Am 20.09. stehen wir in Narva vor der russischen Grenze. Von dort müssen wir
noch mal zurück zum Stadtrand, um die notwendige Registrier-Nummer für die
Ausreise aus der EU zu holen. Dann geht es zügig durch die Abfertigung bis auf
die Brücke über den Grenzfluß Narva. Bis dahin reicht der Rückstau von der
russischen Kontrollstelle. Dort haben wir jede Menge Zeit, können den
Anglern im Fluss zuschauen oder die beiden, sich grimmig
gegenüberstehenden
Burgen von Ivanograd und Narva betrachten. Dieser Fluß war schon oft die Grenze
zwischen Russland und dem Baltikum.
Der Papierkram an der Zollabfertigung ist bald geschafft, die Pass und Fahrzeugkontrolle
dauert auch nicht lange und schon sind wir in Russland. 100m hinter der Grenze
gibt es an der ATM russische Rubel und an der Tankstelle nach dem teuren
Estland den Diesel zum halben Preis. Und auch die Sim-Karte kostet hier für 15 GB nur 6,50€.
Unsere erste Station soll Sant Petersburg sein. Da die Nächte nach dem
Polarluft-Einbruch empfindlich kühl geworden sind und der weit draußen liegende
Campingplatz teurer wie unser Zimmer ist, schlafen wir für ein paar Tage in
festen Wänden. Ich hatte extra ein
Zimmer mit sicherem Parkplatz gebucht, aber
genau am Tag unserer Anreise wird die Straße gesperrt und der Asphalt
abgefräst. Also parken wir in einer Nebenstraße und tragen unsere Sachen ein
Stück.
Von unsrer Unterkunft kommen wir zu Fuß oder bequem mit der Metro bis zur
ehemaligen Zarenresidenz, dem
Winterpalast. Hier in
der Eremitage ist die bedeutendste Kunstsammlung
mit Meisterwerken berühmter Maler aus dem 15. bis
20. Jhdt zu bewundern.
Da wir einen strammen Wind aus der Polar-Region haben und die Temperaturen
richtig in den Keller gerutscht sind, rüsten wir uns auf dem Rückweg erst
einmal mit Mütze, Schal und Handschuhen aus. Erstaunlich, das trotz dieser
Temperaturen in den
Fußgängerbereichen mehrere Bands ihren russischen Hard-Rock
zum Besten geben.
Am nächsten Tag schauen wir uns die Peter und Paul-Festung auf der
Haseninsel in der Newa an, gehen an der Admiralität vorbei, dem Sitz der
russischen Marine und kommen zur Isak-Kathedrale
. Tausende von Holzpfählen wurden
in den weichen Untergrund gerammt, um die 101m hohe Kirche zu tragen, die bis
zu 15 000 Menschen fasst. Besonders beeindruckend sind die zahlreichen Mosaike
an den Wänden.
Auf dem Newski-Prospekt, der längsten
Einkaufsstraße der Stadt, suchen wir uns ein Restaurant für das Abendbrot. Hier
in Russland gibt es häufig Gaststätten in der Art einer Kantine. Hier kann man
mit dem Tablett in der Hand an einem Tresen sein Essen aussuchen. Das macht die
Wahl einfacher. Man sieht vorher, was es gibt und kann sich so durch die
russische Küche essen. Denn obwohl ich meine sprachlichen Russisch-Kenntnisse
etwas aufgefrischt hatte, bei den vielen verschiedenen Speisen muss ich dann
doch passen. Außerdem laden die Preise wirklich zum ausprobieren ein und eine
Borschtsch- oder Solianka-Suppe für rund 1€ stellt man meistens noch zum
Kompot. Das ist nicht das Dessert, sondern ein Getränk für wenige Rubel, das
schmeckt, wie aus Trocken-Ost selbst hergestellt.
Am nächsten Morgen setzen wir uns noch einmal in Metro und Bus und fahren
zum Katarinen-Palast. Der liegt in Puschkin, etwa 25km vor der Stadt. Wir haben
mal wieder Glück, der Palast ist noch geschlossen. Nach einer Runde durch den
Palast-Garten und einer halben Stunde Warten sind wir fast die Ersten an der
Kasse. Der Palast war die beliebte Sommerresidenz Katherina II. Neben vielen
Prunkzimmern wurde hier auch das verschwundene Bernstein-Zimmer rekonstruiert.
Die aus Berstein-Elemente gefertigten Wandverkleidungen und Möbel wurden
ursprünglich in Auftrag vom Preußenkönig Friedrich I. im Berliner Stadtschloß
errichtet. 1716 erhielt es der Zar
Peter
der Große als Geschenk. Im 2.Weltkrieg ist das Zimmer verloren gegangen und nun
hier wiedererstanden. Leider gilt hier absolutes Fotografier-Verbot.
Der Palast ist sehr prunkvoll gestaltet und enthält auch einige möblierte
Wohnräume.
Als wir den Palast verlassen, müssen wir an der mindestens 200m langen
Touristen-Warteschlange vorbei. Entgegen der Eremitage gibt es hier keinen
separaten Eingang für die vielen Touri-Gruppen, da müssen sich auch die vielen
Besucher aus Fern-Ost in Geduld üben.
Wir verlassen am nächsten Morgen unser Zimmer und stürzen uns in den dichten
Verkehr. Stadtauswärts geht es, die Gegenrichtung in die Stadt steht mal wieder
km-weit im Stau. Aber auch so ist es anstrengend genug, denn für viele
russische Fahrer ist Rücksicht ein Fremdwort. Es wird sehr aggressiv gefahren,
viele Autos haben Beulen und wir kommen an mehreren Unfällen vorbei.
Unseren ersten Halt legen wir in Veliki Novgorod ein. Die Stadt hat einen
kleinen Kreml, einen Bereich mit mehreren Kirchen, der von einer bis zu 15m
hohen Mauer umgeben ist. Berühmt ist die Sophien-Kathedrale mit den 1152 in
Magdeburg gegossenen großen Bronze-Toren. Zum Abend fahren wir bis zum
Valdai-See und übernachten an einer Bucht gegenüber dem malerisch gelegenen
Iwerski-Kloster.
Durch endlose Waldgebiete geht weiter Richtung Moskau. Unser Ziel sind die
historischen Städte am Goldenen Ring, nordöstlich von Moskau. Die Städte
blühten vor allem im Mittelalter wegen ihrer geografischen Lage auf. Als im
12.Jht. die Mongolen in die südlichen Landesteile einfielen, blieb der
Nordosten auf Grund seiner dichten Urwälder lange verschont.
Unserer erste Station ist Sergiev Posad. Sehenswert ist hier das
Dreifaltigkeits-Kloster im Zentrum der Stadt. Neben anderen Gebäuden und
dem
88m hohen Glockenturm stehen 13
Kirchen im Bereich des Klosters. Wie die
meisten Klöster in Russland ist auch
diese Männer-Kloster noch in Betrieb. Wir kommen durch Zufall in
einen klösterlichen
Gottesdienst mit tollem Gesang.
Bei trübem Wetter fahren wir am 26. weiter nach Susdal. Hier gibt es keine
Industrie und keine großen Verkehrsadern. So konnte
die Stadt ihr historisches
Aussehen erhalten. Neben dem Kreml sind drei große Klöster in der Stadt
erhalten geblieben. Im
Erlöser-Euthymios Kloster steht neben der Verklärungs-Kathedrale
der Glockenturm. Zu jeder vollen Stunde erklingt dort ein Glockenspiel. Ein
Glöckner steht dazu oben neben den Glocken und betätigt über Fuß-Pedale und mehrere
Seilzüge die vielen verschiedenen Glocken.
Während der Zaren- und zu Sowjet-Zeiten dienten einige Gebäude des Klosters
auch als Verbannungsort, Gefängnis, Kriegsgefangenenlager oder war Teil der
Gulags. Nach der vernichtenden Schlacht von Stalingrad war hie auch Generalfeldmarschall
Paulus eine Zeitlang inhaftiert.
Unweit des Kremls sind in einem Freilichtmuseum mehrere Holzkirchen und
–gebäude anzuschauen.
Von Susdal geht es zur letzten Stadt am Goldenen Ring, nach Wladimir. Die
Stadt war im Mittelalter Zentrum des alten Rus. Erst im 14.Jhdt wurde die
Hauptstadt nach Moskau verlegt. Die Mariä-Entschlafens-Kathedrale blieb noch
lange die Krönungs-Kirche der Moskauer Großfürsten. Sie ist auch das Vorbild
für die gleichnamige Kathedrale im Moskauer Kreml.
Für die 12-Millionen-Stadt Moskau haben wir uns auch wieder ein
verkehrsgünstig gelegenes Zimmer in der Nähe des Zentrums gesucht. Nach der
morgendlichen Rush-Hour quälen wir uns langsam durch den Verkehr bis zu unserer
Unterkunft. Von dort sind es nur ein paar Stationen mit der Metro bis zum Roten
Platz. Und dahin führt uns auch unser erster Weg.
Der Platz liegt zwischen der Kreml-Mauer mit dem Lenin-
Mausoleum und dem
GUM. Wir schlendern an der Kreml-Mauer entlang, am Grab des unbekannten
Soldaten vorbei
und reihen uns in die
lange Schlange der Wartenden ein, die den Kreml besichtigen möchten.
Der Kreml ist auch der Amtssitz des russischen Präsidenten. Hier it alsogenau
festgelegt, welche Bereiche die Touristen anchauen dürfen und wo wir nichts zu suchen haben. Und so ertönt in regelmäßigen Abständen
die Trillerpfeile der Polizisten und weisen den Besuchern den richtigen Weg. Es gibt einige
Kathedralen und Paläste zu besichtigen, aber für jeden muss eine neue
Eintrittskarte gelöst werden. Wir hatten in den letzten Tagen so viele
Kathedralen, das wir bald wieder auf dem Roten Platz mir den leuchten bunten
Dächern der Basilius-Kathedrale stehen.
Da es anfängt zu regnen, schauer wir uns zuerst das Warenhaus GUM an. Das
bereits 1893 eröffnete Warenhaus gilt als das größte Europas. Die drei
Längspassagen wurden schon zu damaliger Zeit mit modernen 250m langen und 15m
breiten Glas-Kuppeln
überspannt. Die rund 200 Geschäfte entsprechen zwar nicht
ganz unserer Preisklasse, ein typisches Moskauer Eis von einem Stand am Eingang gönnen wir uns aber
trotzdem. Als wir wieder draußen sind ist es inzwischen dunkel geworden und die
Fassade erstrahlt wie zur Weihnachtszeit.
Am Sonntag steigen wir hinab in den Untergrund. Moskau ist
berühmt für seine Metro und einige der über 200 Metro-Stationen sind wirklich
prachtvoll ausgestattet. Sie gelten als die Paläste für das Volk. Für
die Fahrt
kauft man eine Plastik-Karte mit Guthaben, zahlt 38 Rubel, gut 50ct am Eingang vor der Rolltreppe und schon geht es bis
zu 50m hinunter in eine der tiefsten Metros der Welt. Alle 2-3 Minuten fährt
ein Zug und so fahren wir kreuz und quer durch das Metro-Netz und schauen uns
die schönsten Stationen an.
Am Nachmittag geht es zur ältesten Fußgängerzone Moskaus, zum Arbat mit seinen
vielen Jugendstil-Häusern. In den Souvenir-Läden kann man zwischen unendlich
vielen Matruschka-Versionen
wählen. Und können wir hier auch mal wieder die Moskauer Küche
testen.
Am 30.9. stürzen wir uns in den dichten Verkehr und sind echt froh, heil den
Stadtrand zu erreichen. Hier, in einem großen Einkaufszentrum, füllen wir
unsere Vorräte wieder auf und weiter geht es auf den langen Weg Richtung Süden.
Irgendwann müssen wir auch mal wieder Tanken. Also ran an die nächste
Tankstelle, aber wir hören: der Diesel alle. An den nächsten zwei auch.
Irgendwann finden wir dann eine kleine Tankstelle mit Diesel, also kann es
weiter gehen. Es ist spät, kein Schlafplatz in Sicht, also schlafen wir an
einer größeren Tankstelle zwischen den LKW. Es klopft, das macht 200 Rubel die
Nacht. Am Morgen fahren wir weiter, der der Motor vom Bulli zieht nicht mehr so
Richtig. Mal geht es wieder, dann am nächsten Hügel hupen schon die LKW hinter
mir. Bei besserem Wetter hätte ich schon nach einem Fehler gesucht. Gut so,
denn nach dem nächsten Tanken an einer Marken-Tankstelle war wieder alles ok.
Von Moskau bis Wolgograd sind es rund 1000km und hier ist nun endlich mal
T-Shirt- Wetter. Wir besuchen zunächst vor der Stadt den Soldaten-Friedhof für
die deutschen und russischen Gefallenen der Schlacht von Stalingrad. In
Wolgograd erhebt sich auf dem Mamajew-Hügel die Statue „Mutter Heimat ruft“.
Sie ist mit 85m
Höhe einer der größten Statuen der Welt und Mittelpunkt der
Gedenkstätte hoch über der Wolga. Wir schauen uns auch noch das Panorama-Museum
zur Schlacht an, die ist aber sehr auf das russische Publikum zugeschnitten. Am
südlichen Stadtrand liegen inmitten einer Plattenbau-Siedlung die letzten Häuser
der 1764 von der deutschen Herrenhuter Brudergemeinde gegründeten Siedlung.
Unweit dieser Stelle beginnt der Wolga-Don-Kanal, der über die beiden Flüsse
das Kaspische mit dem Schwarzen Meer verbindet. Der 101km lange Kanal wurde
komplett von rund 1 Million Arbeitern des GULAG-Systems errichtet, also von inhaftierten
Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen.
Neben der Einfahrt in den Kanal steht die Größte Lenin-Statue des
Landes.
Wir verbringen die Nacht in seinem Schatten.
Am Morgen geht es weiter immer an der Wolga entlang durch die Kalmykische
Steppe. An einem kleinen Dorf finden wir für ein paar Tage direkt am Wolga-Ufer
einen schönen Stellplatz. Hier haben sich auch etliche freundliche Angler mit
ihren Zelten für mehrere Tage eingerichtet. Und wie in jedem Dorf finden wir
auch hier ein Magasin, einen Lebensmittel-Laden mit frischem Brot. Viele dieser kleinen Läden backen neben dem Brot auch andere Gebäck-Arten, wie zum Beispiel die mit verschiedenen
Füllungen gemachten leckeren Piroschki.
Der letzte Tag beginnt gegen Morgen mit leichtem Niesel-Regen. Da sich
die Lehm-Wege zu unserem Platz so langsam in Schlitter-Bahnen verwandeln, verlassen wir dann doch lieber schnell den Platz. Mit durchdrehenden Reifen und viel Schwung erreichen wir die feste Straße.
Weiter geht es Richtung Süden immer an der Wolga entlang. Hier in dieser Gegend wird es im Sommer richtig heiß und so gedeihen hier süße Wassermelonen in den verschiedensten Varianten. Da gerade Erntezeit ist, versorgen wir
uns gleich an der Straße für wenig Geld.
Die letzte große Stadt vor dem Wolga-Delta
ist Astrachan. Wir finden einen schönen und ruhigen Platz an der
Wolga-
Promenade. Ein paar Meter weiter wird täglich ein anderes
Wolga-Kreuzfahrtschiff festgemacht und die zahlreichen Passagiere mit den Bussen zum Kreml
gefahren. Wir sind gemütlich durch die Stadt geschlendert, haben uns den Kreml
und mehrere Parks angeschaut. Am Abend gibt es den typisch russischen
Schaschlik, also nur Fleisch auf dem Spieß. Vor dem Kreml können die Touristen
auch noch ein typisches regionalesAndenken erwerben. Durch ihre günstige Lage am
Wolga-Delta wurden hier seit jeher viele Störe fangen, Die Stadt gilt als
Hauptstadt des Kaviars. Nach der Überfischung kommt heute der meiste Kaviar aus
der Stör-Zucht, die kleine Dose für 50 bis 120€ ist uns dann doch zu teuer. Wir
haben uns die preiswerte Variante aus dem Supermarkt geholt und so gibt es jetzt jeden Abend Kaviar.
Bei unserem Spaziergang durch die Stadt hatten wir auch ein Plakat der örtlichen
Staatsoper
entdeckt. Die Karten sind nicht teuer, in einem kleinen Laden hole ich mir noch eine vernünftige Jacke und so sitzen wir schon am nächsten Abend in der Oper. Wir schauen uns
die "Zarenbraut" von Rimsky-Korsakov an. Das ist doch mal eine tolle Abwechselung in unserem Kulturprogramm.
Die Stadt hat uns sehr gefallen, wir müssen aber trotzdem so langsam weiter. Es geht durch die trockene Steppe von Kalmückien in die autonome Republik Dagestan. Unser
russisches Visum gilt hier auch,
also kein Problem bei der Pass und
Zoll-Kontrolle. Hier dominieren nicht mehr die russisch-orthodoxen Kirchen die Orte,
hier hat der Muezzin das Sagen. Während wir in den vergangenen Wochen in
Russland überhaupt keine Polizei-Kontrollen hatten, zeigen wir hier den schwerbewaffneten Posten dreimal am Tag unsere Pässe. Das muslimische Dagestan am Nordrand des
Kaukasus ist die ärmste
russische Republik, allerdings auch die mit dem
höchsten Bevölkerungszuwachs. Die Nacht verbringen wir am Kaspischen Meer, am
Morgen gibt es am Strand die erste Pass-Kontrolle. Die Straßen sind hier wesentlich schlechter, dafür haben es aber in den Städten die
Autofahrer genauso eilig.
Wir fahren immer am Kaspischen Meer entlang Richtung Aserbaidschan.
Am Stadtrand von Makhachkala finden wir einen Parkplatz am Strand. Hier ist
in der Saison richtig was los. Unzählige Imbissbuden und
kleine Restaurants warten im Sommer auf die
Badegäste. Jetzt ist fast alles zu, nur die Angler versuchen ihr Glück am
Strand. Zum Baden ist das Wasser zu dreckig und selbst unsere Strandwanderungen
werden immer wieder durch
die stinkenden Abwasser-Gräben, die ins Meer
münden, gestoppt. Für
Kläranlagen ist wohl kein Geld da, dafür wird zur Zeit in der Stadt eine
wirklich riesige Moschee gebaut.
Die Straße verläuft nun immer zwischen den Ausläufern des Kaukasus und dem
Kaspischen Meer entlang. Das Klima ist mild, hier wachsen jede Menge
Weintrauben, die man auch direkt an der Straße kaufen kann. Da Edith sich nicht
entscheiden kann, machen wir eine Trauben-Diät mit 2x3kg roten und weißen
Trauben für insgesamt
2,8 €.
In Derbent, kurz vor der Grenze, sieht auch das Wasser schon wieder viel besser
aus. Ein kleines Hotel bietet einen Wohnmobil-Stellplatz an. Das Meer ist
frisch, aber sauber und der Platz ist schön windgeschützt. So können wir nach
dem Morgenbad gemütlich in der Sonne frühstücken. Leider klappt das nicht jeden
Tag ohne Störung.
Da die Sperrmüll-Entsorgung individuell geregelt ist, müssen
wir bei der falschen Windrichtung schon mal die Flucht ergreifen.
Hoch über der Stadt erhebt sich die alte Festung, Die Stadtmauer, die früher
bis runter zum Hafen führte, ist noch ein kleines Stück erhalten. In der Stadt
kaufen wir auf dem Markt frisches Obst, Käse und auch noch mal eine Flasche
günstigen Wodka. Zum Essen suchen wir uns jedes Mal eine Kantina aus und finden
auch immer etwas
leckeres.
Insgesamt sind wir mit dem wenigen Russisch ganz gut klargekommen. Die
Menschen waren sehr freundlich und selbst die paar Polizeikontrollen waren
immer korrekt. Uns hat Russland sehr gut gefallen. Wir haben außerhalb unserer
AirBnB-Übernachtungen immer frei gestanden und wurden nie auf einen anderen
Platz weiter geschickt. Ein unsicheres Gefühl ist bei den von uns aufgesuchten
Plätzen nie aufgekommen. Die Versorgung war unterwegs kein Problem. Meist haben
wir größere Supermärkte aufgesucht und immer ein umfangreiches Angebot
gefunden. In Russland gibt es aber auch im kleinsten Dorf einen Laden, in dem man das Wichtigste bekommt. Meist wird auch gleich vor Ort frisches Brot gebacken. Wann immer es sich angeboten hat, haben wir Obst und Gemüse
gleich an der Straße, oder auf dem lokalen Markt gekauft. Die Preise sind unschlagbar und frisch ist es außerdem.
Von Derbent ist es nicht mehr weit bis zur Grenze. Ein großes Eisentor lässt immer nur ein Auto passieren, Dahinter geht es aber relativ flott durch die Kontrolle. Auf der aserbaidschanischen Seite sind sie etwas gründlicher, ich muss hinten das gesamte Gepäck ausladen und auch der Motor-Raum will durchsucht werden. Aber alles nicht schlimm, das Visum ist ok, die Zoll-Papiere für das Auto sind nicht teuer und machen auch keine Probleme und auch die Grüne Karte wird für die Versicherung anerkannt. 3 Stunden später sind wir schon in Aserbaidschan.