Da wir unser Auto für den Sommer in Malaysia parken wollen, müssen wir einmal komplett von Norden nach Süden durch Thailand hindurch. Zunächst geht es aber ganz hoch zum Länderdreieck Thailand-Laos-Myanmar(früher Birma). Bevor relativ spät hierher Straßen gebaut wurden, war diese entlegene Ecke des Landes das berüchtigte Goldene Dreieck. Hier war das weltweit größte Opium-anbaugebiet, im Museum erfährt man vieles aus dieser Zeit. Am nächsten Tag muß ich bei einer Routinekontrolle feststellen, dass am Bulli eine Hinterradfeder eines der vielen laotischen Schlaglöcher nicht überstanden hat und gebrochen ist. Mal sehen, ob die provisorische Reparatur die nächsten paar tausend km hält. Auf dem Weg nach Chiang Ray machen wir an einem Museumsdorf der Bergvölker halt. In der gesamten Bergregion dieser Gegend leben viele verschiedenartige Völker. Hier darf man mal fotografieren und sieht nicht nur die Arbeitsbekleidung sondern auch noch die entsprechenden bunten Trachten. Neben weiteren kleinen Dorf gemeinschaften leben hier auch die Karen, bekannt für ihre Langhals-Frauen.
Chiang Rai ist eine relativ kleine Stadt im Norden
von Thailand. Wir haben uns diese Stadt extra ausgesucht, um hier das Songkran zu
erleben. Das traditionelle Wasserfest zum buddhistischen Neujahr findet
in der heißesten Jahreszeit um den 13.April statt. Um gereinigt in das
buddhistische Jahr 2558 zu gelangen wird viel Wasser gebraucht. Ausgerüstet mit Wasserpistolen oder Eimern wird an diesen Tagen jeder nass. Bei
dem Umzug durch die Stadt werden zunächst die Buddhas mit Wasser gereinigt,
dann bekommen auch die Schönheiten auf den Festwagen, die Kapellen und auch
alle anderen ihr Wasser ab. Und anschließend beginnt wie schon am Vorabend
wieder die Wasserschlacht. An der Straße stehen große Behälter zum Nachfüllen
und dann geht es rund. Jeder der die Straße entlang geht oder fährt ist nass.
Und die Thais auf den Pickup`s haben natürlich große Fässer dabei, um sich
entsprechend revanchieren zu können. Immer wieder kommen große Wasserwagen und
bringen Nachschub und als Überraschung schwimmt in so manchem Fass auch noch
ein großer Eisblock. Das ist alles ein Riesenspaß und natürlich werden auch wir
so richtig nass. Das Neujahr wird hier überall so über mehrere Tage gefeiert. Bei unserer Weiterfahrt wurden wir unterwegs
in so manchem Dorf mit einem Eimer Wasser überrascht. Wenn dann mal das Fenster
nicht schnell genug zu war, konnte man froh sein, das T-Shirt und Sitze bei der
Hitze schnell wieder trocknen. Hier in
der Nähe gibt es auch einige Elefanten-Camps und auch wir wollten einmal die
Aussicht vom Rücken eines Elefanten genießen. Vor 50 Jahren gab es inThailand
noch über 10.000 Arbeitselefanten, heute kann man an vielen Orten eine kürzere
oder längere Tour buchen. Das Ganze ist eine ziemliche Schaukelei, aber doch
schon beeindruckend. Für Edith gab es sogar noch eine kleine Extrarunde als Mahut
hinter dem Elefantenkopf. Auf dem Rückweg haben wir hinter Chiang Rai dem Wat
Rong Khun einen Besuch abgestattet. Der ganz in Weiß gehaltene Komplex thematisiert die Dämonen der modernen
Welt auf teils schockierende Weise. Von dem kleinstädtischen Chiang Rai geht es
hinunter in das laute Chiang Mai. Die
von einem Wassergraben und einer noch teilweise erhaltenen Stadtmauser umgebene
Altstadt beherbergt eine Vielzahl
schöner Tempel. Am Sonntag verwandelt sich die Hauptstaße in einen großen
lebendigen Nachtmarkt mit einem vielfältigen Angebot und auch etwas Kultur. Um
18 Uhr ertönt aus den Lautsprechern die Nationalhymne, alle bleiben stehen,
keiner spricht mehr und die Thais singen mit. Ach, und wie bei allen anderen
großen öffentlichen Veranstaltungen gilt auch hier absolutes Rauch- und
Alkoholverbot. Dafür kann man an jeder Ecke leckere Essen und Fruchtshakes
genießen. Und Trinken muss man hier
viel. Der April ist der heißeste Monat im Jahr und Zentralthailand die heißeste
Ecke des Landes. Bei knapp 40°C im Auto unterwegs und gut 30° in der Nacht versuchen
wir relativ zügig Richtung Meer zu kommen.
Unser erster Stopp ist die Wiege Thailands, Sukhothai. Unter König
Ramkhamhaeng entstand hier im
11.Jhdt das erste große Staatsgebilde
und die Thai-Schrift. Ceylonesische Mönche verbreiteten den Buddhismus, eine
mächtige Stadt mit imposanten Tempeln , Palästen, Stadtmauern und weiten Wasserflächen
wurde errichtet. Wir starten wegen der Hitze morgenskurz nach 6 Uhr mit unserer
Besichtigungstour. Innerhalb der
Stadtmauer sind die Reste von 16 Tempeln
zusehen, im Umkreis liegen noch weitere, allerdings weniger gut erhaltene
Überreste. Die Stadt unterlag im 14.Jhd dem aufstrebenden Ayatthaya, dem
nächsten Ziel kurz vor Bangkok. Auch hier gibt es viele über das Stadtgebiet
verteilte Temlpel zu bewundern. So findet man hier den größten Bronze-Buddha Thailands
und einen der größten liegenden Stuck-Buddhas, der, nach dem das Kloster
abgebrannt ist, unter freiem Himmel ruht. Über 400 Jahre war hier die
Königsstadt des siamesischen Reiches. Ein paar km weiter liegt in Ban Pa In der
Sommerpalast der königlichen
Familie, der auch jetzt noch zeitweise für Audienzen genutzt wird. Nach so viel Kultur wollten wir auf noch
etwas das Meer genießen. Auf dem Weg
hinunter nach Malaysia haben wir an einigen Stellen ein paar Badepausen
eingelegt
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