Der Hauptort der Insel ist das 1786 von den Briten
gegründete George Town. Hinduistische und buddhistische Tempel, Moscheen und
christliche Kirchen, Wohngebäude von Malaien, Europäern, Chinesen und Indern
zeugen vom multikulturellen Erben der Stadt. Wir erwischen für unseren Besuch
einen richtig heißen Tag und verschieben den Rundgang durch den historischen
(weltkulturerbe)Stadtkern auf einen späteren Besuch. Im Norden der Stadt liegen zwei buddhistische
Tempel, ein thailändischer mit einem 33m langen liegenden Buddha und gegenüber
ein burmesischer Tempel. Zum Nachmittag
bummeln wir durch den etwas kühleren botanischen Garten der Stadt mit den
vielen frechen Affen. Hier haben wir auch gleich einen passenden
Übernachtungsplatz gefunden. Am Morgen verlassen wir die Insel über die zweite
nur 8 km lange Brücke und kaufen im
riesigen Tesco-Supermarkt im gegenüberliegenden Butterworth noch mal richtig ein.
Das Einkaufen ist in Malaysia wegen dem kolonialen Erbe übrigens relativ
einfach. Viele Malaysier sprechen gut
englisch, sie verwenden lateinische Buchstaben und fast alle Verpackungen sind
auf der Vorderseite malaysisch und auf der Rückseite englisch bedruckt und
viele Wörter wurden einfach ins malaysische
übernommen, teh ist Tee und Wain ist ???
Wein. Das klappt allerdings nur sehr selten so toll. Für uns ging es anschließend auf
gut ausbebauten Straßen oder der mautpflichtigen Autobahn weiter
Richtung thailändischer Grenze nach Norden.
Auf der Strecke sind wir dabei nur noch sehr selten durch intakten Dschungel
gefahren, dafür wie überall im Land über viele km durch ausgedehnte
Palmölplantagen.( Ein Gutteil davon wird übrigens für die so ökologische
Biodiesel-gewinnung in Europa genutzt.) An der Grenze auf der malaysischen
Seite war es ganz schön voll, aber mit etwas Anleitung haben wir dann auch
unser Carnet fürs Auto abgestempelt bekommen.
2010 D-Türkei-Syrien-Jordanien-2011-Griechenland-Türkei-Bulgarien-Rumänien-Ukraine-Polen-D-Verschiffung- USA-Mexico-2012-Mexico-Guatemala-El Salvador-Nicaragua-Costa Rica-2013-Panama-Verschiffung-Kolumbien-Equador-Peru-Bolivien-Brasilien-Uruguay-Argentinien-2014-Chile-Bolivien-Uruguay-Argentinien-D-Verschiffung-Malaysia-2015-Thailand-Kambodscha-Laos-Thailand-Myanmar-Indien-Nepal-2016-Indien-Pakistan-Iran-Türkei-D-2017-D-Marokko-D Verschiffung D-Südafrika-Namibia-2018-Südafrika-D-Südafrika-Namibia-Botswana-Südafrika-Swasiland-D- Südkorea-Australien-2019-Vietnam-D-Polen-Litauen-Lettland-Estland-Russland-Aserbaidschan-Georgien-Türkei-Iran-VAE-Oman-VAE-Corona-Zwangspause-VAR-Oman
Dienstag, 30. Dezember 2014
Malaysia
Endlich, am 23.12.2014 haben wir unseren Bulli wieder. Am 22.12.waren wir noch einmal bei unsrem Logistikpartner, am nächeten Tag hat uns Andrew vom Bahnhof abgeholt und nach dem Bezahlen ging es direkt zum Hafen. Der Container stand schon da, wurde geoffnet und alles war in Ordnung. Die Zollabfertigung war in ein paar Minuten erledigt , ein Sück weiter wurde der leere Tank gefülltund schon konnte es losgehen. Um wieder alles einzuräumen hatten wir uns ein paar km nördlich einen kleinen Strand ausgesucht.Am 24.12. Heilig Abend, konnten wir in einer kleinen Garküche gemütlich essen. Der 25.12. ist auch hier ein Feiertag, auf der Wiese wurden viele Stände aufgebaut, für die Kinder gab es eine Hüpfburg und natürlich konnte man mal wieder so einiges Unbekanntes probieren. Der Strand war leider nicht zum Baden geeignet, dafür gab es jede Menge Muscheln im knietiefen Schlamm/Lehm. Am 27.12. sind wir nach Putra Jaya, dem Regierungssitz von Malaysia gefahren. Die Stadt wurde erst 1995 etwa 40 km südlich von KL errichtet, ausgelegt für 300.000 Einwohner, leben hier erst 45.000.angelegt. Das heißt leere Straßen und freie Parkplätze, ideal um sich langsam an den Linksverkehr zu gewöhnen. Die Stadt ist sehr weiträumig und mit vielen großen künstlichen Wasserflächen angelegt. Direkt am Wasser liegt aich die 15.000 Menschen fassende pinkfarbene Putra-Moschee. Wir waren in diesen Ort gefahren um hier Sylvester mit dem landesweit größen Feuerwerk zu feiern. Leider hat uns der Monsun einen Strich durch die Rechnung gemacht. Während wir hier an der Westküste an fast jeden Nachmittag wegen einem Schauer im Auto bleiben oder in ein Einkaufscenter flüchten, wurden an der Ostküste, also nur 300 Km weiter ganze Landstriche überschwemmt. 100.000 Menschen sind in
Notunterkünften untergebracht, Orte von der Außenwelt abgeschnitten. Bei solch
einer nationalen Katastrophe wurden in Malaysia auch alle
Sylvester-Feierlichkeiten abgesagt. Wir sind trotzdem geblieben und am
Silvesterabend auf den großen Platz vor der Putra-Moschee gefahren. In der
Moschee gab es sogar auf einer Bühne etwas Musik, auf dem großen Platz davor
jede Menge Menschen, die dort herum bummelten oder für die Kinder Elektroroller
ausliehen. Um Mitternacht passierte dann überhaupt nichts, ich dachte schon,
meine Uhr geht falsch. Ein paar
Ausländer wünschten sich ein glückliches neues Jahr (wir natürlich auch) und
alle gingen gemütlich nach Hause. Im
Auto haben wir dann erst mal mit einem Glas (alkoholfreiem) Sekt auf das neue
Jahr angestoßen. Wir haben ja schon so einige Jahreswechsel in verschiedenen
Ländern verbracht, aber so unspektakulär war noch keines. Am nächsten Tag sind
wir in Richtung Norden aufgebrochen. In der Mitte der malayischischen Halbinsel
erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung ein Mittelgebirgszug mit Höhen um die 2000
m. Unsere Strecke führte uns in die
Cameron Highlands, etwa 200km nördlich von KL. Hinter Tapah verlassen wir die
gut ausgebaute Landstraße und biegen in eine schmale kurvenreiche Bergstraße. Auf Grund der Höhenlage bietet sich für tropische
Verhältnisse ein angenehmes Klima um die 25 °C. Während der Kolonialzeit war
die Gegend ein beliebtes Ausflugsziel
der Briten. Im indisch geprägten
Tanah Rata finden wir einen schönen Stellplatz als Ausgangspunkt für
ausgedehnte Wanderungen durch die umliegenden Bergwälder. In den Orten wird
viel Landwirtschaft betrieben,wegen der Temperaturen wachsen hier Gemüse
(Tomaten, Kohl ), aber auch Rosen und Erdbeeren. Bekannt ist diese Gegend aber
vor allem wegen der ausgedehnten Teeplantagen. Hinter Binchang fahren wir einen
schmalen Weg zur Boh-Teeplantage,
schauen uns die Herrstellung des schwarzen Tees in der Fabrik an und trinken
zum leckeren Kuchen eine Tasse schwarzen Tee. In der kleinen abgelegenen
Siedlung gibt es neben der Fabrik auch gleich die Siedlung für die tamilischen
Teepflücker mit Tempel und Schule. Der
meiste Tee wird hier allerdings schon mit einer Maschine geerntet. Nach ein
paar Tagen angenehmer Kühle geht es wieder hinunter in die schwül-warme Ebene.
Bei Ipoh besuchen wir ein paar chinesische Höhlentempel (mit den dazu passenden Räucherstäbchen in allen Großen), bevor wir uns die von
einem Inder entworfene Moschee in Kuala
Kangsar anschauen. Natürlich erhält Edith wieder einen angemessene Bekleidung
für den Besuch. Die unweit des Sultans-Palastes
mit britischer Hilfe bebaute Moschee
gilt als eine der schönsten im Land. Auf dem Rückweg durch den Ort
passiert uns allerdings etwas sehr unschönes. Ein uns entgegenkommender erwachsener
Mopedfahrer wirft während der Fahrt einen Pflasterstein in Richtung unserer
Windschutzscheibe. Glücklicherweise war er zu schwer und schlägt uns 3cm
unterhalb der Scheibe ein Loch ins Blech. Ich denke, ich brauch über unsere
Gefühle in diesem Moment nicht viel schreiben. Wir waren ganze 2 Stunden in dem
Ort, hatten außer einem netten Gespräch mit einem Malayen ( über Fußball)
keinen Kontakt zu irgendjemanden. Da eigentlich der Islam als sehr gastfreundlich
gilt, finden wir keine vernünftige Erklärung für diesen Vorfall. In diesem Land
steht die Moschee in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem hinduistischen oder
chinesischen Tempel, oder einer Kirche. Vielleicht war ja jemand nach der
Rückkehr aus den ehemals so schönen Syrien noch immer auf dem Kriegspfad und
hoffen wir auf keine Fortsetzung.
Notdürftig abgedeckt ging es nach diesem Schrecken zu Bekannten an die
Küste. Die Beiden, Gisela und Lorenz, haben mit ihrem Auto ein schönes Eckchen
am Strand gefunden. Mit der Hilfe von Lorenz wurde erst einmal das Blech wieder
ausgebeult und das Loch mit Spachtel verschlossen. Den Abend konnten wir nach
langer Zeit mal wieder mit etwas deftigem vom Grill ausklingen lassen. (Die
großen Supermärtke bieten neben den Lebensmitteln für Muslime auch Non-Halal-Produkte
für die andersgläubige Bevölkerung an.)
Nach ein paar Tagen hieß es Abschied nehmen, es ging weiter nach Norden,
über eine 15km Lange Brücke auf die Insel Penang. Im Norden der Insel gibt es noch einen großen
Nationalpark mit ausgedehnten Dschungelwegen. Und so ging es bei „schönem tropischwarmen“
Wetter (ohne Regen, aber trotzdem nass) durch dichten Urwald mit allerlei
Getier am Wegesrand.Und hier auf der Insel hat auch endlich die Wasserqualität wieder zum Baden eingeladen.
Samstag, 6. Dezember 2014
Malaysia, Kuala Lumpur
Am 01.12.14 sind wir
von Singapur nach Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia geflogen. Mit dem
KL Express und der Monorail, der Einschienen-Bahn ging es in unser erstes Hotel
im Stadtteil Bukit Bintang (Golden Triangel). Hier befinden sich die großen
Shoppingmalls und viele Party-Locations und Hotels. Unser Hotel war frisch
renoviert, leider so frisch, dass es noch intensiv nach irgendwelchen
Lösungsmitteln roch und das extra gebuchte „Zimmer mit Fenster“ hatte nur ein
Fenster zum lauten Flur. So sind wir nach ein paar Tagen nach Chinatown in ein
Zimmer mit Balkon gezogen. Der Container mit unserem Bulli befand sich auf dem
Weg zum Hafen von Port Klang, das ist etwa 40 km entfernt von KL, unsere
Logistikfirma befindet sich auf dem halben Weg dazwischen. Leider mussten wir
noch bis Mitte Dezember auf das Schiff warten. Mehr als genug Zeit also,
Litle India |
die
Stadt anzuschauen. Leider war auch hier (wie schon in Singapur) das Wetter
etwas wechselhaft, morgens nur sehr warm (so 27°C), ab Mittag richtig
schwül-heiß und nachmittags oft Regen oder Gewitter. Glücklicherweise sind alle
Geschäfte, Einkaufszentren, Busse und Bahnen kräftig gekühlt, manchmal
allerdings so kräftig, dass es dann draußen wieder angenehm zum Aufwärmen ist.
Von unseren Hotels kamen wir mit Bus und Bahn gut überall hin. Die sind
günstig, 2 Buslinien sogar kostenlos, kühl und haben Wlan. Leider sind zu den
Hauptzeiten die Straßen total verstopft, dann dauert es schon mal. Chinatown
empfanden wir als nicht so interessant, schön bunt und lebhaft, aber fast nur
Billig-Uhren, -Taschen und-T-Shirts, Andenken, ein paar Essenstände das war`s. Essen
kann man hier natürlich an jeder Ecke wie auch in den Einkaufszentren. Wir
waren wegen der großen Auswahl verschiedener Küchen oft im Pavillion. Hier gab
es auch als Attraktion den Weihnachtsmann und manchmal entsprechende Auftritte
. An einem schönen Tag ging es zu den 452m hohen Petronas-Twin-Towers. Nach
einem kurzen Ausblick von der Skybridge in 170m Höhe zwischen den Türmen, konnten wir
aus der 86. Etage einen Überblick über die Stadt gewinnen. Es ist schon
erstaunlich, wie intensiv rings um an vielen Stellen weitere Hochhäuser
entstehen. Unterhalb der Türme erstreckt sich ein kleiner Park und der
Springbrunnen präsentiert am Abend eine kleine Wassershow mit Musik. Auch für den Ausflug zu den Batu-Caves hatten
wir gutes Wetter erwischt. In den 15km nördlich der Stadt gelegenen
Kalksteinhöhlen befinden sich mehrere Hindu-Tempel. Anfang Februar wird hier
das hinduistischen Taipusam-Fest mit seinen teilweise masochistisch anmutenden
Riten gefeiert. Eine weit angenehmere Feier konnten wir in dem Hindu-Tempel
gleich hinter unserem Hotel erleben. Schon beim Rundgang wurde uns süßer Reis
angeboten. Anschließend begann die etwa 2 stündige hinduistische Trauzeremonie,
die von vielen Riten und symbolischen Gesten gekennzeichnet war.
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