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Donnerstag, 13. Dezember 2012

Nicaragua

Obwohl wir an diesem Tag nach der Grenzabfertigung noch bis zur Küste fahren wollten, hat uns 30km vorher in Chinandega doch die Dunkelheit überrascht. Da auf den Straßen etliche Pferdekarren, manchmal auch Ochsenkarren unbeleuchtet unterwegs sind haben wir mal wieder an einer Tankstelle übernachtet. Glücklicherweise haben die aber nicht, wie beim mal davor, ab um 5:30 Uhr ihren Kunden mit lauter Radiomusik unterhalten. So ging es dann am  5.12. weiter nach Leon, einer alten Kolonialstadt, die auch etliche Jahre Hauptstadt Nicaraguas war. Hier im Zentrum der Stadt steht auch die größte Kathedrale Zentralamerikas, wegen der Erdbebengefahr nicht sehr hoch, aber mit unzähligen Kuppeln.  Wir sind nach dem Stadtrundgang 15km weiter zum Meer nach Poneloya gefahren, wo viele Wohlhabende aus Leon ihr Sommerhaus haben. Hier konnten wir das erste Mal seit Mexico mal wieder frei am Strand übernachten. Nicaragua hat nach der Revolution von 1978 umfangreiche Reformen durchgeführt und u.a. auch die Schulpflicht bis zu 13 Lebensjahr eingeführt. Seit dem hat sich die Anzahl der Analphabeten von über 50% auf unter 12% verringert  und auch mit internationaler Hilfe konnte ein gewisser Wohlstand erarbeitet werden. (Wir haben sogar immer noch einige DDR-LKW W50 aus der sozialistischen Bruderhilfe auf den Straßen gesehen.) Diese Entwicklung hat auch abseits der großen Städte zu einer für Mittelamerika relativ guten Sicherheitslage im Land geführt. 

 Am 9.12. machen wir einen kleinen Ausflug nach Leon, denn an diesem Tag wird hier der Tag der Maria gefeiert. In den Kirchen, in vielen Privathäusern und an Ständen sind kleine Marienaltäre aufgebaut.  Nach dem Gottesdienst wird der Beginn des Festes mit einem Feuerwerk und tanzenden Figuren verkündet. An Ständen kann man sich einen kleinen Sack geben lassen und schon kommt man sich wie zu Halloween vor. Unzählige Menschen jeden Alters sagen an den Altären und Ständen ihren Spruch auf und erhalten dafür eine Gabe. Es gibt Spielzeug, Stifte, Obst, beim Frisör einen Kamm, beim Bäcker einen Kuchen, manche haben ganz schön zu schleppen. Zum Abschluss erklingen auf der Bühne an der Kathedrale noch ein paar nicaraguanische Revolutionslieder, ein Stück weiter dröhnt die Disko und wir fahren wieder an den Strand zum übernachten. Unsere weitere Reise führt uns über Leon immer in Sichtweite der wie an einer Kette aufgereihten vielen Vulkane am Managua-See entlang Richtung Hauptstadt Managua. Vor dort war es nicht mehr weit bis zum Nationalpark Vulkan Masaya. Wie bei etlichen anderen Vulkanen steht auch hier ständig eine Rauchfahne über dem Krater. Man kann mit dem Auto direkt bis an den Kraterrand heranfahren, allerdings wurde uns bei der Übergabe der Schutzhelme gleich gesagt, dass der Aufenthalt wegen der austretenden giftigen Gase auf 5 min geschränkt sei. Der Vulkan ist das letzte Mal am 3.April diesen Jahres ausgebrochen und für 3 Monate aktiv gewesen. Die Sicht auf den tief unter uns liegenden heißen Kratergrund ist durch die dichaustretende Rauchfahne nicht möglich, aber da der Wind die Gase von uns weg geweht hat, konnten wir den direkt daneben liegenden, seit 1772 ruhenden Krater San Fernando zu Fuß umrunden. Von dem manchmal nur 3m breiten Kraterrand ging es auf beiden Seiten steil bergab. In den trockenen Wäldern ringsum sollen u.a. Gürteltiere leben und in dem stinkenden Krater nisten sogar Papageien, die resistent gegen die giftigen Gase sind. Wir konnten gleich am Museum des Parks übernachten und am 12.12., dem Tag der heiligen Jungfrau von Guadalupe unsere Reise nach Granada fortsetzen. Außer mit vielen Böllern in der Nacht und Musik im Morgengrauen wurde hier dieser Feiertag nicht so intensiv begangen, wie in Mexico. Ganada ist neben Leon die zweite große Kolonialstadt in Nicaragua, die auch zeitweilig die Hauptstadt des Landes war.  Die Stadt war während der Kolonialzeit einer der bedeutendsten Häfen Mittelamerikas, denn über den Nicaraguasee und den Rio San Juan besteht eine direkte Verbindung zur Karibik. Leider wurde die Stadt nach Piratenüberfällen mehrfach durch Brände zerstört, so dass viele Gebäude neueren Datums sind. Wir konnten nach einem Bad in den hohen Wellen des Sees in einer Marina sicher Übernachten. Anschließend ging es weiter am See entlang bis San Jorge. Von hier gehen die Fähren zu der im See gelegenen Insel Ometepe mit den zwei Vulkanen Conception und Maderas. Den Abschluss unseres Nicaraguaaufenthaltes sollte San Juan den Sur am Pazifik bilden. Am Ende einer Piste fanden wir ein kleines Hostel mit Camp, herrlich gelegen an einer weiten Sandbucht. Hier hätten wir noch einige Zeit verbringen können, doch zu Weihnachten wollten wir irgend wo bei San Jose in Costa Rica mit vernünftigem Internet sein. Also hieß es langsam Abschied von Nicaragua nehmen. Die Grenzabfertigung war wieder eine kleine Herausforderung, aber wir waren entsprechend vorbereitet und so ging es eigentlich.  


 


 

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