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Mittwoch, 23. März 2011

Türkei,Ägais

Bei leichtem Dauerregen fuhren wir am nächsten Tag die Küste entlang weiter nach Süden.
In Güre gibt es einige Termalhotels und so haben wir bei nicht so tollem Wetter einen gemütlichen Tag im warmen Termalbad und Sauna verbracht. Da es dort ach schnelles Wlan für diesen Blog gab, sind wir am nächsten Tag noch mal da hin und wurden dann beim Losfahren von einem Türken mit Lichthupe noch mal zum Halten aufgefordert.
Er hatte unser Kennzeichen gesehen und es stellte sich dann heraus, dass er 100m von unserem zu Hause mal einen Gemüseladen hatte. Die Welt ist klein… Im Gespräch hat er uns dann 20km zurück ein richtig altes Thermalbad in den Bergen empfohlen. Das kleine Hinweisschild nach Afodite haben wir dann auch gefunden und ab ging es auf schmaler Straße in die Berge hinauf. Nach dem letzten Dorf hatten wir dann auf dem weiterführenden Feldweg unsere kleine “Jeepsafari” durch endlose Olivenhaine. Und am Ende des Weges befand sich doch
tatsächlich ein kleines altes Haus, das um ein noch kleineres sehr altes Thermalbad herumgebaut worden war. Im Aufenthaltsraum stand in der Mitte ein kleiner holzbeheizter Ofen, weiter hinten gab es mehrere Räume mit gemauerten Badewannen und eine davon war unsere.  Damit es in der warmen Wanne nicht so dunkel war, wurde draußen der Dieselgenerator angeworfen. Der alte Baderaum mit dem Rundbecken war für 4-6 Mann ausgelegt. Und die kamen, selbst mit dem Taxi, relativ häufig  hier an.  Am nächsten Tag haben wir eine ausgedehnte Wanderung  in die umliegenden Berge gemacht. Überall wurden die Olivenbäume geschnitten, die Zweige verbrannt und die Erde zwischen den Bäumen mit Pferden umgepflügt. Anschließend gab es natürlich wieder ein Bad . Wegen der vielen Olivenbäume in der Gegend befand sich unten in Kücükkuyu an der Hauptstraße ein Oliven-Museum. Hier kann man neben vielen alten Gerätschaften rund um die Olivenverarbeitung während der Erntezeit bei der neuzeitlichen Ölgewinnung zuschauen.
Anschließend ging es weiter die Küste entlang bis Ayvalik, einer alten Hafenstadt auf Höhe der griechischen Insel Lesbos.  Alle Straßen der Altstadt waren am heutigen Markttag mit Ständen zugebaut, daneben gab es einen sehr vielfältigen und ergiebigen Obst- und Gemüsemarkt. Vollgepackt konnten wir so auf eine der über Brücken verbundenen vor gelagerten Inseln fahren. Dort haben wir einen schönen Platz zwischen den Oliven am Strand
 
gefunden, wo bei endlich schönem Wetter ein paar Tage Pause angesagt waren. Der Platz war sehr sauber und ruhig, außer am Sa/So-Nachmittag. Da hielten dann etliche Familien mit dem Auto in unserer Bucht, packten die Decken oder Teppiche, den Grill und viele Plastetüten aus und schon ging es los. Meist kam zunächst das Gemüse auf den Grill: Tomaten, Zwiebeln, Paprika, Auberginen…. Dann wurde Geflügel oder Spieße gegrillt, dazu Brote und Salate
und die ganze Familie hatte ihr Essen. Da wir gerade beim Essen sind, eines Vormittags kamen 2 Türken, zogen Neopren-Anzüge an und gingen ins Wasser, um, wie wir meinten, Muscheln zu sammeln. Da am Nachmittag ihr Auto nicht gleich kam, haben wir zusammen Tee getrunken. Dabei haben wir erfahren, das sie Seegurken für japanische “Feinschmecker” gesammelt haben. Die werden nur noch getrocknet und bringen dann in der Masse gutes Geld. Selbst würden sie (und wir) so etwas nie essen, aber

wahrschinlich ist es ja was besonderes.
Die Gegend rings um war herrlich, überall blühten die Wiesen, jede Menge duftender Lavendel und zum Frühstück in der Sonne kam neben vielen anderen Vögeln einmal sogar ein Wiedehopf (glaub ich jedenfalls)- eben schon richtig Frühling. Leider war die Bucht an unserem Platz sehr seicht und steinig, zum Baden also nicht geeignet. Nach ein paar Tagen ging es wieder weiter. Zunächst haben wir in Ayvalik noch einmal unsere Obstvorräte aufgefüllt ( im März

sind wir damit auf 25kg Orangen gekommen). Gleich hinter Ayvalik liegt auf dem Gipfel einer Halbinsel der Satanstisch, wo sich der Sage nach allabendlich die Teufel zum Mahl versammeln. Einer hat auch seinen Fußabdruck im Fels hinterlassen. Sehenswerter ist aber der Ausblick auf die vielen kleinen Inseln im blauen Wasser und im Hintergrund wieder die griechischen Insel Lesbos ( auf der die griechische Dichterin Sappho in ihren Liedern gern die Liebe zu Frauen besang).
Unsere nächste Station an der Küste war der kleine Ort Candarli. Auf einer schmalen Halbinsel gelegen, befindet sich die wohl besterhaltene Burg der Türkei. Leider wird sie momentan restauriert und ist damit nicht begehbar. Am Hafen kam gerade ein Fischtrawler vom Tunfischfang zurück. Wenn wir größeren Hunger und einen noch größeren Kühlschrank gehabt hätten, hätte ich so einen 1/2m langen Fisch für gut 10€ gekauft. Kleinere gab es nicht, so haben wir nur eine Tüte Goldbrassen
gekauft, die wir dann auf einem über dem Ort gelegenen Picknickplatz an 2 Abenden gegrillt haben. Inzwischen hatten wir schon mehrfach auf diesen Plätzen übernachtet. Hier gab es immer eine feste Zufahrt, Müllcontainer, Grillplätze und manchmal, wie hier, saubere Toiletten und Wasser. Und nirgends steht das in Deutschland so beliebte Schild: Wohnmobile oder Übernachten verboten. Manchmal kam die Polizei vorbeigeschaut, das war aber nie ein Problem  (eher beruhigend). Im Ort hatten wir an einer Schule einen Platz mit gutem Wlan-Empfang gefunden und so konnten wir über Skype mal wieder u.a. unseren Enkel sehen. Der Blog war leider schon wieder als gesperrte Seite nicht erreichbar.

Die weitere Strecke an der Küste war immer wieder von flachen Buchten geprägt, auf denen  häufig Flamingos im Wasser nach Nahrung suchten.        
Unsere nächste Station hieß dann Izmier, das antike Smyrna, die Geburtsstadt des Dichters Homer. Das erste Problem in dieser quirligen Großstadt war hier die Parkplatzsuche. In der Türkei ziehen sich bei getrennten Fahrspuren meist hohe Bordsteine in der
Mitte entlang. Wenn man sich dann einmal verfahren hat, ist es sehr schwierig wieder zu wenden. Da hilft es dann alles nichts, irgendwann an der nächsten Ampel trotz Wendeverbot rumKonak-Platz einen Parkplatz gefunden. Hier steht  das Wahrzeichen der Stadt, der reichverzierte  spätosmanische Glockenturm von 1901 und gleich nebenan die kleine Konak Moschee. Als kleinen Imbis gab es hier erst mal einen der überall erhältlichen Sesamringe, Simit.  Mit der dahinter liegende Karavanserei beginnt dann
auch die  Altstadt, ein einziger großer Basar. Naja, dass hat dann mit Edith mal wieder etwas länger gedauert….Neben dem Essen ( Lahmacun und  Pide-eine Art Pizza mit pikantgewürztem Fleischbelag) und den frisch gepressten Obstsäften gab es auch einige alte Moscheen und den von Alexander dem Großen errichteten Markt, die Agora zu sehen.   Zum Abend sind wir dann 80 km weiter bis nach Cesme ans Meer gefahren.  Nach einem Rundgang durch den Ort mit Genuesen-Festung,
Karavanserei und Hafen, sind wir erst einmal auf die windabgewandte Seite der Halbinsel gefahren. Eigentlich sollten es hier um diese Jahreszeit so um die 25° C warm sein, davon waren wir aber weit entfernt und dazu kam ein stetiger strammer Wind. Hier konnten wir nun an einem feinen Sandstrand mal etwas die Sonne genießen und auch baden gehen. Das Wasser war zwar noch ziemlich frisch, die Sonne am Strand aber schon angenehm warm. Da nach 2 Tagen mal wieder der Wind gedreht hatte sind wir nun endlich  zum wirklich warmen Wasser gefahren.
In der Nähe von Cesme gibt es einen erloschenen Vulkan, daher gibt es hier viele Thermalquellen. Am 7.4. waren wir im Thermalhotel Silifke, das schon etwas in die Jahre gekommen war. Am nächsten Tag fuhren wir 5km weiter zum Hafen von Ilica. Dort gibt es viele warme Quellen im Meer und eine davon wurde am Ende der Hafenmole mit großen Steinen in mehreren Becken vom Meer abgegrenzt. In diesen Becken steigt das  Thermalwasser aus dem Boden und Steinspalten auf und kleine Fische versuchen immer wieder an den Füßen  rumzuklabbern. Von diesem warmen Plätzchen hatte man einen schönen Blick auf den Hafen. Und nach einem langen sonnigen Tag  im Wasser hatten wir beide uns einen tüchtigen “Unterwasser-Sonnenbrand“ geholt. Zum Abend ging es dann wieder auf einen schönen Platz am Ufer.Für diesen Abend hatten wir Hühnchen zum Grillen gekauft. Und auch hier standen wir unter ständiger Beobachtung. Drei, der überall frei herum laufenden, meist mageren Hunde hatten sich 3m vor unserem Grill niedergelassen und warteten artig auf die Knochen (und als Zugabe etwas Brot). Manchmal sind sie allerdings nicht so zurückhaltend. Ich hatte 2 Tage zuvor meine guten Sandalen zum Trocknen rausgelegt und weg waren sie. Eine “durchgekaute” hab ich noch gefunden, nun muss ich mir wohl ein Paar neue Schuhe kaufen. Ansonsten kommt man mit Ihnen aber ganz gut klar. Manchmal kommen bis zu 10 laute und aggressive Hunde am Strand auf eine zu. Sie stoppen aber sofort, wenn man so tut, als ob man sich nach einem Stein bückt. Die haben da wohl ihre Erfahrungen gemacht. 
Während unseres Bades an der Mole hatten wir mit mehreren Leuten über die Thermalbäder der Gegend gesprochen. So sind wir dann am 10.4.  zum Thermalhotel in Cesme gefahren. Das 5* Haus hatte uns mit mehrere kalten und warmen Becken und einer schöne Sauna positiv überrascht. Außerdem haben wir dort das nette Pärchen Moni und Jürgen wieder getroffen. Gemeinsam haben wir ein paar interessante, sonnige und erholsame Tage verbracht.

                                                                     






Sonntag, 20. März 2011

Türkei, Dardanellen

Am 12.03. ging es dann ganz problemlos und schnell durch die türkische Grenzabfertigung. Ab Kesan konnten wir endlich wieder südwärts Richtung Dardanellen abbiegen. Die 60 km lange Meerenge ist mit dem anschließenden Marmara Meer und dem Bosporus die Grenze zu Asien. 1915 tobte hier ein Krieg, in dem England und Russland den Zugang zum Schwarzen Meer sichern wollten( so vielleicht ein zweites Gibraltar?) . Die Türken besiegten hier  (u.a. mit Deutschland als Verbündetem)  am 18.03.1915 die Alliierten . Da auch Atatürk mitgekämpft hatte und die Türken sichtlich stolz auf diesen Teil der Geschichte sind, wurde der hintere Teil der Halbinsel zum Gelibolu-Militär-Nationalpark erklärt. Die türkische Reisegruppe, die wir trafen, war mit mehreren Nationalfahnen unterwegs. Im Gedenken an 500.000 Tote sind auf der Halbinsel etliche
Denkmale errichtet worden und man kann sich wohl auch noch die Stellungen anschauen. Direkt am Hafen von Eceabat war neben dem entsprechenden Denkmal eine Stellung mit Schützengräben und Soldaten nachgebaut.
Hier ginge es dann für uns auch mit der Fähre hinüber auf die asiatische Seite nach Canakkale. Das Erste was wir hier sahen, war auch wieder ein Militärmuseum mit Kanonen, Torpedos und den
Resten eines deutschen U-Bootes von 1915. In dem Ort gibt es hinter dem osmanischen Uhrenturm eine quirlige Altstadt und da Troja nur noch 30 km weg ist, steht hier am Hafen das Trojanische Pferd des Filmes Troja. Zum Nachmittag gab es einen Riesen-Döner Dürüm( die gewickelte Variante u.a. auch mit Pommes drin).  Die Portion war für den großen Hunger. Anschließend musste ein Ouzo als Raki-Ersatz herhalten.Das wir nun endlich frostfreie Nächte hatten und am Tage bei Sonne angenehm
warm wurden, sind wir noch 2 Tage in einem Fischerdorf an den Dardanellen geblieben. Am 16.3. Haben wir uns dann Troja angeschaut. An diesem für die Archäologie bedeutenden von Schliemann ausgegrabene Ort  sind leider nur wenige gut erhaltene Ruinen zu sehen. Dies ist zum einen darauf zurück zuführen, das Troja in den über 3000 Jahren Stadtgeschichte in 7 Schichten immer wieder übereinander an dem gleichen Platz aufgebaut wurde. Zudem hat Schliemann auf der Suche nach dem
Schatz des Priamos einiges beschädigt. Und zu guter letzt wurde viele der von ihm ausgegrabenen Steinplatten von den Bauern der umliegenden Dörfer als Baumaterialien entwendet. Den Reichtum erlangte die Stadt übrigens durch ihren großen natürlichen Hafen am Eingang der Dardanellen. Hier mussten die Segelschiffe aus dem Mittelmeer auf  Südwind warten, um ins Schwarze Meer weiter fahren zu können. Natürlich steht hier auch ein  hölzernes

Trojanisches Pferd, in das man reinklettern kann.
Ach ja, und der legendäre Schatz des Priamos, der liegt seit dem Ende des 2. Weltkrieges nicht mehr in Berlin sondern in Moskau.
Trotzdem ist der Ort sehenswert und irgendwie kann man sich den Kampf um Troja und all die Helden vorstellen, die Homer in seinem Epos Ilias so gut beschrieben hat.




Da die Touristinformation uns für den 18.März  (s.o.)in Canakkale ein “Festival” versprochen hatte, sind wir noch mal das Stück zurück gefahren. Nach den feiernden Griechen wollten wir doch mal sehen, wir die Türken einen Feiertag begehen. Für die Übernachtung hatten wir uns am Vorabend vor dem Ort einen Picknickpark ausgesucht und da es vorher
geregnet hatte, uns zum ersten Mal auf de lehmigen, rutschigen Boden richtig festgefahren. Dank einem freundlichen Türken und Allrad-Auto waren wir wieder schnell da raus.
Am nächsten Tag waren erstmal sehr viele Menschen und natürlich viel Polizei im Ort. Auf dem Atatürk-Platz wurden blumengeschmückte Gedenktafeln aufgestellt. An Nachmittag trat ein osmanisches Orchester in schicken Uniformen auf. Am Abend wurde der angekündigte Fackelumzug zur
patriotischen Kampfdemo (wie in besten Zeiten) mit anschließendem Feuerwerk in der Bucht. Alles in allem mit sehr viel türkischem Nationalstolz, aber wenig Unterhaltungswert. Interessant war es wahrscheinlich gerade deshalb.
Bei leichtem Dauerregen fuhren wir am nächsten Tag die Küste entlang weiter nach Süden..


Dienstag, 8. März 2011

Griechenland, Sochos


Hallo, wir sind wieder da , oder besser wieder weg. Unser Flug nach Thessaloniki ging am 5.3. Da wir ja unser Auto hier für 3 Monate hier geparkt hatten, haben nach einem problemlosen Flug und anschließender Busfahrt sogar unseren Parkplatz wieder gefunden. Und das Tor war offen, und am Samstag war auch jemand da, der uns unseren Schlüssel vom Auto wiedergeben konnte und …..auch das Auto war noch da. Als das nach einem viertel Jahr dann auch noch ohne Probleme ansprang, war die Welt wieder in Ordnung. Man macht sich ja doch so seine Gedanken…..Nach dem Frischwassertanken mussten dann erst mal die Vorräte aufgefüllt werden. Lidl sei Dank war das kein Problem (und 2l Ouzo für 11€ gab es da auch). Eigentlich wollten wir nun Thessaloniki anschauen, aber ich hatte vorher etwas vom Karneval in Sochos gelesen, und der Herr vom Parkplatz hatte sogar ein Programm davon im Auto. Eigentlich ist in Griechenland (wenn überhaupt) Karneval in den 3 Wochen vor Rosenmontag, der hier schmutziger Montag heißt und die Fastenzeit einläutet. Laut  diesem Programm sollte in Sochos am Sonntag und Montag noch etwas los sein. Also ging es nach einer ruhigen Nacht in Thessaloniki bei Nieselregen und dichtem Nebel ca.50 km in die Berge nach Sochos. Eigentlich ist die Veranstaltung  eine Mischung des Festes zum heiligen Theodor mit
heidnischen vorchristlichen Bräuchen zum Ende des Winters auf den Termin des Beginns der Fastenzeit gelegt.
 Im Museum gab es dann für uns erst mal einen Ouzo zur Begrüßung. Der Eingang zum Karnevalsgebiet war mit kleinen Holzhäuschen markiert, wo es Becher und (kostenlos)Wein gab. Hauptpersonen des Festes in Sochos sind die Karnavali, mit Ziegenfell bekleidet, auf dem Kopf ein hoher Hut mit bunten Papierschlangen, darunter eine pallietten-bestickte Maske mit einem langen Schnurbart aus Pferdehaaren und am Gürtel 5 schwere Glocken. Ihre Hauptaufgabe scheint zunächst die Förderung des Ouzo-Konsums zu sein. Wenn sie sich ein Opfer ausgesucht haben, wird dem die Flasche überreicht und während er tanzt, muss das Opfer einen Schluck nehmen und die Flasche für den nächsten zurück geben. (Alkohol desinfiziert ja) Dazu Läuten bei jedem Schritt die Glocken.

Natürlich gabt es auch richtige Kultur, auf dem Kirchplatz traten verschiedene Folklore-Tanzgruppen auf. Die Straßen des Ortes waren voll tanzender Menschen, überall Musikanten und ständig läuten irgendwo Glocken. Hier war wirklich der Teufel los.
Am Montag dann ein ähnliches Programm, leider hatte nun Schneefall eingesetzt. Trotzdem tanzten Gruppen aus Thessaloniki und anderen Orten auf dem Platz vor der Kirche. Zu Mittag gab es für alle
eine wärmende Bohnensuppe, Brot und Oliven. Frauen verteilten von großen Tabletts Kuchen, Halava und Orangen.  Zu den Karnevali waren heute andere fellverkleidete Wesen bei der Austreibung des Winters dabei. Leider braucht wohl das Austreiben so seine Zeit, denn am nächsten Morgen war alles verschneit und die Straßen wirklich glatt. Auch wenn die Berge am ersten Tag noch zum Wandern gelockt hatten, wir hatten genug von der Kälte, zumal unser Propan zur Neige ging. Also ging es wieder runter an die Küsten, wo es etwas wärmer war. Da leider die Deutsche Gasflasche einen anderen Anschluss als in Griechenland hat, ging das mit dem Auffüllen nicht so einfach (wie uns in Thessaloniki einer erzählt hatte).Nach etlichen Versuchen haben wir dann erst in Alexandropoli unsere Flasche gefüllt bekommen. Für die nächsten Tage hatten wir dann “unseren” schönen, vom letzten Herbst bekannten Platz an der Küste vor Alexandropolie aufgesucht. So konnten wir auch vor der Weiterfahrt in die Türkei noch mal das freie schnelle Wlan am Hafen nutzen.