Am 2.2. ging es bei Dauerregen ohne Probleme über die Grenze. Die Wälder und
Straßenränder
entlang der Strecke waren vom letzten Vulkanausbruch durchgängig
bedeckt mit heller Vulkanasche. In Puyehue
haben wir uns bei frischen Außentemperaturen erst einmal einen Tag lang
in das warme Wasser einer Terme gelegt. Weiter ging es über Frutillar
(Erdbeerhausen) und Pto. Varas nach
Puerto Montt, dem Beginn der Carretera Austral. In dieser Gegend haben sich in
der 2. Hälfte des 19. Jhdt viele deutsche Aussiedler niedergelassen.
An vielen
Gebäuden aus der Gründerzeit ist das heute noch sichtbar und beim Bäcker gibt es deutschen Streuselkuchen. Anschließend sind wir
mit der Fähre zur Insel Chiole übergesetzt. Wegen der hohen
Niederschlagsmengen erstrecken sich ausgedehnte sattgrüne Vielweiden in der
hügligen Landschaft. Eine Besonderheit der Insel sind die vielen mit
Holzschindeln gedeckten und verkleideten Häuser und viele denkmalgeschützte
Holzkirchen. Wir haben uns die Kirchen in Nercon und Chonchi angeschaut
und
natürlich auch den Sonntagsmarkt von Dalcahue besucht. Eine besondere
Augenweide war die leuchtendgelbe, blechverkleidete Holzkirche in Castro. Hier entlang der Küste
haben früher viele arme Fischer ihre Häuser auf Pfählen im Niemandsland
zwischen Ebbe und Flut gebaut. Auch heute sind fast alle diese Häuser noch bewohnt,
viele hübsch restauriert und manche zum Hostel oder Hotel umgebaut. Natürlich
haben wir auch das
Nationalgericht der Insel, den im Erdofen zubereiteten
Curanto gekostet, der aus Gemüse, Fleisch, Wurst und einem Riesenberg Muscheln
besteht. Nach dem Abstecher auf die Insel ging es wieder nordwärts zur
chilenischen Variante der sieben Seen. Dieses Seengebiet liegt in der Gegend um
Villa Rica und ist in der Ferienzeit (und wir hatten gerade Sommerferien) ein
Riesiges Urlaubergebiet. Überall gibt es volle Badestrände an den kristallkaren frischen Seen, auf danen
allerdings fast ständig die Jetski und
Motorboote Ihre Runden ziehen, ringsum liegen
Bergen, über die immer mal wieder ein schneebedeckter Vulkan lugt, es gibt
unzählige Campingplätze, volle Orte und viele Thermalbäder. Wir hatten ein paar
Tage Pause an einer kleinen ruhigen Bucht vor Conaripe gemacht und uns die
Terme Geometrica ausgesucht. Wie alle Termen geht es natürlich
erst mal 20km
über eine Schotterpiste in die Berge, aber die Anlage ist schon sehenswert. In
einem engen Tal liegen 20 Thermalbecken mit unterschiedlichen Temperaturen,
alle durch Holzstege verbunden, unter dem der Bach
rauscht. Zur Abkühlung
kommen von oben kommen ein paar eiskalte Wasserfälle und das Ganze in einer
üppigen Vegetation aus
Bambus, Fuchsien und den wie riesengroßer Rhabarber
aussehenden Nalcapflanzen.
Auf dem Rückweg haben wir bei Lican Ray einen Stopp eingelegt. Auf der
Halbinsel neben dem schwarzsandigen Badestand konnten wir uns eine Ruca, das
schilfgedeckte Langhaus der Mapuche-Indianer anschauen und auch mal ihre Küche
probieren. Diese Indianer hatten über 300 Jahre den Bei Teno ging es von der Autobahn hinunter in Chiles größtes Weinanbaugebiet, das Valle Nancagua. Alle großen Weine des Landes kommen aus dieser Region. Neben riesigen Rebplantagen wächst auch jede Menge Obst in diesem weiten Tal und so konnte man sich mal wieder an der Straße vernünftig versorgen. Dort, wo allerdings die künstliche Bewässerung endet, erstreckt sich sofort die trockene Buschsteppe in der hügligen Landschaft. Ab Santo Domingo beginnt der Teil der Pazifik-Küste, wo viele