen Touri-Shop und einer heißen
Quelle im Tal des Fish-River. Bei 35 grd Lufttemperatur ist das 32 grd warme Thermalwasser eigentlich recht angenehm, wenn man den Sonnenhut und –brille nicht vergessen hat. Und zum Abend kühlt die Luft  unter dem grandiosen Sternenhimmel ab, dann kann man das Wasser richtig genießen. An diesem Hotel endet auch der 80km lange 5-Tages- Trail durch den Fish-River-Canyon, also gehen wir am kühlen Morgen in das Tal hinein. Leider gibt es keine Fische und auch kein Wasser im River, dafür steigt die Sonne schnell höher. Nach ein paar km springen ein paar kleine Antilopen, Klippspringer, ängstlich davon. Einige Gerippe am Pfad zeugen davon, dass nicht alle schnell genug waren. Und als wir dann noch die verdammt großen Katzenspuren eines Leoparden im Flusssand entdecken, machen wir uns doch lieber aufmerksam die Hänge absuchend auf den Rückweg. Zu viel Abendteuer soll ja nun auch nicht
sein und die große Machete liegt im Auto J. Von Ai Ais fahren wir nach Norden zum eigentlichen Fish-River-Canyon. In den Zeiten, bevor es Staudämme gab, hat sich hier der Fluss in vielen Kurven tief in die Erde gegraben und den zweitgrößten Canyon der Erde geschaffen. Auf der Strecke weiter nach Norden passieren wir viele trockene Flußtäler, die eigentlich alle den Fish-River speisen sollen. Einer davon wird durch den Naute-Damm aufgestaut. Mit dem knappen Wasser werden  hier riesige  Ölpalmen-Plantagen bewässert. Es gibt große Weinreben-Anlagen und Obstplantagen, u.a. mit fast reifen Mangos. Am Damm existiert auch ein staatlicher Campingplatz. Leider gibt es keinen Schatten, dafür viel Müll, fast alle Bäume sind selbst neben der Wasserstelle vertrocknet und der schläfrige Wachmann? lässt sich durch uns auch nicht stören. Die Piste verläuft durch eine menschenleere Gegend immer an einer während der deutschen  Kolonialzeit erbauten Eisenbahnlinie entlang. An einer alten Ziegelei im Nirgendwo finden wir deutsche  Gräber aus dieser Zeit. In weiten Entfernungen führt mal ein Weg zu einer einsamen Farm. Einzig die zig km langen Weidezäune begleiten die Piste. Da wir so langsam mal wieder einkaufen müssen, fahren wir die paar km bis nach Keetmannshoop, der einzigen größeren Stadt im Umkreis von mehreren 100km. In der Mall bekommen wir alles was wir brauchen und können auch unsere Trinkwasserkanister wieder auffüllen. Auf dem Weg Richtung Lüderitz machen wir Halt an der alten Bahnstation Seeheim. Als Campingplatz dient der staubige Hotelparkplatz, aber für die 20€ dürfen wir ja immerhin auch mal in den Pool springen. Und wenn die Flüsse mal nicht Staubtrocken sind, dann soll Seeheim tatsächlich am Wasser liegen. Wir fahren weiter durch die trockenen Ausläufer der Namib- Wüste bis Aus. Das kleine Nest, ebenfalls eine ehemalige Bahnstation ist Ausgangs- und Versorgungsstation für viele Offroad-Fahrer und bietet auch einen kleinen Campingplatz. Von Aus sind es nicht nur noch 120Km bis Lüderitz am Atlantik. Da die gesamte
Strecke, wie fast der komplette Küstenbereich, zum Diamant-Sperrgebiet gehört, ist ein Abbiegen von der Straße nicht möglich. Dafür entdecken wir direkt an der Piste eine große Rosenquarz-Fundstelle. Die Bucht von Lüderitz mit Umland wurde bereits 1883 von dem Kaufmann Lüderitz einem örtlichen  Nama-Führer abgekauft. Bereits im darauf folgenden  Jahr wurde das Gebiet von Bismark unter den
Schutz des damaligen deutschen Reiches gestellt.  Auch heute noch ist vielen Gebäuden in der Bismark-Street, oder am Diamantberg ihr deutscher Ursprung anzusehen. (und es gibt auch deutsches Radio und deutsche Zeitungen in Namibia). Wir schauen uns die Waterfront an der Hafen-Street an ( mit lecker Fish and Ships) und übernachten auf dem Campingplatz auf der vorgelagerten Shark -Halbinsel. Am nächsten Tag steht ein Ausflug zur Geisterstadt Kolmanskop auf unserem Programm. Leider ist das Wetter nicht so toll, denn ein heftiger Wind treibt den feinen Sand der Namib über das Gelände. 1908 wurde hier der erste Diamant gefunden. Ein früherer Eisenbahnangestellter stampfte in dieser unwirtlichen Gegend mit viel Geld eine Diamantenmine aus dem Wüstenboden. Obwohl bereits 1950 aufgegeben, kann man noch immer das Casino mit Kegelbahn und Theater, die Ladenstraße, das große Krankenhaus und die Wohnhäuser besichtigen. Welch ein Aufwand, alles Material und das gesamte Wasser wurde mit Schiffen herangebracht. Neben der Fleischerei lieferte eine Eisfabrik die Kühlung für die Eisschränke und alles zusammen wurde mit einer kleinen Eisenbahn bis vor die Haustüre transportiert. Heute kommt das Wasser übrigens aus über 100km Entfernung und wird in der Namib aus einem unterirdischen fossilen See hochgepumpt. Von Lüderitz kann man noch die Lüderitz –Halbinsel anschauen, auf der wir über eine gute Piste bis zum Dias-Point gelangen. Hier hatte 1488 Bartolomeu Dias auf seiner Entdeckungsfahrt nach Kap Horn vor einem Sturm Zuflucht gesucht und anschließend ein Steinkreuz errichtet. Am südlichen Ende, an der Grossebucht ist dann schon wieder Schluss, dahinter beginnt wieder das Diamant-Sperrgebiet und erstreckt sich bis zur Grenze nach Südafrika. In diesem Gebiet werden auch heute noch Diamanten höchster Reinheit gefördert. Zum Abend geht es mal wieder in ein Restaurant und es gibt ein deftiges Eisbein mit Sauerkraut. Da der Camping zwar gut, aber auch sehr windig und ziemlich teuer ist, fahren wir vor Weihnachten zurück nach Aus. Hier ist es ruhiger und wegen der1400m Höhe auch in der Nacht angenehm. In Keetmannshoop  wird das Auto noch mal richtig vollgetankt, Wasser und Lebensmittel aufgefüllt und an einer teuren Lodge der Pool noch mal so richtig genossen. Ab wollen wir über die Piste bis nach Südafrika zurück. Die erste Halt ist gleich hinter dem Ort am Köcherbaumwald. Die Pflanzen sind eigentlich keine Bäume sondern Aloe. Sie werden bis zu 9m hoch und sind 200-300 Jahre alt. Früher haben die Buschleute und  Hottentotten die faserigen Äste ausgehöhlt und als Köcher für ihre Pfeile genuzt.
Auf dem Campingplatz finden wir einen schattigen Platz und können mit dem Stromanschluss  unseren Kühlschrank auf Hochtouren laufen lassen. Wir wollen noch ein paarmal den Brai (Grill) anwerfen und haben etwas auf Vorrat gekauft.  Am Nachmittag fahren wir zur Reception vor und ergattern noch einen der knappen Plätze im gut besuchten kleinen Pool. Um 17 Uhr ist dort auch gleich die Fütterung der Chitas, der Geparden. Auf einen Pfiff kommen die Tiere aus ihrem riesigen Freigehege zur Futterstelle angelaufen und auch wir geheni n das Gehege. Wir erfahren wissenswertes über die Tiere und schauen den übergroßen Katzen beim Speisen zu.  Am Abend genießen wir unweit von unserem  Platz ein tolles Farbenspiel. Die feste Rinde der Bäume leuchtet golden im Licht der untergehenden Sonne auf. Und der Himmel bekommt auch endlich einmal die Farbe, so wie man sich immer einen afrikanischen Sonnenuntergang vorstellt.
Ein Stück die Piste weiter befindet sich der Giant`s Playground, ein Irrgarten aus erodierten Felsbrocken, der aussieht, als ob hier Riesen mit ihren Bausteinen gespielt hätten. Wir übernachten ein Stück weiter nördlich am Mesosaurus Camp. Auch hier finden wir wieder einen großen Köcherbaumwald, im Häuschen der Anmeldung erfahren wir einiges über die in der Umgebung gefundenen Saurier-Versteinerungen. Das Bushcamp liegt abseits der Straße idylisch neben den Köcherbäumen. Wir finden einen Schattenplatz unter einem großen Camel Thorn-Baum. In dem Baum befindet sich ein ca.5m großes Nest der Webervögel. Von dieser Gattung gibt es hier zwei Arten, die einen bauen je Nistpaar kleine kugelige Nester aus Grashalmen an den Enden der wackeligen Zweige. Und die geselligere Art dieser spatzengroßen Vögel wohnt in großer Anzahl ein einem einzigen Nest, das viele Eingänge hat und zwischen dicken Ästen enorme Ausmaße annimmt. Zum Abend verschwinden alle im schützenden Nest und am Morgen stürzen sie sich mutig auf die herunter gefallenen Frühstücks-Krümel, oder probehalber auch mal am großen Zeh. Nach zwei Tagen machen wir uns auf den weiten Weg durch die Kalahari zur Grenze. Der dort beginnende Kgalagadi Transfrontier Park ist unser Ziel. Leider muss man, um durch den Park zu fahren auch 2 Übernachtungen im Park buchen. Wegen der Ferienzeit in Südafrika sind alle Plätze ausgebucht. Wir buchen also für 3 Tage später die Übernachtungen und fahren als Tagesbesucher in den Park. Leider ist die Sandpiste so weich gefahren, dass wir 2mal nur mit fremder Hilfe weiter kommen. Eigentlich ist in dem Park das Aussteigen aus dem Auto strikt untersagt, da dieser Park für seine vielen Raubtiere bekannt ist. Aber gerade in der Nähe eines fressenden Geparden stehen die Autos und fahren direkt vor uns mit Allrad für die beste Fotoposition noch 3x im weichen Sand hin und her. Und an solchen Stellen fahren wir uns fest. Da hilft dann nur noch aussteigen, Sand vor den Rädern entfernen, noch mehr Luft ablassen und mit dem Seil rausziehen lassen. Alles klappt gut, die Südafrikaner sind hilfsbereit und Edith passt ja auf, dass ich nicht zwischendurch gefressen werde. Der Ausflug lohnt trotzdem , denn wir sehen endlich mal neben den verschiedenen Antilopen auch viele Giraffen. Der Rückweg, denn wir müssen ja wieder zurück nach Namibia, ist kein Problem, die weichen Stellen sind inzwischen wieder soweit festgefahren, dass ich mit Schwung durch komme. So verbringen wir dann zum ersten Mal ganz allein auf dem Campingplatz vor der Grenze unseren Silvesterabend und begrüßen ruhig das neue Jahr 2018. Am Morgen können wir sogar noch ein paar Neujahrsgrüße absenden, denn ab und zu hab ich sogar mal Internet. Da es hier nichts gibt, kann man zum Einkaufen in das Camp auf der anderen Seite der Grenze gehen und wir springen auch mal schnell in den dortigen Pool. Am 3.1. können wir endlich mit der Reservierungsbestätigung den namibischen Teil der Grenzkontrolle erledigen und ins Camp in Mata Mata fahren.

Montag, 9. Oktober 2017

Südafrika 1

Eigentlich sollte es ja schon ein Jahr früher in diese Richtung gehen, nun wollen wir aber wirklich an das südliche Ende von Afrika reisen. Schon im Juli wurde die Verschiffung für den Bulli gebucht. Die Passage geht von Bremerhaven mit einem RoRo-Schiff nach Port Elisabeth. RoRo bedeutet, das Auto kommt nicht in einen Container, sondern wird wie in eine sehr sehr große Fähre ganz normal hinein gefahren und steht dann
zwischen Hunderten anderen, allerdings fabrikneuen Autos. Anschießend haben wir auch gleich den dazu passenden Flug gebucht. Für den August ist ein Urlaub in Kroatien geplant. Und auf dem Weg dahin passiert es. In dem fast neuen Austauschmotor bricht kurz nach Ablauf der Garantiezeit an einer Zwischenwelle ein kleiner Kranz, der Zahnriemen verkantet und springt dadurch über. Motor-Totalschaden! Mit dem ADAC wird der Bulli nach Hause in die Werkstatt gebracht. Leider lässt der neue Motor auf sich warten. Der kann erst im September geliefert werden. Mit Einbau, 1000km einfahren und noch mal erste Wartung schaffen wir natürlich nicht unseren Verschiffungstermin am 15.9. Glücklicherweise ist die Änderung kostenfrei möglich und so bringen wir den Bulli am 28.09. nach Bremerhaven. Am 30.09. nimmt er mit der RoRo Elektra den Kurs Südafrika. Wir schaffen es geraden noch so, die Frachtpapiere auszudrucken und fliegen schon am 6.10. von Berlin über Doha nach Johannesburg. Am Flughafen nehmen wir uns einen Mietwagen und ziehen in ein Hotel. Da wir im Januar unsere Afrika-Reise für ein paar Wochen unterbrechen wollen, suchen wir in den nächsten Tagen einen sicheren Stellplatz für den Bulli. Wir haben 5 Adressen rings um Johannesburg, nach über 100km ist die letzte dran und die gefällt uns wirklich. Auf der Fahrt durch die Stadt kann ich mich auch gleich etwas an den Linksverkehr wöhnen und wir müssen feststellen, dass das Thema Sicherheit hier ein besonderes ist. Die besuchten Stellplätze, aber auch viele Wohnhäuser  sind gesichert wir Fort Knox. Stacheldraht und elektrische Signaldrähte auf hohen Mauern

sind an der Tagesordnung. Dabei ist Johannisburg besonders betroffen, im Zentrum sind ganze Bürohäuser wegen der hohen Kriminalität aufgegeben. Die Einkaufszentren machen relativ früh zu und mit Einbruch der Dunkelheit sollte man zu Hause sein. Insbesondere in der Nähe der Townships fühlt man sich unwohl, denn die Arbeitslosigkeit ist hoch und über 90% davon sind schwarz. Leider kommen viele Migranten über die Grenzen in das reiche Südafrika und selbst wenn der Wille da ist, so viele Arbeitsplätze kann keiner schaffen, bzw. bezahlen. Also muss man in diesem schönen Land einfach einige Regeln einhalten und eine davon ist, das Freistehen, wie wir es in fast allen Teilen der Welt praktiziert haben, ist trotz vieler toller Plätze einfach zu gefährlich.
 Auf unseren Runden durch Joburg  finden wir ganz nebenbei auch noch einen guten Campingladen, der die passende Propangasflasche nebst Zubehör für unser Auto hat. Wegen der hohen Kosten für Überprüfung und Flaschenreinigung haben wir mal wieder ohne verschifft. Ganz nebenbei sollten  wir damit auch  kein Problem mit dem Auffüllen haben. Ganz nebenbei finden wir auch noch eine passende Propangasflasche für unser Auto, denn wir haben wegen der hohen Kosten für Überprüfung und Flaschenreinigung wieder ohne verschifft. So haben wir auch hoffentlich kein Problem mit dem Auffüllen. Am 12. 10.machen wir uns langsam auf den Weg ins über 1000km entfernte Port Elisabeth. Durch die Verschiebung der Verschiffung haben wir bis zur Ankunft des Autos einige Tage zu viel Zeit. Und so geht es zügig von Johannisburg in Richtung Süden nach Bloemfontein. Wir übernachten in einem gemütlichen Gasthaus und machen am nächsten Morgen einen kleinen Abstecher Hausberg der Stadt, dem Navalhill. Hier oben steht ein großes Denkmal von Nelson Mandela und schaut mit uns auf die Stadt. Der Berg ist gleichzeitig Tiergehege und so begegnen uns Zebra, Strauß und Springböcke auf dem Rundkurs. Die Orchideen-Schau am Fuße des Berges hat leider geschlossen, also besuchen wir nebenan
das Museum für afrikanische Kunst. Anschließend machen wir uns auf den Weg , denn wir wollen heuts auf einer Schaffarm Übernachten. Die Fahrt geht durch endloses trockenes Farmland, manchmal sind es 200km bis zum nächsten Ort. Hinter Cradock biegen wirauf eine Piste und fahren zu unserer ersten Airbnb-Übernachtung zu Joan und Jan. Die beiden haben ein nettes Gästezimmer auf ihrer Farm eingerichtet und begrüßen uns herzlich. Am nächsten Morgen geht es nach einem kräftigen
Farmerfrühstück mit dem Jeep zu einer kurzen Besichtigung über die Farm und zu seinen 700 Schafen. Auch hier hat es seit längerem kaum geregnet und alles was wächst muss künstlich bewässert werden. Das Wasser kommt übrigens über Kanälen aus den über 400km entfernten Drachenbergen bei Lesotho.
 Wir fahren aber weiter Richtung Westen nach Graaff Reinet. Die
hübsche Stadt hat eine hat eine bewegte Geschichte, hier wurde 1795 die erste Burenrepublik gegründet. Das Stadtbild ist von zahlreichen Baudenkmälern im kapholländischen oder viktorianischen Stil geprägt. Auch in unserer netten Unterkunft scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Alles ist immer noch mit den alten Möbeln ausgestattet und liebevoll eingerichtet. Am Nachmittag unternehmen wir noch einen Ausflug zum nahegelegenen Nationalpark mit dem Valley of Desolation, dem Tal der Trostlosigkeit. Vor hier oben hat man einen tollen Blick auf die Stadt, nur die Tiere lassen sich wegen dem heftigen Wind und der Hitze nicht sehen.
Am 15.10. kommen wir endlich in Port Elisabeth an und ziehen in ein kleines  Ferienhaus unweit der Stadt. Port Elisabeth, oder PE, wie die Einheimischen sagen ist eine der größten Städte Südafrikas und wird auch The Windy City genannt. Dem können wir nur zustimmen, denn zumindest in den ersten Tagen tobt das Meer heftig gegen die meist felsige Küste. Wir schauen uns während dessen die Stadt an, klettern zum steinernen Fort Frederik hinauf und blicken vom Leuchtturm auf den Hafen. Im Ozeanium schauen wir bei der Fütterung der Seelöwen und Pinguine zu und im anschließenden Museum erfahren wir einiges über die Geschichte der Region.
70km nördlich der Stadt liegt der Addo Elephant Nationalpark. In den zwanziger Jahren des letzen Jahrhunderts wurden wegen des Elfenbeins und wegen der Verwüstungen auf den Feldern der Farmen massenhaft die Kap-Elefanten gejagt. Für die letzen 11 Exemplare wurde 1931 hier ein Schutzgebiet geschaffen. Inzwischen gibt es wieder fast 400 Elefanten, und die wollen wir uns natürlich anschauen. Man kann mit dem eigenen Auto meist auf Pisten durch den Park fahren und kommt
dabei immer wieder an Wasserlöchern vorbei. Hier können die den Elefanten beim Baden und Trinken zusehen, sehen aber auch Steppenzebras, Büffel, Kudus, Antilopen, Warzenschweine  und vieles mehr. Von den satten schlafenden  Löwen erblicken wir nur die Mähne über dem Steppengras und die Spitzmaulnashörner können wir durch das Fernglas geradeso erahnen. Insgesamt ein interessanter Park und er ist ja nicht unser letzter. Damit es nicht gar so teuer wird, haben wir uns übrigens die Wild-Card für ein Jahr angeschafft. Eigentlich eine gute Idee, die Plastik-Karte wird aber nur per Post verschickt, wir hoffen, dass die Karte postlagernd in Kapstadt auf uns wartet. Am 20.10. kommt endlich das Schiff mit unserem Bulli in PE an. Nach Zahlung der Hafengebühr geht es mit dem Agenten zum Hafen. 3 deutsche Autos standen neben den unzähligen Neuwagen. Und auch jetzt wird das Schiff schon wieder Beladen, bei PE steht die größte VW-Fabrik Afrikas. Nach 3 Stunden bekommen wir endlich unser abgestempeltes Zollpapier ausgehändigt, ein kurzer Blick vom Zollbeamten ins Auto und schon können wir den Hafen verlassen. Da man in Südafrika nicht einfach so ein Auto stehen lassen kann, bringen wir den Bulli auf einen bewachten Campingplatz und machen ihn die nächsten Tage reisefertig. Am 22. geben wir noch schnell unseren Mietwagen zurück, schlafen vorläufig ein letztes  Mal in festen 4 Wänden und schon kann es weiter gehen.
Immer an der Küste entlang Richtung Westen kommen wir zum Tsitsikamma- Nationalpark, der Teil des Garden-Route-Nationalparks ist. Hier ist der ursprüngliche Urwald mit bis zu 800 Jahre alten riesigen Yellowood-Bäumen erhalten und mit interessanten Wanderwegen erschlossen. Die üppige Vegetation reicht bis an die felsige Küste heran und zahlreiche Flüsse ergießen sich von den nahen Bergen ins Meer. Zur Mündung der Storms River gelangen wir über einen gewundenen Pfad und schließlich über 3 schwankende Seilbrücken. Von dem dahinter liegenden Aussichtspunkt können wir weiter draußen auf dem Meer etliche Wale beim Springen und beim Schlagen mit der gewaltigen Schwanzflosse beobachten. Leider kommen hier die Wale nicht so dicht an die Küste wie in Südamerika, aber imposante Tiere sind es trotzdem. Etwas kleinere Tiere tummeln sich nah an der tosenden Küste und haben dem Otte-Trail ihren Namen gegeben. Hier kann man die felsige Küste entlang bis zu einem Wasserfall wandern. Wir haben im nahen Storms River Village einen netten Campingplatz gefunden und sitzen hier auch mal einen Regentag aus.
. Weiter geht es auf der Gartenroute bis zur Lagune von Knysna. Die große Wasserfläche liegt windgeschützt hinter der felsigen Küste und hat einen schmalen für Schiffe gefährlichen Zugang zum Meer. Unser nächster Nationalpark liegt nur45km weiter und heißt treffenderweise Wilderness. Aus den Bergen kommt der Touw River und  schlängelt sich am parkeigenen Campingplatz  vorbei. Wie überall in Südafrika gehört auch hier zu jedem Campingplatz ein fester Grillplatz, um der Lieblingsbeschäftigung der Südafrikaner den nötigen Raum zu geben. So brennen bereits am späten Nachmittag die großen Holzscheite auf dem Braii, wie es hier heißt, damit es zum Abendbrot ein leckeres Steak vom Rind, Lamm oder Strauß, oder aber eine kräftig gewürzte Burenwurst in Spiralform geben kann. Durch Zufall treffen wir auf dem Platz Bernhard und Elli mal wieder und so können wir gemütlich zusammen bei Steak und Wein am Fluß sitzen. Für den nächsten Tag haben wir uns ein Kanu ausgeliehen und paddeln den Fluss soweit hinauf, wie es geht. Der Park wird vor allem für seine vielfältige Vogelwelt geschätzt und die kann man natürlich vom Wasser besonders gut beobachten. Wir kommen anschließend auf einem Trail durch den dichten Wald bis zu einem Wasserfall, wo man in dem braun gefärbten aber ansonsten sauberen Wasser ein erfrischendes Bad nehmen kann. Unser nächster Stop ist auf einem windgeschützten Platz gleich hinter dem Strand in dem kleinen Dorf Quentana. Bei einem Ausflug ins nahe gelegene Mossel Bay schauer wir uns im Museum den Nachbau des Segelschiffes an,mit dem Bartolomeu Dias 1488 erstmals das Kap umrundet und hier an Land gegangen ist. Zum 500. Jahrestag ist dieser originalgetreue Nachbau mit etwas moderneren Innen- und Sicherheitseinrichtungen in 3 Monaten von Lissabon bis Mossel Bay gesegelt. Dias hatte für diese Strecke noch 6 Monate benötigt. Und da wir am Meer sind, gibt es zum Abend mal wieder Fish, Calamaris und Chips.   
200km weiter schauer wir uns das Dorfmuseum von Swellendam an.
In der Nähe liegt auch der Buntebock-NP. Wie der Name schon sagt, gibt es hier die seltenen Buntebocks und viele Zebras zu sehen. Das Camp liegt im Park an einem Fluß, also bleiben wir etwas länger. Anschließend geht es zum südlichsten Punkt unserer Reise, dem Kap Agulhas. An dem Südzipfel Afrikas treffen der warme Indische Ozean auf den kalten Atlantik. Hier können wir auch noch einmal in einem vom Meer abgetrennten Becken baden, den weiter westlich liegt die Wassertemperatur um mehr als 10 grd. niedriger. Das finden natürlich die afrikanischen Brillenpinguine super und haben bei Betty`s Bay eine große Kolonie gebildet. Über 2000 Pinguine brüten hier inzwischen wieder. Auch die Vegetation hat sich hier an das raue Klima angepasst. Weite Teile der Küste sind mit Fynbos -Wäldern bewachsen, die Trockenheit und häufige Buschbrände gut überstehen. Zahllose Erika-Arten und Proteas stehen jetzt am Ende des Frühlings  in voller Blüte. Von der Küste fahren wir nun etwas ins Landesinnere, in das Zentrum der Weinregion von Südafrika, nach Stellenbosch. Das mediterrane Klima dieser Gegend hat Südafrika zu einer der ganz großen Weinproduzenten gemacht und hier gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Weingütern. Wir machen eine Weinverkostung im Bergkleder- Gut und schauen uns die weitläufigen in den Berg gebauten Weinkeller an.  In dem bereits 1679 gegründeten Ort finden sich auch viele historische Gebäude und ein interessantes Museum. Vier verschieden alte Häuser ( das älteste von 1709) sind entsprechend ihrer Zeit möbliert und mit vielfältigem Hausrat versehen. Richtig interesamt ist auch der Krämerladen Oom Samie, in dem die Stellenboscher seit 1904 einkaufen. Von Stellenbosch machen wir einen kurzen Abstecher ins kleine beschauliche Franschhoek. In diesem Tal hatten sich vor mehr als 300 Jahren die französischen Hugenotten angesiedelt, aus ihrer Heimat hatten sie Weinstöcke mitgebracht und auch heute noch wird hier belgische Schokolade hergestellt. Da wir hier keinen Campingplatz gefunden haben, ging es gleich weiter durch das Weinanbaugebiet nach Paarl. Der Ort hat seinen Namen nach den am Ort liegenden Bergen erhalten, deren Granitkuppen bei Regen wie Perlen glänzen sollen. Wir fahren natürlich auch auf den Berg, der nach dem Uruluru der zweitgrößte Granitfelsen der Welt sein soll. Die Aussicht reicht von hier über weite Weinanbaugebiete bis zum Tafelberg von Kapstadt.  An einem Ausläufer wurde1975 das Africaan-Taal-Monument errichtet, ein Symbol für die Entwicklung und Verbreitung der Sprache Africaans. Diese vom Cap-Dutch abgeleitete Sprache wird vor allen von den europäisch-stämmigen weißen Einwohneren Südafrikas gesprochen und hat Bestandteilen mehrerer  europäischer, afrikanischer und indonesischer Sprachen. Nahe bei Paarl finden wir einen Campingplatz und da Freitag ist geht es hier rund. Der Platz ist weiträumig mit vielen Parzellen, jede hat Strom und ordentliche Waschhäuser sind auch da. Es gibt wie auf allen Plätzen ein paar Charletts, also Ferienhäuser, aber die Südafrikaner sind begeisterte Camper. Die meisten kommen mit Zelt, viele haben diese Bushcamper, geländegängige Klappzelt-Anhänger und Wohnwagen, meist mit Hubdach, gibt es auch ein paar. Wohnmobile sind, wenn überhaupt meist Mietfahrzeuge für die ausländischen Touristen. Die deutsche Campermentalität schöner, größer, teurer und neuer scheint hier noch nicht präsent. Während wir in Europa mit unserem kleinen Bulli zwischen all den riesigen Wohnmobilen schon mal belächelt werden (so nach dem Motto: Mit sowas bin ich gefahren, als ich 18 war- O-Ton), hat man hier sofort Kontakt auf Augenhöhe.  In Südafrika gibt es über 800 Campingplätze, meist privat und gut ausgestattet, bisher hatten alle einen Pool oder Meer-Zugang und bisher waren auch alle, außer in den NP, unter weißem Management. Viele sind mit sehr viel Liebe eingerichtet, das geht dann teilweise bis zu Rüschendecke auf dem Spühlkasten.  Die Preise liegen in der Vorsaison  im Durchschnitt bei 15€ pro Site, manchmal auch weniger und für Pensionäre gibt es fast immer ein paar % Discont. Richtig teuer wird es in der Ferienzeit, also in Dezember.
Von Paarl fahren wir am Sonntag nach Kapstadt in den Botanischen Garten, dann am Nachmittag gibt es dort immer ein Konzert. Vorher schauer wir uns aber den Park an, denn hier sind alle Klimazonen Südafrikas mit der entsprechenden Pflanzenwelt vertreten. Und jetzt im Frühling mit den vielen prachtvollen Blüten ist das wirklich sehenswert. Zur Übernachtung geht es auf einen leider nicht so tollen Campingplatz im Süden der Stadt, aber wir wollen ja sowieso in diese Richtung. Am Morgen starten wir unsere Rundfahrt um die Kap-Halbinsel. Zunächst geht es an der False Bay immer an der Küste entlang nach Süden. In Boulders Beach tummeln sich mal wieder so einige Pinguine und am Kap der Guten Hoffnung wird es dann trotz stürmischen Wetter richtig voll. Wir klettern zunächst auf den Cape Point mit dem Leuchtturm, 200m tiefer schlägt die Brandung donnernd gegen die Felsen. Von hier aus geht ein Wanderweg zum Kap der Guten Hoffnung, aber nach ein paar 100m kommt eine tiefdunkle Wolke über den Kamm, die ersten Tropfen fallen. Auf dem Rückweg zum Auto werden wir nass bis auf die Haut, den die Regencapes hatten wir ½ Stunde vorher bei Sonnenschein nicht eingepackt. Früh am nächsten Morgen fahren wir wieder in den NP und haben mit dem Wetter mehr Glück. Wir sind die ersten am Kap und haben den Felsen bei der Wanderung ganz für uns.





Am Mittag geht es auf der westlichen Seite der Kap-Halbinsel immer an der Küste entlang wieder in Richtung Kapstadt. Hinter Noordhoek beginnt eine der schönsten Küstenstrecken. Italienische Kriegsgefangene haben in die felsige Küste eine Straße bis Hout Bay gebaut. Auf 10km schlängelt sie sich in 114 Kurven 150m über dem Meer und bietet zahlreiche schöne Aussichtspunkte. Am Fischereihafen von Hout Bay gibt es für uns wieder leckeren fish and chips. Für den 23.11. steht der Tafelberg auf dem Programm. Die Sicht ist gut, der Berg nicht wolkenverhangen, um den all-morgentlichen Verkehrsstau auf der Autobahn zu vermeiden, fahren wir früh zum Parkplatz der Talstation und machen dort erst einmal Frühstück. Anschließend geht es mit dem Shuttle-Bus zur Station und dann heißt es erst mal anstehen. Eine Stunde später haben wir unsere Karten und es geht mit der Seilbahn auf den über 1000m hohen Tafelberg. Die Kabine bietet 65 Personen Platz und dreht sich auf dem Weg nach oben einmal um die eigene Achse. Damit kann unterwegs  jeder einen Blick auf die Stadt werfen. Von oben hat man einen fantastischen Ausblick, nach einiger Zeit ziehen dichte Wolken über die Tafel. Die Sicht aus den Wolken auf die Stadt hinunter sieht schon toll aus. Wir wandern immer am Rand der 2km langen und rund 300m breiten flachen Tafel bis zum höchsten Punkt, dem 1086m hohen Maclear`s Beacon. Leider wollen am Nachmittag auch alle anderen Besucher wieder nach unten, also heißt es wieder anstehen, bis es abwärts geht. Wir schlafen wieder auf dem städtischen Campingplatz bei Muitzenberg und sind mal nicht die einzigen Camper.  Am nächsten Morgen ist Stadtbesichtigung angesagt. Es geht durch den großen Park der Stadt, den Company`s Garden, an der Kathedrale vorbei ins  Zentrum der Stadt mit Cityhall und Green Market Square. Anschließend statten wir der Waterfront mit Hafen und vielen Restaurants einen Besuch ab. An verschiedenen Stellen treten afrikanische Musikgruppen auf. Der Bereich ist die eigentliche Touristenmeile der Stadt, aber heute gibt es noch einen besonderen Anlass für die vielen Besucher. Kapstadt ist ein Etappenziel der Volvo Ocean Race, eine der großen Segelregatten rund um die Welt und heute ist auch die Ankunft  des ersten Seglers, der von Portugal gestartet ist. Der Zieleinlauf ist unspektakulär noch vor der Hafeneinfahrt, das zweite Boot kommt erst irgendwann in der Nacht an.  Dazu gibt es aber auch ein Rahmenprogramm und so können wir an einem aufgeschnittenen Exemplar auch mal des Innere eines dieser High-Tech- Boote anschauen. Das Ganze hat dann doch etwas länger gedauert und so machen wir uns auf den Rückweg zum Auto. Das letzte Stückchen durch den Park sind dann schon keine Touristen mehr zu sehen. Die Dämmerung kommt so langsam und die ersten Parkbänke werden für die Nacht reserviert, aber ein paar Sicherheitsleute sind ja auch noch auf der Straße.  Nach so viel Pflaster wollen wir am noch einmal Wandern gehen. Wir  klettern auf den Lions-Head, dem 699m hohen Berg zwischenTafelberg und der Waterfront. Die Strecke ist interessant, die Aussicht super und auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher zum Signalhill. Hier ertönt jeden Tag um 12 Uhr ein Kanonenschlag, nach dem in früheren Zeiten die Uhren für die Navigation auf den Segelschiffen gestellt wurden.  Nach über einer Woche Kapstadt und Umgebung fahren wir am  25.11. weiter an der Atlantik-Küste nach Norden.   In Melkbos-Strand finden wir einen netten Campinplatz mit schönem Schwimmbad dran. Der Platz liegt windgeschützt hinter Bäumen, denn leider weht an dieser Küste oft ein strammer Seewind. Unseren Strandspaziergang halten wir deshalb auch sehr kurz. Unser nächstes Ziel ist der kleine Ort Lambert`s  Bay. Direkt vor dem Hafen liegt Bird Island. Auf dieser kleinen Insel drängen sich zur Zeit fast 9000 Kaptölpel und dahinter noch mal unzählige Pelzrobben. Für die Tölpel beginnt gerade die Brutzeit. Während die ersten bereits auf ihren aus Guano errichteten Nestern brüten, sind andere noch beim Hochzeits-Tanz. Von einem kleinen Aussichtsturm kann man das Ganze super beobachten. Und natürlich kann man in diesem Fischerort auch toll Fisch und Calamaris essen. Wir fahren trotzdem am nächsten Morgen nach Clanwilliam am Rande der Ceder-Berge. Diese Region ist weltweit die einzige, in der der Rooibos-Tee wächst.  In der Teefabrik erfahren wir alles über Anbau und Herstellung und können auch die verschiedenen Teesorten und Teeprodukte probieren. Am Nachmittag testen wir auch gleich noch im Caffee einen Rooibos-Cappucino. Sieht aus wie ein Cappucino, schmeckt auch fast so, hat aber kein Koffein. Für die Nacht gibt es einem Campingplatz am Stausee. Wie überall im Süden des Landes, fordern auch hier diverse Merkblätter zum Wassersparen auf. Das Auto-Waschen und Rasensprengen aus der Leitung ist verboten, und auch das Duschen sollte auf 1 Minute beschränkt werden. Der Stausee ist nur noch zu 10% gefüllt und der tief unten liegende Wasserstand ist der Beweis dafür. Da die letzten Tage so richtig heiß geworden sind, erfrischen wir uns auch lieber im See als unter der Dusche. Gleich hinter den Ort erheben sich die wild zerklüfteten Ceder-Berge. Seit tausenden von Jahren siedeln in dieser Gegend die San und so finden sich am Sevilla Trail zahlreiche gut erhaltene Felszeichnungen. Für das Wochenende flüchten wir richtig in die Berge, nach 20km Piste landen wir im Cederberg-Nationalpark am Camp Algeria. Hier kann man unter hohen Eykalyptus-Bäumen in Schatten stehen und im angestauten Flüsschen ein erfrischendes Bad nehmen. Am Tage geht`s auf die Wanderung und am Abend brutzeln auf dem Braii die Würstchen.  Leider hatten wir nicht genügend Vorräte dabei, also fahren wir nach ein paar Tagen wieder hinunter, kaufen ein und such ein Stück weiter nördlich einen Platz am Meer. Am 12.12. geht es  nach einer Zwischenübernachtung in Springbock weiter zur namibischen Grenze.Wie bereits geschrieben, werden wir ja die Reise durch das südliche Afrika im Januar unterbrechen. Leider hatte ich vergessen, bei der Flugbuchung für den Januar noch mal die Tage durch zuzählen. Unsere visafreie Einreise nach Südafrika gilt für 90 Tage, der Rückflug im Januar liegt leider eine Woche zu spät. Also hätten wir mit einigem Aufwand ein südafrikanisches Visum beantragen können, oder wir reisen einfach vorher in ein anderes Land aus. Und so geht es nun durch das trockene  Namakwa Land über endlose Km zum einzigen Teerstraßen-Grenzübergang am  südlichen Ende Namibias nach Vioolsdrif.

Samstag, 4. Februar 2017

Marokko

Während wir in den vergangenen Jahren immer so im September/Oktober unsere Reise mit dem Bulli fortgesetzt haben, sieht der Plan in diesem Jahr etwas anders aus. Zunächst haben wir nach vielen Jahren mal wieder das Weihnachtsfest im Kreise unserer Familie verbracht. Anschließend gab es noch eine größere Familienfeier und eine Silvesterfeier mit Freunden hatten wir auch schon länger nicht. Wenn man über Jahre immer wieder längere Zeiten im Ausland verbringt, sollte man schon etwas Zeit in die Pflege von Freundschaften investieren. Wir haben unterwegs Reisende getroffen, die nach langen Touren viele Kontakte zu Freunden in der Heimat verloren haben. Wir wollten eigentlich noch im Januar eine längere Tour starten, haben dieses aber dann doch auf den Herbst 


verschoben. Da Ende Januar auch noch der Winter Einzug gehalten hat, ging es zum ersten Mal seit vielen Jahren zum Wintersport in dem Harz. Auf gut 900 Höhenmetern lag die weiße Pracht fast einen Meter hoch und nach anfänglichen Schwierigkeiten hat die Langlauftour mal wieder richtig Spaß gemacht.
Am 1.Februar sind wir dann endlich in Richtung Süden gestartet. Unser Ziel für den Rest des Winters soll das warme Marokko sein. Nach einem Zwischenstopp bei unserem Sohn in Leverkusen führt uns unser Weg im Eiltempo durch Luxemburg, Frankreich und Spanien bis nach Algeciras bei Gibraltar..
Leider haben wir unterwegs sehr viel Regen und sogar in Spanien sind die Nächte so kalt, dass wir am Morgen die Scheiben frei kratzen müssen. An einem Autobahn-Rastplatz entdecken wir ein Büro einer Fähr-Rederei. Für 170 € gibt es ein Ticket für Hin und Rückfahrt, außerdem füllt er uns gleich die Anmeldeformulare für die Migration und die Zollpapiere für das Auto aus. In Algeciras wird auch gleich noch einmal eingekauft, beim Stadtbummel gibt es Abendbrot in einer Bar. Mit der Speisekarte haben wir ein paar Probleme und die Erklärungen eines freundlichen Spaniers haben es in Anbetracht der heftigen Lautstärke der übrigen Gäste auch nicht leicht. Das Essen ist ok und wir finden einen Stellplatz am Rand der Stadt gegenüber dem Felsen von Gibraltar, leider auch wieder im Dauerregen.
 Am 11.02. geht es mit 2 Stunden Verspätung bei stürmischer See die 30km über die Meerenge zum neu erbauten marokkanischen Hafen Tanger Med. Irgendwie müssen sich wohl noch mehrere Fähren verspätet haben und nun alle gleichzeitig angekommen sein, denn auf die Einreise wartete eine ziemlich lange Schlange. Vielleicht lag es aber auch einfach nur daran, dass es Samstagnachmittag war und viele Marokkaner mit völlig überladenen Autos durch die Zollkontrolle wollten. Einen Transporter zu kontrollieren, der bis zum letzten Millimeter mit allen möglichen Sachen vollgestopft ist und dann noch auf dem Dach diverse Fahrräder unter einer Plane verbirgt, das ist schon eine Herausforderung. Nach 2 ½ Stunden haben wir es geschafft und über die Autobahn geht es flott rein nach Tanger. Wir waren schon einmal 2009 für einen 3 wöchigen Urlaub mit dem Bulli in Marokko. Aber das, was wir sehen, versetzt uns doch ins Staunen. Während in Deutschland in dem gleichen Zeitraum nicht mal der Flughafen Berlin fertig wird, sind hier ganze Stadtteile neu entstanden. Überall wird gebaut und neu sind auch die großen Marjane-Supermärkte am Rand der Stadt. In der Größe eines amerikanischen Wal-Mart-Marktes gibt es hier das komplette Sortiment, sogar Bier und Wein. Das haben wir vor 8 Jahren noch nicht gefunden. Und auch auf den Straßen hat sich einiges verändert: Dank Dekra gibt es auf den Straßen (außer den alt-ehrwürdigen Mecedes-Taxen) nur noch wenige ältere Autos. Das Land hat unter dem jungen König Hassan VI einen gewaltigen Sprung in die Moderne gemacht. Wir übernachten auf einem Stellplatz in Assilah und fahren bei heftigem Regen weiter nach Süden. Irgendwann muss doch mal das Wetter besser werden. Auch in Rabat, der Hauptstadt Marokkos, finden wir auch nahe der Medina einen Übernachtungsplatz, aber auch am Morgen hat der Regen noch nicht aufgehört. Casablanca umfahren wir auf dem weiten Autobahnring, denn außer dem berühmten Caffee aus dem Film-Mytos „Casablanca“ hat die 2,5 Mio-Stadt wenig zu bieten. Bei Oualida hat endlich die marokkanische Sonne den Sieg errungen, auf einem großen bewachten Parkplatz kann man bequem übernachten. Am Abend sind es über 30 Wohnmobile, die hier eine Zwischenübernachtung einlegen. Die meisten sind Franzosen, denn der Ort ist bekannt für seine guten Austern. Am Morgen wird auch außerdem frisches marokkanisches Brot bis vor die Autotür gebracht und Wasser und Entsorgung ist auch möglich. Da ein paar Sachen am Bulli gemacht werden müssen und der nahe lange Sandstrand neben der steilen wellenumtosten Klippen zum Spazierengehen einlädt, bleiben wir 2 Tage. Anschließend
geht es dicht an der grünen Küste entlang nach Safi. Gleich neben der Stadtmauer haben sich auf einem Hügel die Töpfer angesiedelt. In den Gassen liegt der eingeweichte Ton, in den Werkstätten werden neben den typisch Tagine-Töpfen auch alle anderen Arten von Gebrauchskeramik gefertigt und anschließend verziert. Überall stehen die Rohlinge zum Trocknen und gleich daneben wir auch schon der Brennofen mit Tamarindenbüschen vorgeheizt. In der kleinen Medina ist das Angebot überschaubar, aber wir holen uns ein paar gebratene Sardinen zum Mittag, denn Safi ist auch für seine Sardinenfischerei bekannt. Am Rande des Ortes liegen auch die Verarbeitungsbetriebe, bevor große Sulfat-Fabriken das Bild bestimmen. Den Touristenort Essaouira mit dem portugiesischen Fort hatten wir uns bei unserer letzten Reise ausführlich angesehen, also fahren wir weiter Richtung Agadir. 30km vor der Stadt stehen an der Steilküste einige Wohnmobile für die Nacht und wir machen auch eine Pause. Auf den letzen 200km ist es endlich merklich wärmer geworden. Während im Wasser die Surfer auf ihre perfekte Welle warten, können wir hier nun endlich (am 18.02.) mal wieder draußen frühstücken. Hier in dieser Gegend war vor ein paar Jahren die Platte, ein Stellplatz für Wohnmobile, wo etliche Hundert Fahrzeuge, vor allem Franzosen, die winterlichen Monate verbracht haben. Da vor allem das Problem der Entsorgung nicht geklärt war, wurde dieser Platz geschlossen, ein Hotelkomplex soll dort nun wohl entstehen. Nach einem Einkauf bei Agadir sollte bei Tifnite nach unserem Womo-Führer ein Stellplatz am Meer sein, dort wurden wir fort geschickt. Im Dunkeln sind wir dann in Sidi-Wassay auf einem Camping gelandet. Der Platz ist sehr abgelegen, sauber aber auch teuer. Ein reiner Stellplatz eben, ohne Schatten und mit leerem Pool. Auf dem Weg weiter nach Süden geht es hinter Tiznit immer an der Küste entlang. Wir sehen auf einer Wiese gleich hinter den Dünen ein paar Fahrzeuge. Über eine Piste geht es vor, leider ist der Untergrund so locker, dass es nach einem kurzen Stopp nicht mehr weiter geht. Also Luft runter von den Reifen und schon stehen wir auch hinter den Dünen. Vor uns haben etliche junge Leute mit ihren ausgebauten LKW eine richtige Wagenburg gebildet. In der Mitte ein paar Biertisch-Garnituren neben dem Lagerfeuer. Zum Nachmittag kommen zu ihren 8 Fahrzeugen noch 2 große dazu. Wahrscheinlich hat der Besitzer des Geländes mit dieser Art Camper schon schlechte Erfahrungen gemacht, denn wenig später erscheint er und erklärt, dass der Platz am nächsten Tag zu räumen ist. Also müssen auch wir weiter, obwohl wir grundsätzlich nie Müll o.ä. an unserem Platz zurück lassen. Am Plage Legzira schauen wir uns ein großes Felsentor an, das die Wellen am Ufer aus dem roten Gestein geschaffen haben. Ein großer Trümmerberg gleich daneben zeugt von einem weiteren ehemaligen Tor, das wohl erst vor kurzem eingestürzt ist. In Sidi Ifni finden wir gleich hinter dem Strand einen gemütlichen Camping. Die kleine Stadt wurde von den Spaniern gegründet und hat mit ihren breiten Treppen und offenen Straßen dieses Flair erhalten. Wir bleiben ein paar Tage und lassen uns die Sardinen und Calamaris an einer Fischküche am Fischmarkt schmecken. AmWochenende findet ein riesiger Markt gleich daneben statt. Unter großen Planen findet sich hier alles, was man zum Leben braucht. Am Sonntag, kurz vor dem Abbauen des Marktes schlendern wir noch einmal durch die Stände, schauen einer Schlangen-Beschwörerin zu und erstehen fürnur 2 Dirham, also 20 Cent 3 kg Mandarinen. (Normal sind 5Dh/kg) .Hinter Guelmim statten wir dem Plage Blanche einen Besuch ab. Der Strand ist zwar nicht mehr ganz weiß, leider haben wir auch meist heftigen Wind, wir finden trotzdem an dem einmündenden Fluss einen guten Platz. Das Auto dient als Windschutz, das Sonnensegel gibt uns Schatten und am Abend brutzeln die Würstchen und Kartoffel- oder Auberginien-Scheiben auf dem Grill. Nach ein paar Tagen kommt dichter Nebel auf und wir ziehen weiter. Bei Tan Tan mündet die Draa ins Meer. Die Gegend ist trocken und steinig, wir übernachten im Nebel neben einer Polizeistation direkt an der Steilküste. Eigentlich soll hier erst ab April der Nebel aufziehen, denn der kalte Kanarenstrom an der Küste trifft auf die heiße trockene Festlandsluft. Der Nebel liegt wie eine Wand über dem Meer und hört 100m landeinwärts auf. Wir fahren auf einer Piste parallel zum Ufer bis nach El Quatia und haben immer die Wand neben uns. Unterwegs gibt es sogar mal ein paar Kamele zu sehen, denn die sind hier nicht mehr so häufig. Den großen Kamelmarkt von Guelmim gibt es schon ein paar Jahre nicht mehr. 200km weiter beginnt schon die Westsahara, aber die Strecke ist ziemlich eintönig. Also fahren wir lieber wieder zurück durch das moderne Tan Tan nach Guelmim und dann weiter ostwärts bis Icht. Von hier wollen wir auf einer anfangs kleinen Straße, später Piste nach Norden in den Antiatlas. Die Straße führt immer durch ein trockenes Flußtal, dass immer wieder mal von Oasen unterbrochen wird. Dann geht es steil nach oben und ab Izerbi folgt eine Flußoase auf die andere. Die Straße windet sich zeitweise etwa in Bullibreite durch dichte Palmenhaine in gut 1200m Höhe. Kleine Dörfer liegen wie an den Fels geklebt. Die Frauen sind hier ganz anderes gekleidet , wie an der Küste,
Fotos mögen sie alle nicht. Vor  geht es dann wieder steil in das weite Tal der Ameln hinunter. Hier werden Mandeln angebaut, das Mandelblütenfest ist leider schon vor ein paar Wochen gewesen. In der Mitte des Tales liegen verwitterte Granitformationen, die ein belgischer Künstler vor Jahren teilweise blau angestrichen hat. Das sieht schon bizarr aus, aber über Kunst lässt sich eben streiten. Wir finden dort aber einen gemütlichen Schattenplatz und bleiben ein wenig.
Durch das Tal über die umliegenden Berge kann man schön wandern und durch die Höhenlage von etwas über 1200m ist es auch bei Sonne nicht allzu heiß. Am Sontag den 12.3. besuchen wir Tafraoute und müssen feststellen das in diesem Jahr das Mandelblütenfest nicht wie im Internet angegeben im Februar war, sondern genau am vergangenen Wochenende. Schade, dass nicht wenigstens an der Straße ein Plakat gestanden hatte. Die Bühne im Ort wird gerade abgebaut, aber die Stände und das große Festzelt stehen noch. Also schauen wir uns noch etwas um, finden zwar keine Mandeln, kaufen dafür aber ein paar Datteln und hören einer Trommelgruppe zu. Im örtlichen Basar sind die Schuster fleißig am arbeiten, ein paar Schuhe nehmen wir gleich mit. Für den Abend finden wir ein einfaches gutes Restaurant und lassen uns die Tajine und den Couscous gut schmecken. Neben dem Campingplatz stehen hunderte Wohnmobile und wir finden dort auch noch einen Platz. Für ein Euro Standgebühr kommt an nächsten Morgen sogar der Bäcker über den Platz und verkauft frisches Brot zum Frühstück. Es geht weiter durch den Anti Altas. Nördlich von Tafraoute liegt das fruchtbare Tal der Ameln und hier gibt es auch ausgedehnte Mandelplantagen. Die Ortschaften liegen meist am Rande des Tales, oft überragt von den Resten einer Speicherburg. Hier konnten sich die Einwohner bei den zahlreichen Überfällen in Sicherheit bringen und hier wurde auch das Saatgut sicher verwahrt. Durch trockene Hochtäler geht es über einsame schmale Straßen nach Taliouine und dann über die Nationalstraße Richtung Ouarzazate. Kurz vor dem Ort biegen wir ab zum Ksar Ait-Ben-Haddou. Der Lehm-Ksar mit seinem hohen Lehn-Türmen hat bereits für viele Hollywood-Filme als Kulisse gedient und auch Games of Thrones wurde hier gedreht. Hinter Ouarzazate beginnt die Route der Kasbahs, meist viereckige mit Türmen versehene Lehmkomplexe. Leider werden viele von ihnen nach den Regenfällen nicht mehr instand gesetzt, viele sind nur noch Ruinen. Von der Straße unternehmen wir einen Ausflug in die enge Dades-Schlucht und am nächsten Tag in die Todra-Schlucht. Am Ausgang der Schlucht, in Tinghir geht es leider erst einmal in eine Werkstatt, der Auspuff muss geschweißt werden. Über eine kleine Straße nach Alnif steuern wir das Sandwüstengebiet von Erg Chebbi an. Hier erwarten uns ein paar alte Bekannte, Conny und Friedrich. Wir können direkt zwischen den Sanddünen auf einem kleinen Campingplatz stehen. Bei einer Jeep-Safari geht es gemeinsam durch die Sandwüste, über Steinpisten, durch verlassene Dörfer in Richtung der algerischen Grenze. Hinter einer Blei-Mine suchen wir Fossilien und Mineralien und werden sogar fündig. Am nächsten Tag wollen wir die mit 150m höchste Düne Marokkos besteigen. Früh am Morgen geht es los, als wir oben sind, wird auf dem Gipfel gerade das Ziel einer Motoradrally aufgebaut. Wer den steilen Anstieg mit dem Motorrad nicht schafft, muss die letzten paar Meter zu Fuß durch den Sand krabbeln. Wie auch wir feststellen müssen, ist das gar nicht so einfach, denn bei jedem Schritt nach oben, geht es mindestens einen halben im rutschenden Sand wieder zurück. Die Aussicht entschädigt für die Mühen. Nach ein paar Tagen finden wir einen Platz, der neben die Aussicht auf die Dünen auch noch einen erfrischenden Pool bietet. Hier verbringen wir einige Tage, überstehen auch mal einen kleinen Sandsturm und lassen es uns richtig gut gehen. Zwischendurch geht es immer mal wieder in die Dünen, denn hier starten auch viele Kameltouren in ein Wüstenbiwak.