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Samstag, 11. April 2015

Thailand 2


Da wir unser Auto für den Sommer in Malaysia parken wollen, müssen wir  einmal komplett von Norden nach Süden durch Thailand hindurch.  Zunächst geht es aber ganz hoch zum Länderdreieck Thailand-Laos-Myanmar(früher Birma). Bevor relativ spät hierher Straßen gebaut wurden, war diese entlegene Ecke des Landes das berüchtigte Goldene Dreieck. Hier war das weltweit größte Opium-anbaugebiet, im Museum erfährt man vieles aus dieser Zeit. Am nächsten Tag muß ich bei einer Routinekontrolle feststellen, dass am Bulli eine Hinterradfeder eines der vielen laotischen Schlaglöcher nicht überstanden hat und gebrochen ist. Mal sehen, ob die provisorische Reparatur die nächsten paar tausend km hält. Auf dem Weg nach Chiang Ray machen wir an einem Museumsdorf der Bergvölker halt. In der gesamten Bergregion dieser Gegend leben viele verschiedenartige Völker. Hier darf man mal fotografieren und sieht nicht nur die Arbeitsbekleidung sondern auch noch die entsprechenden bunten Trachten. Neben weiteren kleinen Dorf gemeinschaften leben hier auch die Karen, bekannt für ihre Langhals-Frauen.


Chiang Rai ist eine relativ kleine Stadt im Norden von Thailand. Wir haben uns diese Stadt extra ausgesucht, um hier das Songkran zu erleben. Das traditionelle Wasserfest zum buddhistischen Neujahr  findet  in der heißesten Jahreszeit um den 13.April statt. Um gereinigt in das buddhistische Jahr 2558 zu gelangen wird viel Wasser gebraucht. Ausgerüstet  mit Wasserpistolen oder  Eimern wird an diesen Tagen jeder nass. Bei dem Umzug durch die Stadt werden zunächst die Buddhas mit Wasser gereinigt, dann bekommen auch die Schönheiten auf den Festwagen, die Kapellen und auch alle anderen ihr Wasser ab. Und anschließend beginnt wie schon am Vorabend wieder die Wasserschlacht. An der Straße stehen große Behälter zum Nachfüllen und dann geht es rund. Jeder der die Straße entlang geht oder fährt ist nass. Und die Thais auf den Pickup`s haben natürlich große Fässer dabei, um sich entsprechend revanchieren zu können. Immer wieder kommen große Wasserwagen und bringen Nachschub und als Überraschung schwimmt in so manchem Fass auch noch ein großer Eisblock. Das ist alles ein Riesenspaß und natürlich werden auch wir so richtig nass. Das Neujahr wird hier überall so über mehrere Tage gefeiert.  Bei unserer Weiterfahrt wurden wir unterwegs in so manchem Dorf mit einem Eimer Wasser überrascht. Wenn dann mal das Fenster nicht schnell genug zu war, konnte man froh sein, das T-Shirt und Sitze bei der Hitze schnell wieder trocknen.  Hier in der Nähe gibt es auch einige Elefanten-Camps und auch wir wollten einmal die Aussicht vom Rücken eines Elefanten genießen. Vor 50 Jahren gab es inThailand noch über 10.000 Arbeitselefanten, heute kann man an vielen Orten eine kürzere oder längere Tour buchen. Das Ganze ist eine ziemliche Schaukelei, aber doch schon beeindruckend. Für Edith gab es sogar noch eine kleine Extrarunde als Mahut hinter dem Elefantenkopf. Auf dem Rückweg haben wir hinter Chiang Rai dem Wat Rong Khun einen Besuch abgestattet. Der ganz in Weiß gehaltene  Komplex thematisiert die Dämonen der modernen Welt auf teils schockierende Weise. Von dem kleinstädtischen Chiang Rai geht es hinunter in das laute  Chiang Mai. Die von einem Wassergraben und einer noch teilweise erhaltenen Stadtmauser umgebene Altstadt  beherbergt eine Vielzahl schöner Tempel. Am Sonntag verwandelt sich die Hauptstaße in einen großen lebendigen Nachtmarkt mit einem vielfältigen Angebot und auch etwas Kultur. Um 18 Uhr ertönt aus den Lautsprechern die Nationalhymne, alle bleiben stehen, keiner spricht mehr und die Thais singen mit. Ach, und wie bei allen anderen großen öffentlichen Veranstaltungen gilt auch hier absolutes Rauch- und Alkoholverbot. Dafür kann man an jeder Ecke leckere Essen und Fruchtshakes genießen.  Und Trinken muss man hier viel. Der April ist der heißeste Monat im Jahr und Zentralthailand die heißeste Ecke des Landes. Bei knapp 40°C im Auto unterwegs und gut 30° in der Nacht versuchen wir relativ zügig Richtung Meer zu kommen.  Unser erster Stopp ist die Wiege Thailands, Sukhothai. Unter König Ramkhamhaeng  entstand hier im 11.Jhdt  das erste große Staatsgebilde und die Thai-Schrift. Ceylonesische Mönche verbreiteten den Buddhismus, eine mächtige Stadt mit imposanten Tempeln , Palästen, Stadtmauern und weiten Wasserflächen wurde errichtet. Wir starten wegen der Hitze morgenskurz nach 6 Uhr mit unserer Besichtigungstour. Innerhalb der Stadtmauer  sind die Reste von 16 Tempeln zusehen, im Umkreis liegen noch weitere, allerdings weniger gut erhaltene Überreste. Die Stadt unterlag im 14.Jhd dem aufstrebenden Ayatthaya, dem nächsten Ziel kurz vor Bangkok. Auch hier gibt es viele über das Stadtgebiet verteilte Temlpel zu bewundern. So findet man hier den größten Bronze-Buddha Thailands und einen der größten liegenden Stuck-Buddhas, der, nach dem das Kloster abgebrannt ist, unter freiem Himmel ruht. Über 400 Jahre war hier die Königsstadt des siamesischen Reiches.  Ein paar km weiter liegt in Ban Pa In der Sommerpalast der königlichen Familie, der auch jetzt noch zeitweise für Audienzen genutzt wird.   Nach so viel Kultur wollten wir auf noch etwas das Meer genießen.  Auf dem Weg hinunter nach Malaysia haben wir an einigen Stellen ein paar Badepausen eingelegt