Am 4.12. sind wir über den Genzübergang Belahiya/Sunauli nach Indien eingereist. Obwohl die Blockade für LKW aus Indien immer noch besteht, sieht es an dieser Grenze ganz entspannt aus, keine Barrikaden, keine Demonstranten und auch keine Probleme bei der Abfertigung. Wir sind gut mit unserem Diesel klar gekommen und müssen nicht sofort in Indien tanken, denn an den ersten paar Tankstellen stehen die Nepalis in langen Schlangen. Wir fahren über eine vernünftige relativ neue Landstraße Richtung Varanasi und stellen fest: der Wahnsinn hat uns wieder. Wir sind ja schon in vielen Ländern der Welt unterwegs gewesen, aber an den Verkehr in Indien werde ich mich wohl nie gewöhnen. Dabei ist Fahren hier ganz einfach, man fährt einfach los. Regeln oder Verkehrszeichen gibt es nicht wirklich, höchstens: das größere Auto darf zuerst fahren. Polizisten, wenn sie denn den Verkehr mal versuchen zu regeln, haben einen langen Knüppel, um sich durchzusetzen. Damit schlagen sie gegen das Führerhaus, wenn einer mal gar nicht warten kann. Ansonsten fahren an der Kreuzung alle am liebsten gleichzeitig los, bilden so viele Spuren, wie ohne gegenseitigen Abstand nur möglich sind und irgendwann löst sich dann das Knäul auch wieder auf. Auf der Landstraße schaffen wir bis zu 30km in der Stunde, in Varanasi brauchen wir 1,5h für 7km und sind froh, dass der Bulli kein cm breiter ist. Wir besuchen zunächst das kleine Örtchen Sarnath. An diesem für die Buddhisten heiligen Ort soll Buddha seine durch die Erleuchtung gewonnenen Erkenntnisse zum ersten Mal in einer Predigt an seine Weggenossen weiter gegeben haben. Ein Stupa aus den 2.Jhdt v. Ch. markiert die Stelle. Nur wenige Km weiter liegt Varanasi, für die Hindus einer der heiligsten Stätten. Nur langsam geht es in der Altstadt mit dem Bulli durch enge, verstopfte Straßen, die über weite Teile mehr einem Markt gleichen. Nachdem wir einen Parkplatz gefunden haben, ist es nicht mehr weit bis zum Ganges. Über 6km reihen sich die Ghats am heiligen Fluss und man kann die gesamte Strecke immer am Wasser entlang spazieren. An diesen Badestellen zelebrieren die Gläubigen ihre seit Jahrhunderten unveränderten Baderituale. Schon früh am Morgen herrscht hier ein reges Treiben, drängen Pilger, Sadhus und Bettler die Treppen zum Fluss hinunter. Zwischendurch begegnen uns immer wieder Kühe, Wasserbüffel ( mit all ihren Hinterlassenschaften) , aber auch Affen und Ziegen. An einigen Ghats sind die Wäscher kraftvoll bei der Arbeit und trocknen hinterher auf Leinen, Wegen und Hängen die Wäsche. Zwischen den Ghats befindet sich auch ein Verbrennungsplatz, an dem anschließend die Asche der Verstorbenen dem Ganges übergeben wird. Und ein Stück weiter unternehmen Brautpaare mit ganzen Hochzeitsgesellschaften in vollgeladenen Booten eine Fahrt auf dem Ganges. Auch wir fahren am nächsten Tag noch einmal an den Fluss um mit dem Ruderboot an den Ghats vorbei zu gleiten. Leider ist das Fotolicht nicht so toll, denn der Morgennebel will sich einfach nicht verziehen. Die Aussicht ist trotzdem einmalig. Anschließend machen wir uns auf den Weg zur Autobahn, wählen die Hauptstraße aus der Stadt und bleiben gnadenlos ewig im Stau der großen Stadt hängen. Auf der Autobahn geht es dann zügig weiter nach Westen. Am Abend, kurz vor dem Dunkelwerden, fängt dann der Motor an zu stottern und bleibt mitten auf der Autobahn stehen. Meine erste Vermutung: Dieselfilter verstopft, also gewechselt und weiter geht’s . 10km weiter dasselbe Problem. Also wieder auf der Autobahn das ganze Gepäck ausräumen, Motorklappe auf und schon stehen 10 junge Inder ums Auto herum. Gaffen ist angesagt. Ich muss aufpassen, dass sie nicht auf meinem Werkzeug rumtrampeln, eventuell Hilfe anbieten käme ihnen wohl nie in den Sinn. Das ist eben Indien. Sie akzeptieren keine Privatsphäre und viele der jungen Inder haben keinen Respekt vor Gästen und schon gar nicht vor Frauen. Nach dem Wechseln des Dieselabstellers an der Einspritzpumpe geht es endlich weiter, Fehler gefunden und Teil dabei gehabt. Glück gehabt! An der nächsten Tankstelle finden wir einen Schlafplatz und am Morgen geht es nach Agra. Unser erstes Ziel ist das Taj Mahal. Natürlich sind wir gleich erst einmal umlagert von Andenkenverkäufern, Kamelkutschenfahrern, Guide`s und bettelnden Kindern. Nachdem nichts zu holen ist, geht es hinüber zum Ticketschalter (wie üblich der mehr als 30-fache Preis wir für Inder, trotzdem mit nur 11€ sehr günstig) und dann endlich stehen wir vor dem weltberühmten (1643 erbauten) Taj Mahal. Der Bau wurde von dem Mogulherrscher Shah Jahan als Mausoleum für seine Lieblingsfrau Mumtaz Mahal errichtet. Es ist eine Mischung aus Elementen persischer Herkunft und altindischer Tradition in höchster Vollendung. Auch das Innere ist gekennzeichnet von filigranen Gitterfenstern aus Marmor und Edelsteinintarsien. Am Nachmittag besuchen wir das unweit gelegene rote Fort. Die gewaltige Anlage wird von einer 2,5km langen, mit roten Sandsteinplatten verkleideten Doppelmauer umschlossen. Im Inneren befinden sich mehrere Moscheen, Paläste und Marmorgemächer. Zum Abend finden wir für die nächsten 2 Tage ein Hotel, denn am kommenden Tag wollen wir zu den Palastanlagen von Fatehpur Sikri. Mogul Akbar hatte 1573 seine Residenz vom Roten Fort in Agra hierher verlegt. Der gut erhaltene Komplex besteht aus einer Moschee mit einem mächtigen Siegestor und der daneben liegenden ausgedehnten Palastanlage mit Harem, Audienzhallen und Schatzhaus. Vom Gesamtkomplex hat uns dieser Palast eigentlich noch besser als das Rote Fort gefallen. Der Palast wurde übrigens schon nach 16 Jahren wegen Wasserknappheit wieder verlassen. Von Fatehpur Sikri ging unsere Fahrt zurück über Agra zum 10km nördlich gelegenen Sikander. Hier befindet sich hinter einem imposanten Torbau mit 4 Minaretten das fünfstöckige Mausoleum von Mogul Akbar. Auf dem obersten Stockwerk soll früher einmal auf einer Säule der berühmte Diamant Kohinoor das Sonnenlicht reflektiert haben. Am nächsten Tag haben wir dann in Agra endlich und nach 1000km in Indien zum ersten Mal überhaupt einen kleinen Supermarkt mit Waren nach unserem Geschmack gefunden. Obst und Gemüse kaufen ist ja kein Problem, Marktstände gibt es ja an jeder Ecke, aber mal ein Stück Butter, Käse, Marmelade oder eine Konserve zu bekommen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Und auch das Essengehen ist abseits der Touri-Ecken und der großen Städte schwierig, zumindest wenn man keinen indischen Magen hat.In Agra haben wir dann mal wieder Thaali probier, war ein wenig scharf, aber lecker. Auf dem Weg nach Süden schauen wir uns das Fort von Gwalior an, imposant ist die Fassade, der Rest ist ein wenig ungepflegt. Auf dem Weg weiter nach Süden kommen wir an ausgedehnten Zuckerrohrfeldern vorbei. Und zwischen drin steigt immer mal wieder eine dicke schwarze Qualmwolke auf. Hier wird der Zuckerrohrsaft in großen offenen Pfannen zu Rohzucker eingekocht. Beheizt wird das Ganze mit den nebenan getrockneten Zuckerrohrresten. Hinter Jhansi kommen wir nach Orchha, welches uns wieder recht gut gefällt. Hier liegen auf der einen Seite des Flusses eine gemütliche Kleinstadt mit etlichen Tempeln, einem kleinen Markt und vielen Ständen mit Süßigkeiten aus Rohzucker, Milch und Pistazien. Der Haupttempel erhebt sich hoch über das Örtchen. Gegenüber, auf der anderen Seite des Flusses liegt die Festung mit dem Palast Jahangir Mahal. Wir können sogar im Hof der Anlage mit dem Auto übernachten. An nächsten Morgen schauen wir uns die zahlreichen Gebäude mit schönen original erhaltenen Malereien an und steifen durch die zur Zeit gerade restaurierten Räume und Gänge bis in die obersten Etagen. Das sind schon interessante Bauten. Am Nachmittag machen wir uns auf den Weg nach Westen, zu dem kleinen Ort Chittaurgarh. Hier liegt hoch über dem Ort auf einem 5km langen Felsensporn eine Festungsanlage, die für alle Hindus eine Pilgerstätte für die raiputischen Helden im Kampf gegen die muslimischen Invasoren ist. Bei zwei islamischen Belagerungen kam es hier zum kollektiven Massenselbstmord der auf der Festung lebenden Frauen und Kinder, nachdem die Männer die Verteidigung nicht aufrecht erhalten konnten. Über das Plateau verteilt liegen mehrere Tempel, Paläste und Türme mit schön gearbeiteten Figuren von Nymphen, Wächtern und Fabelwesen. In dem 40m hohen Siegesturm Yaya Stambha kann man über steinerne Treppen bis in die siebente Etage klettern und einen schönen Rundblick über die Festung und das Umland genießen. Am Rande des Plataus finden wir auch gleich einen ruhigen Übernachtungsplatz und machen uns am Morgen auf den Weg nach Udaipur in Rajastan. Von Bergen umgeben zählt die Stadt an einem künstlichen See zu einer der schönsten Indiens. Wir fahren bis in die Altstadt und schauen uns den am Ufer des Pichola-Sees liegenden Stadt-Palast an. Der hintere Teil der Anlage ist für Besucher gesperrt, hier residiert das Oberhaupt des Mewar. Der Herrscher trägt nicht den üblichen Ehrentitel Maharaja ( Großer Führer) sondern ist der übergeordnete Maharana (Großer Krieger) der Raiputenclans. Die verschiedenen Teile des Palastes gestalten sich als ein verschachtelter Gebäudekomplex mit vielen gut ausgestatteten Räumen, Spiegelsälen, Galerien und mehreren Innenhöfen. Vom Palast hat man einen schönen Blick auf den im See liegenden Sommerpalast Jag Niwas, der heute ein Hotel beherbergt und bekannt aus den James Bond-Film „Octopussi“ ist. Ein Stück weiter liegt der zweite Inselpalast Jag Mandir, den wir bei einer Bootstour anschauen können. Nach zweit interessanten Tagen in der Stadt, machen wir uns auf den Weg weiter nach Süden. Wir wollen unsere Rundreise durch Rajastan erst im neuen Jahr starten und nun erst einmal über Weihnachten und Silvester einen Badeurlaub in Goa einschieben. So geht es recht zügig über Mumbai nach Süden. Am 20.12. finden wir einen schönen Standplatz am Strand von Agonda. Nach dem Bericht andere Reisender sollten wir nicht zuspät kommen, denn hier treffen sich viele Reisende mit ihren Campern um hier die Feiertage zu verbringen. Als wir ankommen ist außer zwei indischen Fahrzeuge niemand da. Der Platz liegt schön am Ende einer 3km langen Bucht, für jemand mit Fahrzeug der beste in Goa und vielleicht kommt ja noch jemand, also bleiben wir. Da Goa früher eine portugiesische Kolonie war, gehen wir zu Weihnachten in die überfüllte katholische Kirche des Ortes zur Mitternachtsmesse. Silvester verbringen wir in einem Strandrestaurant bei indischer Musik mit anschließendem Lagerfeuer am Strand und einem üppigen Feuerwerk sowie vielen Himmelslaternen über der Bucht. Auch wir schicken unsere Wünsche in den nächtlichen Himmel. Zwei Tage später kommen noch zwei VW-Busse aus Ch und D an den Strand, wir sitzen gemütlich am Abend zusammen und tauschen unsere Gedanken und Erfahrungen aus. Die Tage vergehen hier wie im Fluge, meist stehen wir bei Sonnenaufgang auf, nach einem Strandspaziergang und einem Morgenbad im angenehm warmen Meer gibt es ein üppiges Frühstück. Manchmal können wir dabei sogar die Delfine in der Bucht beobachten, während die Seeadler am Himmel kreisen.Aus mehrere Bäume im Ort halten hunderte von Flughunden, den großen Verwanten unserer Fledermäuse, ihren Mittagsschlaf. Im Laufe des Tages kommen immer wieder Urlauber, die sich für unsere Reise interessieren. Hier überwintern auch einige Deutsche und bald hat man Kontakte geknüpft, trifft sich in den Restaurants, am Strand oder auf der Fahrt im Bus zum wöchentlichen Markt in Chaudi. An einem Nachmittag fahren wir mit unseren schweizer Freunden zu einem Health-Festival. Los geht es mit einer gemeinsamen Meditation. Hier gibt es alles, von der Klangschalen-Massage über div. Energieanwendungen, Joga, Tantra, Ayurveda bis zum Bio-Kochkurs, dazu natürlich die passende Live-Musik. Das war schon interessant. Aber auch bei uns am Stand beginnt für viele der Tag mit Joga. Wir fühlen uns hier richtig wohl. Keine neugierigen Inder, keine nervigen Verkäufer, alles was wir brauchen, gibt es im Ort. Viele der kleinen Resorts mit ihren unterschiedlich gestalteten Bungalows sind nicht ausgebucht und so ist auch der Strand nicht allzu voll. Am Abend kann man gemütlich vor dem Auto den Sonnenuntergang im Meer bewundern, dann kommen die Fledermäuse und fangen die wenigen Moskitos weg, manchmal flattern sogar einige Flughunde langsam am Strand entlang. An den Wochenenden wird es etwas lauter, dann kommen die Inder in mehreren Bussen an unseren Platz. Dann wird gekocht, gegessen, getrunken, gespielt und gebadet, aber zum Abend sind die meisten wieder weg und wir haben unser ruhiges Plätzchen wieder. Am Morgen kommen dann die heiligen Kühe den Strand entlang und fressen die Essensreste , Pappkartons und Zigarettenschachteln, bevor der Reinigungstrupp den ganzen Plastikmüll zusammenfegt und der Platz wieder halbwegs für das nächste Wochenende bereit ist. Eigentlich könnte man hier noch länger bleiben, aber wir wollen ja noch etwas von Indien sehen und so geht es nach 4 Wochen wieder langsam Richtung Norden.
Unseren ersten Stopp machen wir bei Ajuna. Laut Reiseführer sollen sich hier viele Hippis niedergelassen haben, wichtiger für uns: hier gibt es einen richtig gut sortierten Supermarkt. Zur Nacht finden wir in der Nähe vom Strand einen Schlafplatz. Die Touristen, die hier ihren Urlaub verbringen, scheinen Schlaf nicht wirklich zu brauchen. Hier ist jede Nacht Party. Bei uns wummern die Bässe der nächsten Disco und wir holen unsere Ohrstöpsel zum Schlafen raus. An den Stränden gibt es jede Menge Strandbars und Restaurants und gleich dahinter jeden Mittwoch einen großen vielfältigen Flohmarkt.Nach einem kurzen Anschauen fahren wir dann lieber weiter. Am Nordende von Goa finden wir am Querim Beach noch mal einen schönen Platz für 2 Tage Badepause, bevor es weiter Richtung Mumbai geht. Leider wird das Wasser im Arabischen Meer weiter nördlich immer schmutziger, so dass ein Bad dann nicht mehr so richtig Spaß macht. Kurz hinter Malvan liegt die 1664 errichtete Festung Sindhudurg im Meer. Mit einem kleinen Boot kommt man zu der weitläufigen Anlage, die von einer geschlossenen Burgmauer umgeben ist, im Inneren aber außer ein paar kleinen Tempeln nicht viel zu bieten hat. Die 50km südlich von Mumbai gelegene Seefestung Janjira gefällt uns da schon besser. Mit einen altertümlichen Segelboot geht es das kleine Stück hinüber auf die Insel. Hinter dicken Mauern mit 18 kanonenbestückten Bastionen befinden sich etliche Gebäuderuinen und für die Wasserversorgung des Forts zwei große Zisternen. Die Rückfahrt wird dann richtig interessant. Wegen der Ebbe können wir nicht mehr vom Steg einsteigen, sondern es geht ein wenig durchs Wasser ans Boot. Natürlich wollen alle Inder als erste einsteigen, das ist wie auf der Straße. . . Ein paar km weiter müssen wir schon wieder eine Strandpause einlegen. Wir wollen in Mumbai unser Visum für den Iran beantragen, eine dafür übers Internet beauftragte Referenznummer will einfach nicht kommen. So genießen wir noch ein paar Tage das Meer, machen Strandspaziergängen, kaufen in den kleinen Dorfläden oder beim Brötchen-Mann was wir brauchen und schauen den Ochsenkarren beim täglichen Sandholen oder der Dorfjugend beim Kricketspiel am Strand zu. Nach insgesamt 3 Wochen haben wir endlich die Nummern und es kann in die Millionenstadt Mumbai gehen. Schon weit vor der Stadt erstrecken sich große Neubauviertel. In der Stadt und dem Umland wohnen schon heute über 20 Mio. Menschen, und es werden immer mehr. Hier gibt es auch die größten Slums Asiens, in Dharavi wohnen auf 2km² über 1 mio Menschen. Über einen schnellen Express-Highway kommt man relativ schnell und sicher in die Innenstadt und wir finden auch einen sicheren Übernachtungsplatz. Irgendwie haben es die Stadtväter sogar geschafft die Straßen und Autobahnen Kuh-frei zu halten und so muss man nur mit der üblichen Blechlawine kämpfen. Die Botschaft ist natürlich ganz im Zentrum der Stadt, nur weil wir ganz früh starten kommen wir gut durch und finden sogar einen Parkplatz. Formulare gibt es nicht, also müssen wir erst noch in ein Papiergeschäft, um die Anträge online auszufüllen und ausgedruckt mit div. Kopien zurück zur Botschaft zu bringen. Da wir nicht noch einmal 2 Wochen Bearbeitungszeit abwarten wollen, entscheiden wir uns für ein Express-Visa, wahrscheinlich wird es auf Goldpapier erstellt, denn mit den Nummern bezahlen wir fast 300€ für die zwei Klebezettel im Pass. Dafür können wir aber nach ein paar Diskusionen unsere Pässe schon am nächsten Tag abholen. Den Rest des Tages bummeln wir ein wenig durch Mumbai, das von den Portugiesen gegründet und von den Briten unter der Verwaltung der East India Company ausgebaut wurde. Wenn man von den Nebenstraßen absiehtund den allgegenwärtigen Schmutz nicht sieht, mutet das Stadtbild doch ziemlich europäisch an. Wir verschwinden am nächsten Tag mit dem Visum in der Tasche in Richtung Nord-Osten. Nördlich von Aurangabad liegen die Höhlen von Ellora. Zwischen dem 7. Und 10.Jhdt wurden hier insgesamt 34 Felsentempel und Klöster der 3 großen indischen Religionen in den Fels geschlagen, des Buddhismus, Hinduismus und des Jainismus. Der größte der Tempel, der Kailash-Tempel, wurde durch den Abbau von 200 000t Gestein aus dem Fels herausgearbeitet. Auch die 29 Höhlen von Ajanta, 100km nördlich von Ellora wurden alle mit dem Meißel in den Fels geschlagen. Die buddhistischen Höhlen liegen in einem Hufeisen-förmigen Flusstal, in einigen sind noch sehr gut erhaltene Wandbilder zu sehen. Mit dem Erstarken den Hinduismus im 8.Jhdt ging dann den Mönchen wohl das Geld aus. Die letzten Höhlen sind unvollendet, hier kann man die mühevolle Arbeit zum Erschaffen der Tempel nachvollziehen. Weiter geht’s nach Norden nach Mandu. Auf einem 700m hohen Felsplateau befand sich das Zentrum des unabhängigen Königreiches Malwa. Der Palast und weitere Gebäude zwischen großen Wasserspeichern, Kanälen und vielen Pools
Milchtee auf Holzkohle gekocht |