
Der
Rückflug von Sydney wurde durch
Air Asia um fast 10 Stunden vorverlegt. Und auch aus anderen Gründen werden wir
nicht wieder mit dieser Fluggesellschaft fliegen. Sie bieten zwar einen tollen Preis
an, dafür fehlt aber auch jeder Service. So muss nicht nur die jedes Essen, für
jedes Trinken extra bezahlt werden, auch wenn man als Paar neben einander
sitzen möchte kostet das


extra.
Durch die Vorverlegung kommen wir in Kuala Lumpur schon am frühen Abend an,
unser Weiterflug geht aber erst am Morgen. Am AA-Service in KL erkundigen wir
uns nach einem Plätzchen für die nächsten 12 Stunden und bekommen eine
Umbuchung auf einen Abendflug angeboten. Da die visafreie Einreise für Vietnam
noch einen Tag mehr zulässt, nehmen wir das Angebot an und buchen gleich noch
ein Zimmer in Saigon für diese Nacht. Das klappt für uns beide auch alles
super, leider ist Rucksack nicht ganz so schnell.
In Ho Chi Min-City angekommen,
brauchen wir ewig bis unsere Rucksack-Verlustmeldung fertig ist. Inzwischen ist
dann auch der letzte Bus in die Stadt weg, also geht es mit dem Taxi zum
Hostel.

Wir schlafen super und fahren gleich am Morgen noch einmal zum Airport.
Der Rucksack ist inzwischen mit unserer planmäßigen Maschine angekommen. Wir sind froh, dass
dieses Problem geklärt ist und können unser gebuchtes Zimmer beziehen. Am
Nachmittag geht es bei feuchtwarmen 37 °C in die Stadt. Der Unterschied zu
Australien könnte kaum größer sein, wir sind nun mal in Asien.

Das Ganze erinnert uns sehr an Phnom Pen vor ein paar Jahren, die Anzahl der
Mopeds auf der Straße ist schon gewaltig.
Wir mieten uns am nächsten Morgen auch gleich eins und stürzen uns in den dichten
Verkehr. Es sind fast nur Mopeds auf der Straße, dazu ein paar Autos,
dazwischen immer mal wieder ein Fahrrad und zwischendurch versuchen Fußgänger die
andere Seite zu

erreichen. Die Busse schaffen sich mit viel Hupen Platz,
Dreiräder transportieren schwere Lasten und von dem Moped, das ein
paar 4m-Eisenstangen zur nächsten Baustelle bringt, hält man sich lieber fern. Nach ein paar km in diesem Trubel bin ich
nicht nur von der Wärme durchgeschwitzt. Erst außerhalb der Stadt kann man
aufatmen, der Verkehr ist nicht mehr ganz so dicht und die Luft nicht mehr ganz
so stickig.


Unser Ziel sind die gut 50km entfernten Tunnel von Cu Chi. Während des
Vietnam-Krieges haben hier im dichten Dschungel die Vietnamesen ein
weitverzweigtes Tunnelsystem angelegt und den Amerikanern während der
Tet-Offensive schwere Verluste

zugefügt.
Die Tunnel sind für Besucher vergrößert worden, trotzdem wird es
stellenweise so eng, dass es nur noch auf den Knien durch geht. Und da hier
tropische Temperaturen herrschen, ist es auch unter der Erde scheißtreibend
warm.
Die Rückfahrt ist dann schon angenehmer, die Luft nicht mehr so dick und der
Verkehr etwas

ruhiger. Unterwegs lassen wir uns in einem Dorf einen leckeren
Eiskaffee schmecken und schwimmen dann in der dichter werdenden Moped-Traube
zurück nach Saigon.
Am 17.4. schauen wir uns noch einige Museen an, bevor es am Abend zum
Bahnhof geht. Unsere weitere Reise durch Vietnam wollen wir weitgehend mit dem
Zug bewältigen. Die

Fahrkartenbuchung ist über das



Internet ziemlich einfach
und wenn man das früh genug macht, bekommt man auch ohne Problem einen Platz im
Liegewagen. Wir bleiben in dem 4-Mann-Abteil zu zweit, es ist sauber und ruhig
und wir schlafen auf den etwas harten Liegen ganz gut. Zum Frühstück gibt es
heißes Wasser für den Kaffee und dazu die Aussicht auf die ländliche Gegend mit
ihren vielen Reisfeldern.
Am Mittag erreichen wir Da Nang und fahren mit dem Bus die paar Km nach Hoi
An weiter.
Wir beziehen unser Zimmer und machen gleich erst einmal einen Spaziergang
durch die historische Altstadt mit ihren vielen Lampions.Hier gibt es viele gut erhaltene alte Gebäude,
viele Tempel und Gemeinschaftshallen der eingewanderten Chinesen. Leider haben
auch viele Reiseunternehmen dieses Weltkulturerbe

entdeckt und so sind am
Nachmittag die Gassen extrem voll. Wir schauen uns deshalb am nächsten Morgen
die

Sehenswürdigkeiten an, schlendern über die japanische Brücke (mit Dach) und
bewundern die filigranen Seidenstickereien mit der darüber liegenden
Seidenraupenzucht.
Am 20. 4. Fahren wir mit dem Bus wieder zurück nach Da Nang und dann weiter
mit den Zug bis Hue. Diese Strecke ist wohl eine

der Schönsten durch Vietnam.
Hier liegt der Wolkenpass, der Zug schlängelt sich aber langsam in engen Kurven
immer an der steilen Küste entlang.
Zum Nachmittag kommen wir in der alten Kaiserstadt Hue an. Unser Zimmer
liegt in der von Stadtmauer und Wassergraben geschützten Altstadt. Am nächsten
Morgen starten wir mal wieder mit dem Moped und schauen uns die alten Pagoden
und die

schönsten Kaisergräber entlang dem Parfüm-Fluss an. Einige dieser
Grabanlagen gleichen eher Parks mit idyllisch angelegten Seen, Palästen und
Pavillons und wurden auch schon zu Lebzeiten vom

Kaiser genutzt. Da Hue auch
nicht sehr weit vom Meer entfernt liegt, schauen wir uns zum Nachmittag den
Badestrand der Stadt an. Der

ist dann allerdings so dicht bevölkert, das er uns
zum Baden

doch nicht so reizt. Am nächsten Morgen schauen wir uns die
weitläufige Zitadelle des Kaisers in der Altstadt an. Die Anlage ist nochmals
mit Wassergraben, befestigten Toren und Mauer geschützt. Im Inneren liegen u.a.
die Paläste des
Kaisers und seiner
Bediensteten.

Am späten Abend geht es ein letztes Mal zum Bahnhof um den Zug nach Hanoi zu
erreichen.
Mittags erreichen wir die Hauptstadt Vietnams, fahren zu unserem Hostel und
schauen uns unser Viertel an. Am Morgen geht es schon weiter, wir haben eine
2-tägige Tour zur Halong-Bucht gebucht.


Der Bus holt uns pünktlich ab und
bringt uns die gut 120km zum Anleger nach Halong.
Dort wartet schon unser Boot, die Rosa Cruise
und bringt uns in die faszinierende Karstlandschaft. Nach dem leckeren
Seafood-Mittagessen schauen wir uns eine Pearlfarm an und paddeln im Kajak an
den steil aufragenden Felsen entlang. Bei dem anschließenden Bad im trüben
kalkigen Wasser wird Edith leider von Qualle erwischt. Die langen Nesselfäden
sind ganz schön schmerzhaft… Nach dem Abendessen stand Squid-Fisching auf dem
Programm. Bei mir wollte einfach keiner anbeißen, aber vielleicht hatte ich
auch keine Geduld. Na egal, am nächsten Vormittag konnten wir trotzdem noch
etwas zum Essen beisteuern. In der cooking-class darf
jeder die richtige Zubereitung der

vietnamesischen Frühlingsrolle lernen und zum Mittag dann auch gleich
verkosten. In der

Zwischenzeit fuhr unser Boot langsam durch die Halon Bucht
zurück zum Hafen. Von Halon bringt uns unser Bus wieder zurück in das quirlige
Hanoi. Durch dichten Moped-Verkehr geht es langsam bis zum Hotel. Am letzten
Tag unserer Reise schauen wir uns ganz gemütlich die Altstadt von Hanoi an. Für
den

Nachmittag besuchen wir das traditionelle Wasserpuppen-Theater. Die Puppen
werden dabei im Wasser über lange Stangen mit Seilzügen bewegt. Zu den meist lustigen
Szenen erklingt traditionelle vietnamesische Musik, sehr sehenswert und
unterhaltsam. Dann gibt es noch einmal zum Abend die typische Pho- Suppe in einer
kleinen Suppenküche.
Es waren 2 interessante Wochen in Vietnam, ein toller stop over auf dem Weg
zurück von Australien.
Am 27.04.2019 geht unser Flieger von Hanoi über Singapur zurück nach Berlin.